dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Kreise: Kompromiss über Sanierung der Güterbahn gefunden

Berlin (dpa) - Im Streit über die Zukunft der Güterbahn DB Cargo zeichnet sich ein Kompromiss ab. Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn beriet am Mittwoch in Berlin über ein Papier, auf das sich die Spitze der Bahntochter DB Cargo und der Betriebsrat am Dienstag verständigt hatten. Darin werde keine Zahl mehr für den Stellenabbau genannt, verlautete aus Aufsichtsratskreisen. Die Pläne der Geschäftsführung hatten zuvor einen Wegfall von 2100 Arbeitsplätzen in der Sparte vorgesehen. DB Cargo hat im vergangenen Jahr einen hohen Verlust geschrieben. Mit einem Sanierungskonzept will die Bahntochter bis Ende 2018 wieder profitabel werden.

Märkte erwarten Stillhalten der US-Notenbank in der Geldpolitik

Washington (dpa) - Die US-Notenbank Federal Reserve wird am Mittwoch (20.00 Uhr MEZ) ihre Entscheidung zur künftigen Geldpolitik bekanntgeben. Im Angesicht eines möglichen Brexit rechnen Marktteilnehmer mehrheitlich nicht mit einer Anhebung des Leitzinses. Diesen hatte die Fed zuletzt im Dezember vergangenen Jahres nach jahrelanger Nullzinspolitik auf ein Niveau zwischen 0,25 und 0,5 Prozent angehoben. Fed-Chefin Janet Yellen, die sich auf einer Pressekonferenz äußern wird, hatte im Vorfeld weitere graduelle Anhebungen „in den nächsten Monaten“ für geboten gehalten, sollte die wirtschaftliche Entwicklung sich nicht verschlechtern. Allerdings hatte es auch Bedenken wegen der schwächelnden Daten vom US-Arbeitsmarkt gegeben.

Eigentümer: Günstige Mietwohnungen werden teurer

Berlin (dpa) - Für Mieter mit kleinem Geldbeutel bleibt die Wohnungssuche in vielen Städten schwierig. Im unteren Preissegment steigen die Mieten weiter, wie der Eigentümerverband Haus und Grund am Mittwoch mitteilte. Im Durchschnitt jedoch hätten die privaten Kleinvermieter die Mieten im vergangenen halben Jahr nicht mehr erhöht. „Die Mietsteigerungen der vergangenen drei Jahre sind - zumindest bei den privaten Vermietern - vorbei“, verwies Verbandspräsident Kai Warnecke auf eine Umfrage unter den Mitgliedern. Das liege jedoch weniger an der Mietpreisbremse als daran, „dass der normale Mieterhöhungszyklus endet“.

BGH-Urteil zum Autokauf: Fehlende Garantie ist Rückgabegrund

Karlsruhe (dpa) - Hat ein Gebrauchtwagen trotz Zusage keine Garantie mehr, kann der Käufer das Auto unter Umständen beim Händler zurückgeben. Das hat der Bundesgerichtshof am Mittwoch in Karlsruhe entschieden. Geklagt hatte der Besitzer eines gut 42 000 Euro teuren Sportcoupés, das kurz nach dem Kauf über eine Internet-Plattform im Juli 2013 Probleme machte und mehrmals in die Werkstatt musste. Dort wurden zwei Teile ausgetauscht - zunächst auf Garantie, denn nach den Angaben des Händlers sollte diese noch ein gutes Jahr laufen. Als eine frühere Manipulation beim Kilometerstand aufflog, wollte die Werkstatt aber Geld für die Reparaturen. Aus Sicht des Käufers müsste der Händler das Auto zurücknehmen und ihm die Kosten erstatten.

Daimler plant Bau eines Werks in Russland

Stuttgart (dpa) - Der Autokonzern Daimler erwägt den Bau seines ersten Werks in Russland. Man sei derzeit „mit den russischen Behörden im Gespräch, um zu prüfen, ob die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine lokale Pkw-Produktion gegeben sind“, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet. Demzufolge soll es sich um ein Montagewerk für bis zu 30 000 Autos pro Jahr handeln. Daimler wolle damit Einfuhrzölle umgehen und so bessere Verträge mit staatlichen Großkunden bekommen. Russlands Automarkt war zuletzt deutlich geschrumpft, Luxuswagen sind aber weiter gefragt.

Spekulationen über neues Angebot für Kuka treiben Aktienpreis hoch

Augsburg (dpa) - Spekulationen über ein weiteres Angebot für den Roboterbauer Kuka haben am Mittwoch den Preis für die Aktien des Augsburger Unternehmens nach oben getrieben. Der chinesische Haushaltsgerätehersteller Midea hatte vor knapp einem Monat angekündigt, seinen Anteil an Kuka auf mindestens 30 Prozent aufstocken zu wollen und den bisherigen Eignern dafür 115 Euro pro Aktie geboten. Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ (Online) erwägt nun der schweizerische Industriekonzern ABB eine Gegenofferte, wenn das Unternehmen von den Deutschen darum gebeten würde. Als Reaktion darauf kletterte das Kuka-Papier am Mittwoch um vier Prozent auf etwa 106,60 Euro.

Spielehersteller Ravensburger setzt verstärkt auf Auslandsmärkte

Stuttgart (dpa) - Für den Spielehersteller Ravensburger werden Auslandsmärkte immer wichtiger. Der Umsatzanteil in Deutschland habe 2015 noch 43 Prozent ausgemacht und damit 13 Prozentpunkte weniger als vier Jahre zuvor, sagte Vorstandsmitglied Clemens Maier am Mittwoch in Stuttgart. Sehr gefragt seien beispielsweise Puzzles in den USA und in Frankreich. Ein Grund für den höheren Anteil sind Firmenkäufe der vergangenen Jahre, etwa die US-Firma Wonder Forge und der schwedische Holzspielzeug-Fabrikanten Brio. Da man zuvor im Ausland nicht sehr stark vertreten gewesen sei, sei das Wachstumspotenzial dort groß.

Dax erholt sich etwas von Brexit-Talfahrt

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch zur Erholungsbewegung nach seiner jüngsten Talfahrt angesetzt. Der Dax kletterte bis zum Nachmittag um 1,13 Prozent ins Plus auf 9627,21 Punkte. Der MDax erholte sich am Mittwochnachmittag um 1,11 Prozent auf 19 753,86 Punkte und der TecDax, der Auswahlindex für Technologiewerte, gewann 1,19 Prozent auf 1593,50 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte fast eineinhalb Prozent vor. Den Referenzkurs des Euro setzte die Europäische Zentralbank (EZB) auf 1,1230 (1,1225) US-Dollar etwas höher fest. Der Dollar kostete 0,8905 (0,8909) Euro.