dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Neue Manipulations-Vorwürfe gegen Opel

Berlin/Rüsselsheim (dpa) - Im Diesel-Skandal hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) neue Manipulationsvorwürfe gegen den Autohersteller Opel erhoben. In einem 1,6-Liter-Zafira habe man bislang unbekannte Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung entdeckt, berichtete der Verein am Donnerstag gemeinsam mit dem ARD-Magazin „Monitor“ und dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Eine Software soll demnach die Reinigung der Abgase bei hohen Drehzahlen oder einem Tempo oberhalb von 145 Stundenkilometern abschalten. Opel wehrte sich: Man habe keine Software eingesetzt, die feststellt, ob ein Auto einem Abgastest unterzogen wird, bekräftigte das Unternehmen.

Warnstreik-Demo mit tausenden Teilnehmer vor Tarifverhandlung

Frankfurt/Köln (dpa) - Vor der möglicherweise entscheidenden Tarifverhandlung hat die IG Metall noch einmal die Muskeln spielen lassen. Allein am Verhandlungsort Köln zogen rund 8000 Metaller durch die Stadt und verlangten auf Transparenten ein „Angebot mit Respekt“. Noch vor dem Beginn der Gespräche mit NRW-Metall wollte der IG-Metall-Verhandlungsführer Knut Giesler zu den Gewerkschaftern sprechen. Auch an anderen Orten ließen noch einmal Metaller die Arbeit für einige Stunden ruhen. Der Verhandlungsführer der NRW-Arbeitgeber, Arndt Kirchhoff, hatte die anhaltenden Warnstreiks als belastend kritisiert. „Die IG Metall muss sich überlegen, ob es klug ist, selbst im Vorfeld einer ganz entscheidenden Verhandlung noch zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen“, sagte Kirchhoff der dpa. „Ein solches Kampfgehabe kann in einem lösungsorientierten Verhandlungsprozess schnell kontraproduktiv wirken“, so Kirchhoff.

RWE kämpft notfalls allein gegen Atomlasten - guter Start ins Jahr

Essen (dpa) - Bei Deutschlands zweitgrößtem Energiekonzern RWE schmelzen trotz eines überraschend guten Starts in das Jahr 2016 die Gewinne weiter wie Butter in der Sonne. Für das Gesamtjahr soll der um Sondereffekte bereinigte Überschuss von 1,13 Milliarden auf 500 bis 700 Millionen Euro zurückgehen, prognostizierte der Konzern am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen. RWE droht eine deutliche Verschlechterung seiner Bonitätseinschätzung bei den Ratingagenturen. Die Börse feierte dennoch die guten Zahlen für das erste Quartal. Die Milliardenlasten des geplanten Atom-Staatsfonds für die Zwischen- und Endlagerung lehnt RWE als überhöht ab. „Sie (die Vorschläge) sind überfordernd, sie verkennen die tatsächliche ökonomische Lage des Konzerns“, sagte Finanzchef Bernhard Günther.

Hainer sieht Adidas zu seinem Abschied gut aufgestellt

Fürth (dpa) - Der scheidende Adidas-Chef Herbert Hainer sieht den Sportartikelkonzern nach seinem Tief im Jahr 2014 bestens vorbereitet für künftige Herausforderungen. „Wir sind in diesem Jahr erneut auf Rekordkurs“, sagte Hainer am Donnerstag auf der Hauptversammlung des Unternehmens im fränkischen Fürth. Er verwies auf das erfolgreiche Comeback des Konzerns im vergangenen Jahr und den guten Start ins EM- und Olympia-Jahr 2016. Die Entwicklung sei aber noch nicht am Ende: „Immer mehr Menschen treiben Sport. Das kommt unserer Industrie als Ganzes zu Gute“, betonte der 61-Jährige. Im Oktober reicht Hainer als dienstältester Dax-Chef den Staffelstab an den früheren Henkel-Chef Kasper Rorsted weiter.

Post bietet mehr Varianten für Paketzustellung an

Berlin (dpa) - Postkunden in Deutschland sollen leichter an ihre Pakete kommen. Die Deutsche Post DHL will deshalb mehr Varianten für den Empfang anbieten. Bei Einkäufen im Internet wird es künftig möglich sein, für die Zustellung montags bis samstags ein zweistündiges Fenster in der Zeit von 10 bis 21 Uhr auszuwählen, kündigte Post-Paketchef Achim Dünnwald am Donnerstag in Berlin an. Das gelte auch für Produkte, die am Tag der Bestellung ausgeliefert werden. Kunden können demnächst auch Pakete bei den rund 11 000 Paketshops im Einzelhandel abholen. Voraussetzung dabei ist, dass der entsprechende Paketshop als Adresse angegeben wird, so wie das heute schon mit Sendungen an Packstationen von DHL üblich ist. Von diesen Metallschränken im Freien, in dem die Post Pakete für ihre Kunden hinterlegt, will das Unternehmen noch mehr aufstellen.

Renault-Partner Nissan nimmt Mitsubishi Motors unters Dach

Tokio (dpa) - Der japanische Renault-Partner Nissan Motor steigt beim skandalerschütterten Konkurrenten Mitsubishi Motors ein. Nissan wolle 34 Prozent der Anteile an Mitsubishi Motors für 237 Milliarden Yen (1,9 Mrd Euro) erwerben, wie die beiden Unternehmen am Donnerstag bekanntgaben. Damit wird der Renault-Partner der größte Anteilseigner an Mitsubishi Motors und kontrolliert den Konzern de facto künftig. Mitsubishi ist in Folge eines Skandals um manipulierte Verbrauchswerte bei Kleinstwagen schwer angeschlagen. Nissan und Mitsubishi arbeiten bereits seit Jahren in diesem Segment zusammen. Es war der Renault-Partner, der die Manipulationen bei Mitsubishi Motors festgestellt hatte.

Spargelpreis könnte 2016 neues Zehnjahreshoch erreichen

Hannover (dpa) - Spargelliebhaber haben dieses Jahr für das begehrte Gemüse bisher tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Preise für das Saisongut könnten 2016 sogar ein neues Zehnjahreshoch erreichen. Es spreche vieles dafür, dass die laufende Saison am Ende für neue Höchstpreise stehe, sagt der Marktexperte bei der Bonner Agrarmarkt Informations-Gesellschaft, Michael Koch. Nach einer Preisspitze im Jahr 2013 - mit im Schnitt 6,24 Euro pro Kilogramm weißem deutschen Spargel - brachte Koch zufolge schon 2015 neue Höchstpreise: „Die Verbraucher mussten 2015 durchschnittlich 6,70 Euro pro Kilo bezahlen.“

Dax hält sich im Plus

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich am Donnerstag im Plus gehalten. Zuletzt legte der deutsche Leitindex um 0,22 Prozent auf 9997,49 Punkte zu. Damit stand er am Nachmittag nur knapp unter der Marke von 10 000 Punkten, die er im frühen Handel wieder überschritten hatte. Händlern zufolge stützten die steigenden Rohölpreise sowie der schwächere Euro, der zuletzt unter 1,14 US-Dollar notierte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1389 (Mittwoch: 1,1409) US-Dollar fest. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,02 Prozent am Vortag auf 0,05 Prozent.