Devisen: Euro leidet weiter unter Schuldenkrise und rutscht unter 1,40 Dollar

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Dienstag seineTalfahrt vor dem Hintergrund einer weiteren Zuspitzung der Schuldenkrise in derEurozone weiter fortgesetzt. Nach zunächst massiven Kursverlusten mit einemAbrutschen auf den tiefsten Stand seit vier Monaten konnte sich dieGemeinschaftswährung ab dem späten Vormittag wieder fangen und die frühenVerluste etwas eingrenzen.

Nach einem Tagestief bei 1,3838 US-Dollar kletterteder Euro im Nachmittagshandel wieder auf 1,3981 Dollar. Zuvor hatte dieEuropäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3975 (Montag: 1,4056)Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7156 (0,7114) Euro.

Im frühen Handel hatten noch alarmierende Meldungen über ein möglichesÜberschwappen der Griechenland-Krise auf Italien die Anleger in Scharen aus demEuro getrieben. Im späten Vormittagshandel kam es dann aber zu einer spürbarenEntspannung an den Finanzmärkten. Unter den Anlegern kursierten Gerüchte überein angebliches Eingreifen der Europäischen Zentralbank an den europäischenAnleihenmärkten.

Diese Spekulationen zeigten auch Wirkung an den Devisenmärkten und stopptenvorerst die Talfahrt des Euro. Angeblich kauft die EZB Anleihen angeschlagenerStaaten der Eurozone und verfolgt damit ein Programm, das in den vergangenen 15Wochen ausgesetzt war. Commerzbank-Devisenexperte Lutz Karpowitz hält einEingreifen der EZB für möglich. Wenn es sich herausstellt, dass die Notenbanktatsächlich erneut Anleihen der Krisenstaaten der Eurozone kaufen, sei das als"sehr sehr positiv zu werten". Die EZB wird Anfang kommender Woche offiziellmitteilen, ob sie nach einer längeren Pause wird Anleihen gekauft hat odernicht.

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,88265 (0,88070) Britische Pfund , 111,35 (113,16)Japanische Yen und 1,1650 (1,1715) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit1.550,50 (1.555,50) Dollar gefixt.