dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Wohnungsbranche dringt auf mehr Tempo beim Bau

Berlin (dpa) - Noch immer werden in Deutschland aus Sicht der Wohnungsunternehmen zu wenige Wohnungen gebaut. Obwohl die Investitionen in den Neubau und in bestehende Wohnungen stark gestiegen seien, gebe es einen „akuten Wohnraummangel“, sagte der Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungsunternehmen (GdW) , Axel Gedaschko, am Montag in Berlin. Der Verband vertritt rund 3000 Unternehmen, die etwa 6 Millionen Wohnungen im Portfolio haben. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurden im vergangenen Jahr 249 000 Wohnungen gebaut. Die Zahl der Baugenehmigungen lag bei 309 000. Nach der Prognose des GdW wären aber noch einige Jahre lang jährlich 400 000 neue Wohnungen nötig, um den Bedarf vor allem in den Ballungszentren zu decken.

Kein Schadenersatz wegen Zwangspause zweier Eon-Atom-Reaktoren

Hannover (dpa) - Der Energieriese Eon hat trotz der Zwangspause zweier Atommeiler nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima keinen Anspruch auf Schadenersatz. Das Landgericht Hannover wies am Montag eine Klage über rund 380 Millionen Euro ab. Zur Begründung hieß es, dass der Energiekonzern gegen den damaligen Verwaltungsakt vor ein Verwaltungsgericht hätte ziehen müssen. Da diese Anfechtung ausblieb, sah sich das Landgericht nicht veranlasst, über Schadenersatzfragen inhaltlich zu entscheiden. Denn eine Schadenersatzpflicht entfalle, „wenn der Verletzte vorsätzlich oder fahrlässig unterlassen hat, den Schaden durch Gebrauch eines Rechtsmittels abzuwenden“.

Deutscher Automarkt zieht weiter an - VW verliert

Berlin (dpa) - Die Autofahrer in Deutschland haben sich im ersten Halbjahr häufiger Neuwagen gekauft. Die Zahl der Neuzulassungen stieg verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 7,1 Prozent auf rund 1,73 Millionen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt und der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Montag mitteilten. Die deutschen Marken gingen überwiegend positiv in die zweite Jahreshälfte: Nur Smart (-4,7 Prozent) und erneut VW (-1,4 Prozent) brachten im Juni weniger Wagen auf die Straße. Insgesamt wurden im Juni fast 340 000 Autos zugelassen - 8,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Aktionäre der Londoner Börse stimmen für Fusion mit Deutscher Börse

London (dpa) - Der geplante Zusammenschluss der Börsen von Frankfurt und London hat eine erste Hürde genommen. Die Aktionäre der London Stock Exchange (LSE) votierten am Montag bei einer außerordentlichen Hauptversammlung in der britischen Hauptstadt mit 99,92 Prozent für die Fusion. Erforderlich waren 75 Prozent Zustimmung. Auf dem Weg zur geplanten europäischen Superbörse galt das Votum der LSE-Anteilseigner als eines der kleinsten Hindernisse. Nach dem Nein der Briten zur Europäischen Union steht der gesamte Deal auf der Kippe. Vor allem die Vereinbarung, den rechtlichen Sitz der Dachgesellschaft in London anzusiedeln, stößt nach dem Brexit-Votum in Deutschland zunehmend auf Widerstand.

Studie: Deutsche Nachfrage nach Hightech-Metallen steigt bald wieder

Berlin (dpa) - Experten rechnen wieder mit härteren Kämpfen um die Versorgung mit wichtigen Metallen für die Herstellung von Computern und Smartphones. Das gilt etwa für den Batterie-Rohstoff Lithium sowie für die Seltenen Erden Dysprosium und Terbium, die in Elektromotoren und Handys vorkommen. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ergab: Bis 2035 dürfte über das Doppelte der heute verfügbaren Produktion nötig sein, um den Bedarf zu decken. Die Untersuchung wurde am Montag auf einer Fachtagung in Berlin vorgestellt. Zuletzt hatten sich die weltweit knappen Metalle wieder spürbar verbilligt - nach teils drastischen Preiszuwächsen in den Jahren zuvor.

Chinesische Midea bei Kuka fast am Ziel - auch Loh verkauft Anteile

Augsburg (dpa) - Der chinesische Hausgeräte-Hersteller Midea ist bei der geplanten Übernahme des Roboterbauers Kuka fast am Ziel. Am Montag wurde bekannt, dass der Unternehmer Friedhelm Loh als zweiter Kuka-Großaktionär sein Paket von zehn Prozent bereits an Midea verkauft hat. Zuvor hatte bereits der Technologiekonzern Voith Kuka den Rücken gekehrt. Zusammen mit dem 13,5-Prozent-Anteil, den Midea sich bereits gesichert hatte, kämen die Chinesen also schon auf 48,5 Prozent. Damit wären sie nur noch knapp von einer Mehrheit entfernt. Wie viele Kleinaktionäre ihnen ihre Anteile inzwischen angedient haben, ist nicht bekannt. Das zuvor genannte Mindestziel von 30 Prozent wäre aber bereits deutlich überschritten.

Angaben auf Lebensmittel-Etiketten sollen klarer werden

Berlin (dpa) - Damit Informationen auf Lebensmittelpackungen für die Kunden klarer werden, soll eine dafür zuständige Kommission künftig nach neuen Grundsätzen arbeiten. „Was draufsteht, muss auch drin sein - und umgekehrt“, sagte Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) am Montag. Dafür wurde die Geschäftsordnung der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission reformiert. Unter anderem legt eine neue Präambel nun ausdrücklich als Ziel fest, alle Wirtschaftsbeteiligten, insbesondere aber die Verbraucher vor Irreführung und Täuschung zu schützen. Schmidt sagte: „Eine „Geflügelwurst“ muss auch hauptsächlich aus Geflügel bestehen und nicht aus Schweinefleisch.“ Verbraucherschützer kritisieren seit langem irreführende Angaben.

Dax-Anleger machen erst einmal Kasse

Frankfurt/Main (dpa) - Dem deutschen Aktienmarkt ist nach der rasanten Erholung der vergangenen Tage am Montag die Puste ausgegangen. Der Dax fiel bis zum Nachmittag um 0,53 Prozent auf 9724,16 Punkte. Für den MDax als Index der mittelgroßen Werte ging es zum Wochenstart um 1,09 Prozent auf 19 886,10 Zähler nach unten und der Technologiewerte-Index TecDax büßte 0,95 Prozent auf 1605,14 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um rund ein halbes Prozent nach. Der Kurs des Euro kam am Montag unter dem Strich kaum von der Stelle: Die Gemeinschaftswährung notierte am frühen Nachmittag bei 1,1139 (EZB-Referenzkurs vom Freitag 1,1135) US-Dollar. Ein Dollar kostete damit 0,8977 (0,8981) Euro.