Devisen: Euro sinkt auf den tiefsten Stand seit Juni 2010
NEW YORK (dpa-AFX) - Die anhaltende Krise in der Eurozone hat den Eurokurs am Freitag auf den tiefsten Stand seit Juni 2010 gedrückt. Zuletztwurde der Euro mit 1,2270 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB)hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2377 (Donnerstag: 1,2426) Dollar festgelegt.Der Dollar kostete damit 0,8080 (0,8048) Euro.
"Die erneut verschärfteSchuldenkrise in der Eurozone hat den Euro den zweiten Tag in Folge stark unterDruck gebracht", sagte Devisenexperte Volker Weber vom Bankhaus M.M. Warburg.
Die Unsicherheit über die Zukunft der Eurozone belastet Weber zufolge dieGemeinschaftswährung. So nahmen auch die Risikoaufschläge für spanischeStaatsanleihen weiter zu. Zudem hatten sich die Wirtschaftsaussichten weltweiteingetrübt. "Beschleunigt wurde die Talfahrt des Euro darüber hinaus durchenttäuschend ausgefallene US-Konjunkturdaten", sagte Weber. So waren in den USAim Juni weniger Arbeitsplätze geschaffen worden als erwartet. Dies habe dieFlucht aus dem als riskant geltenden Euro verstärkt.
Allerdings bleibe insbesondere die politische Entwicklung in der Eurozoneentscheidend für den Wechselkurs, fuhr der Warburg-Experte fort. Am Markt würdenangesichts dieses Umfeldes die Zweifel an der Wirtschaftskraft Deutschlandswachsen, auch wenn die Industrieproduktion im Juni noch positiv überraschthabe.