Devisen: Euro unterbricht seine Talfahrt - Leichte Entspannung der Schuldenkrise
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat zum Wochenschluss von einer leichtenEntspannung in der europäischen Schuldenkrise profitiert. DieGemeinschaftswährung konnte die Talfahrt der vergangenen Handelstage am Freitagvorerst stoppen und schaffte vorürbergehend sogar den Sprung über die Marke von1,36 US-Dollar, bevor sie im Handelsverlauf wieder etwas von ihrem Tageshochzurück kam.
Zuletzt wurden in New York dann noch 1,3522 Dollar für einen Eurobezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3576(Donnerstag: 1,3480) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7366(0,7418) Euro.
Verwiesen wurde als Stütze auf sinkende Risikoaufschläge bei vieleneuropäischen Staatstiteln, die laut Händlern mit erneuten Ankäufen derEuropäischen Zentralbank (EZB) einher gegangen waren. Besonders deutlich war dieEntspannung am Freitag am italienischen Anleihemarkt. Positiv aufgenommen wurdedabei auch die jüngste Entwicklung in Italien: Die neue Regierung unterMinisterpräsident Mario Monti hat im Parlament Rückendeckung für ihrambitioniertes Spar- und Sanierungsprogramm erhalten.
Trotz der Kurserholung des Euro zum Wochenausklang wollte der DevisenexperteRainer Sartoris von der Privatbank HSBC Trinkaus aber noch keine Entwarnunggeben. "Die Anspannung bei den Investoren wird sich nicht von heute auf morgenlösen", sagte er. Dafür sei die Nervosität in den vergangenen Handelstageneinfach zu groß gewesen. Außerdem könne jederzeit neues "Störfeuer" von derSchuldenkrise für weiteren Verkaufsdruck sorgen, warnte Sartoris.