Devisen: Euro sinkt unter 1,44 US-Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag nach einemschwankungsanfälligen Handel unter die Marke von 1,44 US-Dollar gesunken. DieGemeinschaftswährung kostete am späten Nachmittag 1,4360 Dollar und damit rundeinen halben Cent weniger als am Morgen.
Gegen Mittag war der Euro noch auf rund1,4475 Dollar gestiegen, hatte die Gewinne aber nicht halten können. DieEuropäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,4424(Mittwoch: 1,4433) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6933 (0,6929)Euro.
Marktbeobachter sprachen von einem volatilen Handel, der vor allem durch dieStimmung an den Aktienmärkten getrieben worden sei. Nach einem überwiegendfreundlichen Handel drehten die Aktienkurse am späten Nachmittag deutlich insMinus. Hiervon wurde auch der Euro belastet, der seit Wochen im Bann derBörsenstimmung steht. Hintergrund ist die Funktion des Dollar alsReservewährung, da er in turbulenten Zeiten zumeist als "sicherer Hafen" gesuchtwird.
An den Devisenmärkten richtet sich die Aufmerksamkeit nun ganz auf dieamerikanische Geldpolitik. Am Freitagnachmittag wird US-Notenbankchef BenBernanke eine mit Spannung erwartete Rede halten. Angesichts derBörsenturbulenzen und des schwachen US-Wachstums im ersten Halbjahr wird an denFinanzmärkten auf eine dritte Runde milliardenschwerer Anleihenkäufe spekuliert.Bankvolkswirte zeigen sich hingegen skeptisch, ob der Fed-Chef klare Signalehierfür geben wird. "Sollte Bernanke die Märkte enttäuschen, dürfte der Dollaraufgrund seiner Reservefunktion profitieren und der Euro umgekehrt belastetwerden", sagte Devisenexperte Sebastian Wanke von der DekaBank.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,88120 (0,87710) britische Pfund , 111,31 (110,51)japanische Yen und 1,1466 (1,1403) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit1.729,00 (1.770,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 37.660,00(40.450,00) Euro.