dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Ausmaltrend: Stiftehersteller fahren Sonderschichten

Nürnberg (dpa) - Wegen des derzeitigen Ausmaltrends unter Erwachsenen fahren die deutschen Stiftehersteller Sonderschichten. Das Nürnberger Unternehmen Staedtler produziere momentan im Drei-Schicht-System rund um die Uhr sechs Tage die Woche, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben auch schon Pläne, die Produktion auszuweiten. Derzeit sind wir am Limit“, betonte sie. Den Bedarf auch weiterhin decken zu können, sei eine „kleine Herausforderung“. Auch Stabilo-Schwan setzt auf Sonderschichten. Der Hersteller verzeichne „durch den weltweiten Megatrend Malen“ ein zweistelliges Umsatzwachstum bei Bunt- und Fasermalern. „Die Sonderschichten laufen im Rahmen unserer flexiblen Arbeitszeitmodelle“, sagte eine Sprecherin. Da man das Thema „Creative Coloring“ bereits frühzeitig als Trend erkannt habe, habe man nun Freiräume bei der Planung.

Lage auf europäischem Arbeitsmarkt entspannt sich langsam

Luxemburg (dpa) - In der Eurozone hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt leicht entspannt. Im Februar betrug die Quote 10,3 Prozent, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Das ist ein Rückgang um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat Januar. In Südeuropa sind die Zahlen allerdings weiterhin hoch; vor allem Jugendliche sind betroffen. Insgesamt waren im Februar 2016 in den 19 Ländern mit der Gemeinschaftswährung 16,63 Millionen Menschen ohne Arbeit. Das sind 39 000 weniger als im Vormonat. In der Europäischen Union insgesamt lag die Quote stabil bei 8,9 Prozent - unverändert gegenüber Januar. In absoluten Zahlen waren hier 21,65 Millionen Menschen ohne Job. Von den Euroländern verzeichnete Deutschland den niedrigsten Wert mit 4,3 Prozent, die höchsten Arbeitslosenquoten im Euroraum haben Griechenland (jüngste Daten vom Dezember: 24,0 Prozent) und Spanien mit 20,4 Prozent.

Käse- und Butterpreise fallen: Bauernverband protestiert

Essen/Mülheim (dpa) - Die Preise für Käse und Butter fallen in Deutschland auf breiter Front. Nachdem am Wochenende bereits die Discounter Aldi und Norma mehrere Milchprodukte vom Gouda-Käse bis zur irischen Butter günstiger angeboten hatten, kündigten am Montag auch zahlreiche Konkurrenten an, dem Beispiel zu folgen. Beim Deutschen Bauernverband stieß die Rotstiftaktion auf scharfe Kritik. Aldi hatte am Wochenende unter anderem den Preis für die 250-Gramm-Packung jungen Gouda um gut 15 Prozent auf 1,09 Euro gesenkt. Irische Butter verbilligte sich beim Discount-Marktführer ebenso wie bei Norma um gut 8 Prozent auf 1,09 Euro. Norma betonte, das Unternehmen wolle mit der Senkung Preisvorteile an den internationalen Einkaufsmärkten an die Kunden weitergeben.

Tesla: 276 000 Vorbestellungen für „Model 3“ in drei Tagen

Palo Alto (dpa) - Der Elektroauto-Spezialist Tesla hat in drei Tagen bereits 276 000 Vorbestellungen für seinen neuen günstigeren Wagen „Model 3“ erhalten. Das gab Firmenchef Elon Musk am späten Sonntag bei Twitter bekannt. Das Interesse sei deutlich höher als erwartet und Tesla werde seine Produktionspläne überdenken müssen, erklärte er. Mit bisher anvisierten Kapazitäten bräuchte Tesla über drei Jahre, um dieses Volumen abzuarbeiten. Die Vorbestellungen bedeuten auch eine Finanzspritze von mehr als 270 Millionen Dollar für Tesla - denn die Interessenten müssen 1000 Dollar hinterlegen. Das „Model 3“ zum Preis ab 35 000 Dollar soll Ende 2017 auf den Markt kommen. In der Vergangenheit hat Tesla allerdings zuvor angekündigte Auslieferungstermine nicht einhalten können.

Beate Uhse strebt in diesem Jahr eine „schwarze Null“ an

Hamburg (dpa) - Der kriselnde Erotik-Händler Beate Uhse braucht mehr Zeit, bis seine Strategie für Paare, Frauen und Singles greift. Nach schweren Verlusten im Vorjahr wolle man in diesem Jahr wieder ein ausgeglichenes Ergebnis im laufenden Geschäft schaffen, teilte das Unternehmen am Montag in Hamburg mit. Dabei setze Beate Uhse vor allem auf den Online-Handel, schon jetzt der wichtigste Vertriebsweg. Durch die Schließung von 16 Filialen sowie die Einstellung des Katalogs werde der Umsatz im laufenden Jahr nochmals auf 115 bis 120 Millionen Euro zurückgehen - nach 129 Millionen Euro im Vorjahr. Beate Uhse besitzt immer noch eine sehr hohe Markenbekanntheit, doch die Geschäfte laufen seit Jahren nicht gut.

Mehr Aufträge für Maschinenbauer - aber keine Aufbruchsstimmung

Frankfurt/Main (dpa) - Nach einem schwachen Jahresauftakt zieht die Nachfrage nach Maschinen „Made in Germany“ wieder an. Im Februar gingen 7 Prozent mehr Bestellungen bei deutschen Maschinenbauern ein als im Vorjahresmonat, wie der Branchenverband VDMA am Montag in Frankfurt mitteilte. Die Aufträge aus dem Inland legten deutlich um 12 Prozent zu. Das Auslandsgeschäft zog um 5 Prozent an. Damit konnte das Minus von real 12 Prozent im Januar teilweise kompensiert werden. Eine Aufbruchstimmung lasse sich aus dem Ergebnis aber nicht ableiten, warnte der Chefvolkswirt des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Ralph Wiechers, vor überzogenem Optimismus.

Dax profitiert von Ölpreis und Euro

Frankfurt/Main (dpa) - Die Erholung der Ölpreise und der wieder leicht gesunkene Euro haben dem deutschen Aktienmarkt am Montag etwas Antrieb gegeben. Bis zum Nachmittag rückte der am Morgen noch schwächelnde Dax um 0,58 Prozent auf 9851,20 Punkte vor. Der Index der mittelgroßen Werte MDax stieg um 0,59 Prozent auf 20 315,46 Punkte, und der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 0,34 Prozent auf 1647,08 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte zugleich um 0,52 Prozent zu. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs für den Euro auf 1,1380 (Freitag: 1,1432) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8787 (0,8747) Euro. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,07 Prozent am Freitag auf 0,04 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 142,21 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,07 Prozent auf 163,62 Punkte.