Quartalszahlen enttäuschen Disney bringt neue "Star Wars"-Trilogie
Burbank (dpa) - Disney will seine Geldmaschine „Star Wars“ mit einer komplett neuen Trilogie in die Zukunft bringen. Die Filme sollen unabhängig von der Skywalker-Saga sein und komplett neue Charaktere vorstellen.
Zum Erscheinungsdatum gab es noch keine Angaben. Die Ankündigung und konkretisierte Pläne für einen eigenen Streaming-Dienst machten den Anlegern Mut, nach dem die Zahlen für das vergangene Quartal schwächer als erwartet ausfielen.
Für die neue Trilogie wurde Rian Johnson verpflichtet, der bereits Regie beim jüngsten Teil „Die letzten Jedi“ führte, der Mitte Dezember in die Kinos kommt.
„Star Wars“ ist seit dem Debüt der Reihe in den 70er Jahren ein verlässlicher Zuschauermagnet und bringt auch viel Geld mit Spielzeug und Fanartikeln ein. Disney kaufte die dahinter stehende Produktionsfirma Lucasfilm dem „Star-Wars“-Schöpfer George Lucas 2012 für rund vier Milliarden Dollar ab.
Die „Star-Wars“-Neuigkeiten vertrieben an der Börse den Frust über die enttäuschenden Quartalszahlen. In den drei Monaten bis Ende September fielen die Erlöse im Jahresvergleich um drei Prozent auf 12,8 Milliarden Dollar (11,0 Mrd Euro), wie der Konzern nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Der Überschuss sank um ein Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar.
Während es für Disneys Themenparks weiter rund lief, spielten die Kabel- und TV-Sparte um den kriselnden Sportsender ESPN sowie das Filmgeschäft deutlich weniger Geld ein. Analysten hatten mit erheblich besseren Ergebnissen gerechnet.
Am Markt sorgten die Zahlen zunächst für schlechte Stimmung, die Aktie büßte nachbörslich zunächst 3,4 Prozent ein. Die Ankündigung der neuen „Star-Wars“-Trilogie ließ den Kurs wieder ins Plus drehen.
Konzernchef Robert Iger kündigte zudem den Start des eigenen Streaming-Dienstes von Disney für die zweite Jahreshälfte 2019 an. Dort werde es exklusiv neue Serien zu erfolgreichen Disney-Reihen wie „Star Wars“, „Die Monster AG“ der Tochterfirma Pixar oder „High School Musical“ geben.
Disney will seine Inhalte von Streamingdiensten wie Netflix abziehen, um in Zeiten schwächelnder TV-Erlöse einen attraktiven eigenen Online-Service aufzubauen. Der monatliche Abo-Preis werde zunächst unter dem von Netflix liegen, weil man auch weniger Inhalte im Angebot haben werde, sagte Iger.
Die Spekulationen, Disney wolle dem Rivalen 21st Century Fox große Konzernteile abkaufen, wurden im Quartalsbericht nicht kommentiert. Der US-Sender CNBC hatte am Montag unter Berufung auf eingeweihte Kreise über entsprechende Verhandlungen berichtet. Die Gespräche sollen allerdings schon wieder beendet worden sein.