Die Wünsche der Konzernchefs im Jahre 2013
Die Firmenlenker hoffen, dass sich im Jahr 2013 die brenzlige Lage um die Staatsfinanzen in Südeuropa entspannt.
Stuttgart. Viele deutsche Top-Manager wünschen sich zu Weihnachten nichts sehnlicher als ein Ende der Euro-Schuldenkrise. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa unter den wichtigen Konzernchefs hierzulande. Ihre Antworten auf die offene Frage, was sie sich für das Jahr 2013 wünschen, drehen sich fast ohne Ausnahme um die seit langem brenzlige Lage rund um die Staatsfinanzen in Südeuropa und deren Auswirkungen auf die Gemeinschaftswährung.
Besonders ausgeprägt ist das Bild in der Autobranche: Dieter Zetsche (Daimler), Rupert Stadler (Audi), Norbert Reithofer (BMW) und Georg Pachta-Reyhofen (MAN) äußerten alle ihre Sorgen zur Eurokrise. Ihre Branche leidet derzeit kräftig unter dem rückläufigen Markt Europa, wo die Absatzzahlen seit Monaten in den Keller rutschen.
Doch auch Unternehmenslenker in ganz anderen Branchen wie etwa Michael Diekmann (Allianz), Herbert Hainer (Adidas), Axel C. Heitmann (Lanxess), Jim Snabe (SAP) oder Stefan Schulte (Fraport) wünschen sich das Ende der konjunkturell belastenden Situation.
Nicht selten schwingt zwischen den Zeilen richtig Sorge mit. Daimler-Chef Zetsche etwa möchte, „dass sich auch im Wahljahr eine Einsicht hält: Das alte, geteilte Europa war definitiv nicht das bessere Europa.“ Andere Spitzenmanager teilen die Befürchtungen, wollen aber auch Zuversicht verbreiten.
Allianz-Vorstandsvorsitzender Michael Diekmann etwa erwartet, dass 2013 für Europa zwar ein Jahr des Übergangs bleibe und das Ringen um Beruhigung weiter belastete. „Aber die Anpassungsfortschritte sind unverkennbar. Wenn es uns dann noch gelingt, die Weichen für die weitere Integration in Europa schnell und richtig zu stellen, kehrt auch das Vertrauen zurück — und damit die Voraussetzung für die Rückkehr zum Wachstum in Europa.“
Neben den Folgen für das eigene Geschäft gingen einige Unternehmenslenker auch gezielt auf die schwierige Lage vieler Menschen in Südeuropa ein. Der Co-Chef des Softwareriesen SAP, Jim Snabe, erklärte: „Mein Wunsch für 2013 ist es, dass viele der jungen arbeitslosen Menschen im Süden Europas wieder Arbeit finden, und SAP wird dazu beitragen.“ SAP wies zuletzt (Ende September) ein zweistelliges Belegschaftswachstum aus.