Devisen: Griechenlandkrise belastet den Euro - US-Daten aber stützen etwas

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Donnerstag wegen derpolitisch unsicheren Lage in Griechenland unter Druck geblieben. Mit 1,4071US-Dollar sank er zeitweise auf den tiefsten Stand seit drei Wochen.

Zuletzterholte die europäische Gemeinschaftswährung sich wieder etwas und wurde mit1,4148 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte denReferenzkurs am Nachmittag auf 1,4088 (Mittwoch: 1,4292) Dollar festgesetzt. DerDollar kostete damit 0,7098 (0,6997) Euro.

"Die undurchsichtige Lage in Griechenland belastet weiter den Eurokurs",sagte Stephan Rieke Devisenexperte bei der BHF-Bank. Der griechischeRegierungschef Giorgos Papandreou bangt zunehmend um seine Mehrheit imParlament. In einer Krisensitzung seiner sozialistischen Pasok-Fraktion imAthener Parlament bemühte er sich, die Abgeordneten auf Linie zu halten. "Zudemist immer noch nicht klar, wie die Beteiligung privater Gläubiger beimGriechenland-Rettungspaket umgesetzt werden kann, ohne dass dies Ratingagenturendies als Kreditausfall bewerten werden", sagte Rieke.

Angesichts der Staatskrise in Griechenland lenkten die internationalenPartner jedoch ein. Sie wollen nun die nächste Tranche des ersten Hilfspaketsbereits auszahlen, bevor endgültig über das nächste Sparprogramm entschiedenist. Am späten Nachmittag erholte sich der Euro daher auch etwas. Dazu hättenauch positiv aufgenommene Daten vom angeschlagenen US-Immobilienmarktbeigetragen, sagte Rieke. Der Euro habe zuletzt auch unter der weltweitgesunkenen Risikoneigung gelitten.

Karl Schamotta, Leitender Marktstratege beim Anbieter vonDevisenhandelsgeschäften Western Union Business Solutions, ergänzte: "DieSituation in Europa wird unterschätzt." Zudem sei die US-Wirtschaft in einerstabileren Position als viele ihrer Wettbewerber.