Discounter möbeln ihre Filialen kräftig auf
Renovierungszyklen werden deutlich kürzer. Aldi Nord setzt bald auf Backstationen.
Düsseldorf. Schöner shoppen: Der Handel investiert jedes Jahr fünf bis sechs Milliarden Euro in den Neu- und Umbau von Geschäften. Schicke Ladenkonzepte versprechen Kunden- und Umsatzzuwächse. Und auch die Lebensmittel-Discounter möbeln inzwischen ihre Filialen kräftig auf. Aldi Nord will gleich europaweit das Filialnetz modernisieren.
Die Renovierungszyklen im deutschen Einzelhandel haben sich nach Erkenntnissen des Kölner Handelsinstitutes EHI spürbar verkürzt. Ein Supermarkt wird demnach im Schnitt alle neun Jahre komplett umgebaut. „Das ist eine erhebliche Beschleunigung“, erläutert die Leiterin des Forschungsbereiches Ladenplanung und Einrichtung, Claudia Horbert.
Ein Komplettumbau des Ladens sei am häufigsten im Mode-, Schuh- und Sportartikelhandel angesagt — alle sechseinhalb Jahre im Schnitt. Dann gehe es meist auch gleich um ein neues Verkaufskonzept. Ein Trend sei, in den Läden mit Schriftzügen zu experimentieren. „Riechen und Schmecken“ stehe dann etwa auf Schildern über der Obst- und Gemüseabteilung.
Auch Aldi Nord will seine Filialen „optisch modernisieren“, wie das Essener Unternehmen erklärte. In Deutschland sei der Einbau von Backstationen geplant, wie beim Schwesterunternehmen Aldi Süd bereits geschehen. Zu Einzelheiten und Summen äußert sich Aldi Nord nicht. Nach Informationen der „Lebensmittel Zeitung“ handelt es sich um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Da die Märkte unterschiedliche bauliche Voraussetzungen hätten, würde Aldi Nord teilweise nur einzelne Elemente des Konzeptes umsetzen.
Wann und wo es losgeht, ist unklar. Als Musterfiliale für die Veränderungen bei Aldi Nord gilt ein Markt im belgischen Gent. Dort sollen Bilder die Orientierung zwischen den einzelnen Warengruppen erleichtern, Beleuchtung setze künftig das Drogeriesortiment in Szene.
Auch andere Discounter wie Penny und Netto haben angekündigt, ihre Filialen in Kürze zu verschönern.