Devisen: Griechenland drückt Eurokurs unter die Marke von 1,30 Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die hohe politische Unsicherheit in Griechenland hatden Kurs des Euro am Mittwoch unter die Marke von 1,30 US-Dollargedrückt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,2921US-Dollar gehandelt.
Im asiatischen Handel hatte der Euro noch über der Markevon 1,30 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte denReferenzkurs auf 1,2950 (Dienstag: 1,3025) Dollar fest. Der Dollar kostete damit0,7722 (0,7678) Euro.
"Die schwierige Lage in Griechenland hat den Euro stark belastet", sagteThomas Amend, Devisenexperte beim Bankhaus HSBC Trinkaus. Seit den Wahlen habendie Befürworter des mit den internationalen Gläubigern ausgehandelten Sparpaketskeine Mehrheit mehr im Parlament. Derzeit führt der Chef der griechischenRadikallinken, Alexis Tsipras, die Sondierungsgespräche. "Eine erfolgreicheRegierungsbildung wird an den Märkten nicht erwartet", sagte Amend. Auch dieeuropäischen Aktienmärkte und die Anleihemärkte der Euro-Krisenländer standenzur Wochenmitte stark unter Druck. Immer mehr Experten erwarten einen AustrittGriechenlands aus der Währungsunion.
Neuwahlen könnten laut Amend vielleicht zu einer Beruhigung der Märktebeitragen. Man müsste diese dann zu einer Abstimmung über die Mitgliedschaft imEuro machen. Dann könnten die Parteien, die eine Mitgliedschaft im Eurobefürworten, vielleicht doch eine Mehrheit erhalten. Der Euro dürfte aber,nachdem er die Marke von 1,30 Dollar unterschritten hat, in den nächsten Tagennoch stärker unter Druck geraten, erwartet Amend.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,80495 (0,80645) britische Pfund , 102,99 (104,01)japanische Yen und 1,2010 (1,2014) Schweizer Franken fest. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.582,50(1.602,50) gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 38.640,00 (39.530,00) Euro./jsl/bgf/wiz