Devisen: Trübe Wirtschaftsaussichten drücken Eurokurs

FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Konjunkturdaten haben den Euro amDonnerstag belastet. Die erneute Zuspitzung der Krise in Spanien habe dasWirtschaftsvertrauen in der Eurozone nach unten gezogen, sagte Berenberg-ExperteChristian Schulz.

Die europäische Gemeinschaftswährung konnte sich jedoch trotzdes Gegenwinds über der Marke von 1,32 US-Dollar behaupten. Zuletzt wurde siemit 1,3212 Dollar gehandelt, nachdem sie am Vormittag zwischenzeitlich bis auf1,3263 Dollar gestiegen war.

Die von der EU-Kommission veröffentlichten Indikatoren ESI und BCI zumWirtschaftsvertrauen und Geschäftsklima in der Eurozone hatten unerwartetdeutlich nachgegeben. Die Analysten-Einschätzungen zu den Daten fielenallerdings gemischt aus. Die Commerzbank sieht mittlerweile auch die Kernländerim Währungsraum im konjunkturellen Würgegriff der Schuldenkrise. Für diePostbank sind die schwachen Werte dagegen lediglich eine "Momentaufnahme".Berenberg-Ökonom Schulz liest aus den Daten, dass Italien und Spanien aufgrundder fiskalischen Einschnitte vor einer "schwierigen Phase" stehen.

Zuvor hatten die Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke vom Vorabendam Devisenmarkt nachgewirkt. Bernanke hatte am Mittwoch wie erwartet keineweiteren geldpolitischen Maßnahmen ergriffen, sich die Tür für eine weitereLockerung aber offen gehalten. Zudem senkte die Fed ihren Wachstumsausblick für2014 und 2014. In Kombination mit den zuletzt eher enttäuschendenUS-Konjunkturdaten war der Dollar zwischenzeitlich etwas belastetworden.