Devisen: Eurokurs bricht nach schwachen US-Daten und Börsenturbulenzen ein
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstagbelastet durch Börsenturbulenzen und sehr schwache US-Konjunkturdaten starkunter Druck geraten. Die europäische Gemeinschaftswährung sank um mehr als zweiCent auf 1,4275 US-Dollar.
Im Vormittagshandel hatte der Euro noch zeitweise1,4512 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkursauf 1,4369 (Mittwoch: 1,4477) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit0,6959 (0,6908) Euro.
"Die Verunsicherung an den Finanzmärkten ist sehr groß und darunter leidetder Euro", sagte You-Na Park, Devisenexpertin der Commerzbank. Die Aktienmärktewaren am Donnerstag regelrecht eingebrochen. So fiel der Dax zeitweiseum mehr als sechs Prozent. "Der Dollar hat zuletzt zwar angesichts derSchuldenprobleme in den USA einige Kratzer erhalten, er dient jedoch in einemsolchen Umfeld weiter als sichere Alternative."
"Extrem schwache US-Konjunkturindikatoren verstärkten so die Flucht in denDollar", sagte Park weiter. So war der regionale Frühindikator für die RegionPhiladelphia von 3,2 Punkten auf minus 30,7 Punkte eingebrochen. Das ist derniedrigste Stand seit März 2009. Damals war der Indikator infolge derLehman-Krise stark unter Druck geraten. "Der Markt ist derzeit ganz durch dieSuche nach Sicherheit dominiert", sagte Park. So stieg auch der Kurs desSchweizer Frankens trotz der jüngsten Gegenmaßnahmen der SchweizerischenNationalbank (SNB) weiter an. Auch der Goldpreis erreichte mit 1.822,43 Dollareinen neuen Rekordstand.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,87060 (0,87760) britische Pfund , 110,08 (110,77)japanische Yen und 1,1410 (1,1402) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit1.824.00 (1.790,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 39.440,00 (39250,00) Euro.