dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
VW weiter im Krisenmodus - Abgasskandal schrumpft Gewinnkraft erneut
Wolfsburg (dpa) - Die Abgas-Affäre kostet Europas größten Autobauer Volkswagen auch im ersten Halbjahr 2016 merklich Gewinnkraft. Unter dem Strich sackte das Konzernergebnis aus den ersten sechs Monaten um 38 Prozent ab auf 3,46 Milliarden Euro. Das teilten die Wolfsburger am Donnerstag mit. Als neuen Puffer für juristische Risiken aus dem Skandal um Diesel-Manipulationen musste Volkswagen aus seinem Gewinn weitere 1,6 Milliarden Euro herausrechnen. Zuvor hatten die gesamten Rückstellungen für den Skandal 16,2 Milliarden Euro betragen. Auch für Folgekosten aus den Problemen mit Airbags des Zulieferers Takata und für drohende Kartellstrafen wegen Preisabsprachen in der Nutzfahrzeugbranche musste das Unternehmen zusammen mehr als eine halbe Milliarde Euro Rücklagen bilden.
Zahl der Arbeitslosen steigt in Sommerpause auf 2,661 Millionen
Nürnberg (dpa) - Zum Anfang der jährlichen Sommerpause ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland auf 2,661 Millionen gestiegen. Im Juli waren 47 000 mehr Menschen ohne Job als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Erwerbslosen dagegen um 112 000 zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 6,0 Prozent. „Der Arbeitsmarkt hat sich im Juli gut entwickelt“, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Mit der einsetzenden Sommerpause sei die Zahl der erwerbslosen Menschen zwar gestiegen - denn viele Schulabgänger melden sich nun vorübergehend arbeitslos und zahlreiche Betriebe warten mit Neueinstellungen bis nach den Ferien.
Smartphone-Marktführer Samsung mit Gewinnanstieg
Seoul (dpa) - Dank des Erfolgs mit seinem derzeitigen Smartphone-Spitzenmodell hat Marktführer Samsung im zweiten Quartal 2016 den höchsten Gewinn seit zwei Jahren verzeichnet. Der Überschuss stieg im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 5,85 Billionen Won (etwa 4,7 Mrd Euro), wie das führende südkoreanische Technologieunternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Südkoreaner erwarten auch in der zweite Jahreshälfte eine steigende Nachfrage für Smartphones. Während Apple als schärfster Konkurrent Samsungs bei den Premium-Smartphones einen Absatzrückgang bei seinen iPhones verzeichnet hatte, sprach Samsung von einer starken Nachfrage für die Modelle Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge.
Bundesbürger reisen weniger
Berlin/London (dpa) - Terroranschläge haben die Reiselust der Bundesbürger zum Jahresbeginn gedämpft. Nach einer Befragung der GfK-Konsumforscher sank die Bereitschaft, in Trips im In- und Ausland zu investieren unter dem Eindruck der Anschläge von Paris, Brüssel und Istanbul. Das geht aus dem einem des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Beim Reiseveranstalter Thomas Cook durchkreuzen die jüngsten Terroranschläge die Gewinnpläne. Weil immer noch deutlich weniger Kunden Reisen in die Türkei buchen, strich Konzernchef Peter Fankhauser mitten in der Hauptreisezeit sein Gewinnziel zusammen.
Ölpreisverfall sorgt weiter für Gewinneinbrüche bei Energiekonzernen
London (dpa) - Der Ölpreisverfall drückt weiter auf die Bilanzen der internationalen Ölkonzerne. Nach BP musste auch Royal Dutch Shell diese Woche einen Gewinnrückgang bekannt geben. Der französische Energiekonzern Total übertraf zwar die Erwartungen der Analysten, verdiente aber im zweiten Quartal ebenfalls deutlich weniger als im Vorjahr. Um gut 70 Prozent brach der Gewinn beim britisch-niederländischen Ölkonzern Royal Dutch Shell im Vergleich zum Vorjahr ein. Der Konzern verbuchte im zweiten Quartal 2016 unter dem Strich 1,175 Milliarden Dollar. Eine höhere Produktion und Sparmaßnahmen verhinderten beim französischen Öl-Konzern Total einen noch größeren Gewinnrückgang. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sank im zweiten Quartal zwar um 30 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar.
Bierdurst im Ausland und Fußball-EM helfen deutschen Brauern
Wiesbaden (dpa) - Der Bierdurst im Ausland, die Fußball-Europameisterschaft und der Mai mit seinen vielen langen Wochenenden haben den deutschen Brauern im ersten Halbjahr Zuwächse beschert. Insgesamt stieg der Bierabsatz um 1,9 Prozent im Vorjahresvergleich auf 47,8 Millionen Hektoliter, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Wachstumsmotor bleibt dabei der Export vor allem nach Übersee: Der Absatz in Länder außerhalb der EU stieg um fast 18 Prozent auf 3,9 Millionen Hektoliter. Im Inland gab es dagegen nur ein sehr geringes Wachstum von 0,3 Prozent auf 38,7 Millionen Hektoliter. Der deutsche Inlandsabsatz ist seit Jahren rückläufig.
Sky Deutschland schafft die Wende
München (dpa) - Der Pay-TV-Sender Sky Deutschland hat erstmals einen Jahresgewinn vor Zinsen und Steuern erwirtschaftet. Die Zahl der Abonnenten stieg um fast 350 000 auf über 4,6 Millionen. Und da die Abonnenten im Durchschnitt auch mehr ausgaben, legte der Umsatz um 12 Prozent auf 2 Milliarden Euro zu. Als Betriebsergebnis blieben für das Geschäftsjahr 2015/16 fünf Millionen Euro übrig, wie Sky Deutschland am Donnerstag in Unterföhring mitteilte. Ob es für einen Gewinn nach Steuern reichte, ließ das Unternehmen offen. Der 1990 unter dem Namen Premiere gegründete und 2009 in Sky Deutschland umbenannte Pay-TV-Sender hat bisher Milliarden Verlust gemacht und nur ein Mal unter dem Strich schwarze Zahlen geschrieben.
Dax-Anleger zeigen sich unentschlossen
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Donnerstagnachmittag weiterhin von seiner unentschlossenen Seite gezeigt. Nach einem schwankenden Vormittagshandel notierte der Dax am Nachmittag unverändert bei 10 319,04 Punkten. Händlern zufolge fehlen nach drei Tagen mit Gewinnen derzeit die Impulse am Markt. Der MDax als Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen sank zuletzt um 0,21 Prozent auf 21 173,85 Punkte. Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend ihre Geldpolitik unverändert gelassen und keine klaren Hinweise zum genauen Zeitpunkt einer möglichen Zinsanhebung gegeben. Der Euro stieg zeitweise über die Marke von 1,11 US-Dollar. Zuletzt notierte er bei 1,1096 Dollar. Am Vortag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,0991 US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9098 Euro gekostet.