Devisen: Euro nähert sich in nervösem Umfeld der Marke von 1,44 US-Dollar

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Dienstag in einemnervösen Umfeld der Marke von 1,44 US-Dollar genähert. Zuletzt kostete dieGemeinschaftswährung 1,4391 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte denReferenzkurs zuvor auf 1,4358 (Montag: 1,4397) Dollar festgesetzt.

Der Dollarkostete damit 0,6965 (0,6946) Euro.

"Der Handel war auch heute sehr nervös, vor allem wegen der wiederhochgekochten Schuldenkrise", sagte Devisenexperte Klaus Gölitz vom HamburgerBankhaus M.M. Warburg. Zunächst war der Euro durch Meldungen belastet worden,wonach das hoch verschuldete Griechenland bereits im Juni neue Hilfsmittel inHöhe von 60 Milliarden Euro erhalten soll. Die griechische Regierung dementiertedie Berichte umgehend. EU-Währungskommissar Oli Rehn sagte am Nachmittag, es seiderzeit zu früh, über die Refinanzierung Griechenlands im kommenden Jahr zusprechen. In der Folge erholte sich der Euro wieder.

"Die Kombination aus tiefer Rezession, strikten Sparmaßnahmen und sehr hohenKreditkosten hat die Regierung in Athen in einen Teufelskreis getrieben", sagteOmer Esiner, leitender Marktanalyst bei Commonwealth Foreign Exchange. Dieserkönne nur durch eine Umstrukturierung der Verbindlichkeiten oder eine Abwertungder eigenen Währung durchbrochen werden. Solange jedoch Griechenland Teil derEurozone sei, sei die letztgenannte Alternative keine Option.