dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Kraftwerk-Großaufträge stimmen Siemens optimistischer

München (dpa) - Siemens hat nach einem starken dritten Geschäftsquartal seine Gewinnprognose für das laufende Jahr angehoben. Der Elektrokonzern erreichte dank mehrerer Großaufträge für Kraftwerke und Windparks den höchsten Auftragsbestand in der Unternehmensgeschichte. In einem schwierigen Marktumfeld habe Siemens vor allem im Vergleich mit den Wettbewerbern überzeugt, sagte Vorstandschef Joe Kaeser am Donnerstag in München: „Der jahrelange Wachstumsverfall ist gestoppt.“ Der Siemens-Umsatz legte um 5 Prozent und der Auftragseingang sogar um 6 Prozent zu. Größter Treiber war das Energiegeschäft, das die Hälfte zum Konzernumsatz und -ergebnis beisteuert. Das Betriebsergebnis stieg um 20 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro.

Bank of England senkt Leitzins

London (dpa) - Die britische Notenbank hat sechs Wochen nach dem Brexit-Votum den Leitzins gesenkt. Der Zinssatz werde von 0,50 Prozent auf 0,25 Prozent verringert, teilte die Bank of England am Donnerstag in London mit. Damit liegt der Zinssatz auf einem neuen Rekordtief. Die britische Notenbank weitete zudem ihr Wertpapierkaufprogramm überraschend aus. Das angepeilte Gesamtvolumen werde von derzeit 375 Milliarden Pfund auf 435 Milliarden Pfund erhöht. Die Entscheidung bedeutet, dass die Notenbank nun wieder Wertpapiere kaufen wird. Das bisherige Gesamtvolumen war bereits ausgeschöpft gewesen.

Hainer verheißt Adidas starke Zukunft: „Konzern wird weiter wachsen“

Herzogenaurach (dpa) - Der scheidende Adidas-Chef Herbert Hainer hat nach einem starken ersten Halbjahr dem Sportartikel-Konzern eine starke Zukunft verheißen. „Wir sind in Top-Top-Form. 2016 wird ein Jahr der Rekorde sein. In den kommenden Jahren werden wir weiter wachsen. Und wir werden unsere Profitabilität auf neue Rekordhöhe steigern“, prognostizierte Hainer am Donnerstag optimistisch. Der Manager wird das Unternehmen Ende September an seinen Nachfolger Kasper Rorsted übergeben. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen bekräftigte Hainer, dass er für das Gesamtjahr 2016 mit einem rund 15-prozentigen Umsatzwachstum rechne. Die Erlöse würden damit auf rund 19 Milliarden Euro steigen. Im zweiten Quartal profitierte Adidas auch vom kräftigen Rückenwind der Fußball-Europameisterschaft.

Starker Yen: VW-Erzrivale Toyota erwartet weniger Gewinn

Tokio (dpa) - Der starke Yen und ein schwächelndes Geschäft in den USA belasten den japanischen Autobauer Toyota. Der VW-Konkurrent verdiente im ersten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres weniger und musste seine Prognosen leicht senken. Das Unternehmen rechnet jetzt mit einem Umsatzrückgang um acht Prozent auf 26 Billionen Yen (230 Mrd. Euro), wie es am Donnerstag in Tokio mitteilte. Volkswagen könnte sich 2016 so - trotz des Dieselskandals - die Krone des weltgrößten Autobauers aufsetzen. Beim Überschuss rechnet Toyota jetzt mit einem Rückgang um 37 Prozent auf 1,45 Billionen Yen. Damit senkte der Konzern die Umsatz- und Gewinnerwartungen etwas.

Terror und Türkei: Weniger Passagiere in Frankfurt erwartet

Frankfurt/Main (dpa) - Die Terroranschläge in Europa und die Krise in der Türkei machen die Pläne des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport zunichte. An Deutschlands größtem Luftfahrt-Drehkreuz dürfte die Zahl der Fluggäste in diesem Jahr leicht sinken, teilte Fraport am Donnerstag mit. Bisher war man von einem Anstieg von ein bis drei Prozent auf bis zu 63 Millionen Passagiere ausgegangen. Im zweiten Quartal bekam der Konzern den Abwärtstrend schon zu spüren. Besonders düster sieht es am Fraport-Flughafen im türkischen Antalya aus. Im zweiten Quartal sank der Umsatz um zwei Prozent auf 652 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb mit einem Gewinn von 79 Millionen Euro zehn Prozent weniger übrig als ein Jahr zuvor. Das ist dem Flughafen Antalya geschuldet, wo der Gewinn um 93 Prozent einbrach.

Dax-Gewinn schmilzt nach britischem Zinsentscheid zusammen

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Donnerstag stabilisiert. Die von der britischen Notenbank beschlossene Zinssenkung und die Ausweitung des Wertpapier-Kaufprogramms gaben dem Dax allerdings nur kurz etwas Rückenwind. Am Nachmittag notierte der deutsche Leitindex 0,39 Prozent fester bei 10 209,62 Punkten. Damit lag er zwar unter seinem Niveau vor dem Zinsentscheid, konnte aber an sein moderates Vortagesplus anknüpfen. Am Dienstag hatte das Börsenbarometer noch fast zwei Prozent eingebüßt. Der Euro kostete 1,1144 US-Dollar. Am Mittwoch hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1200 (Dienstag: 1,1193) Dollar festgelegt. Der Dollar hatte damit 0,8929 (0,8934) Euro gekostet.