Devisen: Griechenlandkrise drückt Euro zeitweise unter die Marke von 1,41 Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstagangesichts der politisch unsicheren Lage in Griechenland unter Druck geblieben.Mit 1,4071 Dollar sank er zeitweise auf den tiefsten Stand seit drei Wochen.
Dieeuropäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt wieder mit 1,4168 US-Dollargehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs amNachmittag auf 1,4088 (Mittwoch: 1,4292) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostetedamit 0,7098 (0,6997) Euro. Zu dem als sicher geltenden Schweizer Franken fielder Euro gar auf einen Rekordtiefstand von 1,1945 Franken.
"Die undurchsichtige Lage in Griechenland belastet weiter den Eurokurs",sagte Stephan Rieke Devisenexperte bei der BHF-Bank. Der griechischeRegierungschef Giorgos Papandreou bangt zunehmend um seine Mehrheit imParlament. In einer Krisensitzung seiner sozialistischen Pasok-Fraktion imAthener Parlament bemühte er sich, die Abgeordneten auf Linie zu halten. "Zudemsei immer noch nicht klar, wie die Beteiligung privater Gläubiger beimGriechenland-Rettungspaket umgesetzt werden kann, ohne dass dies Ratingagenturendies als Kreditausfall bewerten werden", sagte Rieke.
Angesichts der Staatskrise in Griechenland lenkten die internationalenPartner jedoch ein. Sie wollen nun die nächste Tranche des ersten Hilfspaketsbereits auszahlen, bevor endgültig über das nächste Sparprogramm entschiedenist. Am späten Nachmittag erholte sich der Euro daher auch etwas. Dazu hättenauch positiv aufgenommene Daten vom angeschlagenen US-Immobilienmarktbeigetragen, sagte Rieke. Der Euro habe zuletzt auch unter der weltweitgesunkenen Risikoneigung gelitten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,87530 (0,87970) britische Pfund , 113,63 (115,54)japanische Yen und 1,1958 (1,2164) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit1.523,25 (1.529,75) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34.170,00(33.530,00) Euro.