dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Tesla will SolarCity für 2,6 Milliarden Dollar schlucken
Palo Alto (dpa) - Der Elektroautohersteller Tesla hat die umstrittene Übernahme der Ökostromfirma SolarCity unter Dach und Fach gebracht. Die Unternehmen gaben am Montag bekannt, sich auf einen Kaufpreis von etwa 2,6 Milliarden Dollar (derzeit etwa 2,3 Mrd Euro) geeinigt zu haben. Tesla, das im Juni ein Gebot für SolarCity abgegeben hatte, will den Betrag in eigenen Aktien bezahlen. Die Fusion soll im vierten Quartal abgeschlossen werden und im ersten Jahr nach Vollzug 150 Millionen Dollar an Kosten einsparen. Der Plan ist in Finanzkreisen umstritten. Kritiker wie der Großinvestor Jim Chanos werfen Tesla-Chef Elon Musk Interessenkonflikte vor, da er zugleich größter Anteilseigner bei SolarCity ist, wo zudem zwei Cousins von ihm involviert sind.
Institut: 80 Prozent aller Haushaltshilfen arbeiten schwarz
Köln (dpa) - Ungeachtet der Bemühungen um mehr Mini-Jobs in deutschen Privathaushalten arbeitet die überwiegende Mehrheit der Haushaltshilfen einer Studie zufolge weiterhin schwarz. So waren nach Berechnungen des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) rund 80 Prozent der Haushaltshilfen - und damit insgesamt etwa drei Millionen Menschen - im vergangenen Jahr illegal beschäftigt. Über den Bericht des IW hatte zuerst die „Rheinische Post“ berichtet. Der Schwarzarbeit-Experte Friedrich Schneider von der Universität Linz hält diese Einschätzung für realistisch. Die Zahl illegal beschäftigter Haushaltshilfen sei nach wie vor sehr hoch, sagte Schneider am Montag. So schätzt er die Summe der Einkommen von Schwarzarbeit in deutschen Haushalten in diesem Jahr auf 25 bis 30 Milliarden Euro.
Karstadt-Eigentümer Signa will Online-Standbein stärken
Essen/Wien (dpa) - Der Karstadt-Eigentümer Signa Retail will künftig auch im Online-Handel mit Textilien eine größere Rolle spielen. Das österreichische Unternehmen übernimmt deshalb das insolvente Internet-Mode-Outlet dress-for-less, wie es am Montag mitteilte. Die 260 Arbeitsplätze bei dem Online-Portal seien damit „weitestgehend gesichert“, teilte Signa mit. Der „Spiegel“ hatte am Wochenende zuerst über die Übernahme berichtet. Der Karstadt-Chef und Signa-Retail-Geschäftsführer Stephan Fanderl betonte, für Signa sei die Übernahme „ein wichtiger Schritt hin zu einer Einzelhandelsgruppe, die sowohl stationär, als auch online stark aufgestellt ist“. Bislang dominiert bei den Österreichern noch das von den Karstadt-Warenhäusern geprägte stationäre Geschäft.
VW will Rückruf für alle Modelle bis Jahresende anschieben
Wolfsburg (dpa) - VW will im Abgasskandal noch in diesem Jahr die Umrüstung aller manipulierten Dieselmodelle in Europa auf den Weg gebracht haben. Ob der Konzern es aber schafft, die Aktion wie ursprünglich geplant auch 2016 abzuschließen, ist ungewiss. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Rückrufprozess das gesamte Kalenderjahr 2016 umfassen und bis Ende des Jahres für alle betroffenen Modelle begonnen haben wird“, sagte der Vertriebschef der Marke VW, Jürgen Stackmann, der Deutschen Presse-Agentur. Bislang stehen die Werkstätten etwa 4,6 Millionen manipulierten Autos für die Umrüstung offen, weltweit sind 11 Millionen Fahrzeuge betroffen. Stackmanns Äußerung zielt in eine ähnliche Richtung wie Aussagen von Konzernchef Müller, wonach möglicherweise nicht alle Umrüstungen 2016 zu schaffen seien. Das ursprüngliche Ziel des Konzerns war es, die gesamte Umrüstaktion in diesem Jahr abzuschließen.
Stimmung in Chinas Wirtschaft gemischt - Wachstum braucht Hilfe
Peking (dpa) - Die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft ist gemischt. Zwei Frühindikatoren für die Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft steuerten im Juli in entgegengesetzte Richtungen. Der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazin „Caixin“ für das herstellende Gewerbe machte im Juli einen Sprung um 2 auf 50,6 Punkte, während der offizielle Index des Statistikamtes unerwartet um 0,1 auf 49,9 Punkte fiel, wie das Statistikamt am Montag berichtete. Der gewöhnlich optimistischere Einkaufsmanagerindex des Statistikamtes, der stärker den großen Staatssektor berücksichtigt, lag damit erstmals seit fünf Monaten unter der kritischen Grenze von 50 Punkten. Experten hatten nicht mit einem Rückgang des Index gerechnet, der im Vormonat schon um 0,1 Punkte gefallen war.
Dax rutscht ins Minus
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax muss zu Beginn des neuen Monats einen Rückschlag verkraften. Nach anfänglichen Gewinnen bröckelten die Kurse am Montag ab. Am Nachmittag notierte der deutsche Leitindex 0,22 Prozent im Minus bei 10 314,84 Punkten - den Monat Juni hatte er noch mit einem satten Plus abgeschlossen. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,16 Prozent auf 21 130,71 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,07 Prozent auf 1716,22 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es gar um 0,75 Prozent bergab. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,22 Prozent am Freitag auf minus 0,25 Prozent. Der Euro kostete zuletzt 1,1168 US-Dollar. Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1113 (Donnerstag: 1,1090) Dollar festgelegt. Der Dollar hatte damit 0,8999 (0,9017) Euro gekostet.