Devisen: Euro zieht an - China-Meldung und EZB-Aussagen stützen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag kräftigangezogen und die Marke von 1,42 Dollar nur knapp verpasst. Händler nannten alsGrund vor allem Meldungen, wonach China starkes Interesse an der nächstenAnleihen-Tranche des europäischen Rettungsfonds EFSF habe.
DieGemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,4179 US-Dollar und damit fast einen Centmehr als am Vorabend. Ein Dollar kostete zuletzt 0,7052 Euro. Die EuropäischeZentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,4069 (Dienstag:1,4089) Dollar festgesetzt.
China und andere asiatische Investoren sind nach Worten des EFSF-Chefs KlausRegling stark daran interessiert, EFSF-Anleihen zu kaufen, die zur Finanzierungdes portugiesischen Rettungspakets begeben werden. Die Commerzbank sieht diestarke Reaktion des Euro auf die Meldung indes als übertrieben an. "Dass dieNachfrage nach EFSF-Anleihen austrocknen könnte, war nie wirklich ein Risiko",unterstreichen die Experten in einem Kommentar. Die am Markt mitunter zuvernehmende Einschätzung, China helfe Portugal, treffe schlicht nicht zu."Emittent der Anleihe ist der EFSF. Dass er die Gelder dieses Mal für denPortugal-Bailout verwendet, ist für Investoren irrelevant."
Unterstützung fand der Euro auch durch jüngste Aussagen von EZB-PräsidentJean-Claude Trichet. Laut Trichet wird die Europäische Zentralbank alles tun, umin der Eurozone Preisstabilität zu gewährleisten. Der EZB-Chef versuchte zudem,die Ängste vieler Bürger vor einer massiven Geldentwertung zu zerstreuen. InDeutschland habe die Inflation in den vergangenen zwölf Jahren im Schnitt bei1,5 Prozent gelegen. "Stark wie die D-Mark sollte der Euro sein - und stark wiedie Mark ist er geworden." EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny sagte darüber hinaus,die EZB sei bereit, die Leitzinsen weiter anzuheben, wenn dies derPreisstabilität diene.