dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Tesla stürmt den Massenmarkt: Käufer reißen sich um „Model 3“

Los Angeles (dpa) - Campierende Fans vor den Läden, begeistertes Publikum bei der Premiere: Der Rummel um den ersten Mittelklassewagen des Elektroautobauers Tesla ist riesig - die Nachfrage auch. Innerhalb von 24 Stunden seien bereits 115 000 Vorbestellungen für das „Model 3“ eingegangen, verkündete Firmenchef Elon Musk in der Nacht auf Freitag bei der mit Spannung erwarteten Präsentation in den Tesla-Designstudios in Hawthorne bei Los Angeles. Unter dem tosenden Applaus der Anhänger enthüllte Musk, der wie üblich mit einiger Verspätung die Bühne enterte, das Objekt der Begierde. Zum Vorschein kam ein Fünfsitzer im gewohnt eleganten Tesla-Design, der in der Basisvariante eine Reichweite von gut 345 Kilometern pro Batterieladung hat und sich in sechs Sekunden von null auf 60 Meilen (knapp 97 Kilometer) pro Stunde beschleunigen lässt. Das „Model 3“ soll ab Ende 2017 ausgeliefert werden.

Fusion in Stahlbranche? Angeblich Gespräche von Tata mit Thyssenkrupp

Essen/Berlin (dpa) - In der kriselnden Stahlbranche gibt es angeblich Gespräche über einen Zusammenschluss, der vor allem im Ruhrgebiet erhebliche Auswirkungen auf die Beschäftigten hätte. Die „Rheinische Post“ berichtete am Freitag unter Berufung auf Berliner Regierungskreise, der indische Stahlkonzern Tata Steel erwäge einen Einstieg in die europäische Stahlsparte von Thyssenkrupp. Sprecher von Thyssenkrupp und Tata wollten den Bericht nicht kommentieren. Laut dem Zeitungsbericht sind die Gespräche über mehrere Varianten bereits weit vorangeschritten. Favorisiert werde derzeit die Option eines Gemeinschaftsunternehmens, bei dem sich Tata Steel zunächst an der Sparte beteiligt. Später solle der indische Konzern seine Anteile aufstocken können. An der Börse sorgten die Spekulationen für deutliche Kursanstiege aller Stahlaktien.

Bahn-Totalsperrung sorgt für Unmut an der Strecke

Berlin (dpa) - Die kurzfristig angekündigte Totalsperrung der Bahn-Schnellfahrstrecke Hannover-Kassel in drei Wochen soll nach dem Willen Niedersachsens verschoben werden. Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) kündigte am Freitag an, dazu mit Bahnchef Rüdiger Grube zu telefonieren. Auf der wichtigen ICE-Strecke müssen vom 23. April bis 8. Mai wegen Bauarbeiten täglich 160 Züge umgeleitet werden, wie ein Konzernsprecher am Freitag sagte. Betroffen davon wären auch Besucher der weltgrößten Industrieschau Hannover Messe (24.-29. April). Das Bundesunternehmen hatte die Arbeiten am Donnerstagabend kurzfristig angekündigt. Die Strecke werde gesperrt, um Schotter im Gleisbett auszutauschen. Zehntausende Fahrgäste sind betroffen. Es wird im Fernverkehr neben einzelnen Ausfällen Umleitungen mit bis zu einer Stunde längeren Fahrtzeiten geben, wie die Bahn mitteilte. Auch der Nahverkehr und Güterzüge sind betroffen.

Maschinenbauer rechnen mit Absatzplus in USA: Größtes Exportland

Frankfurt/Main (dpa) - Die Hoffnungen des exportorientierten deutschen Maschinenbaus ruhen angesichts der Wachstumsschwäche Chinas in diesem Jahr vor allem auf den USA. Drei von vier Unternehmen sind zuversichtlich, mehr Geschäfte jenseits des Atlantiks zu machen, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Branchenverbandes VDMA hervorgeht. Im vergangenen Jahr hatten die Vereinigten Staaten China als größtes Exportland für Maschinen „Made in Germany“ vom ersten Platz verdrängt. Gelegenheit zur Vertiefung der Geschäftskontakte hat die Branche Ende April (25. bis 29.4.) auf der Hannover Messe, Partnerland sind diesmal die USA. Allerdings rechnet der VDMA wegen der schwächelnden Weltwirtschaft und des Rückgangs der Investitionen im Fracking-Bereich allenfalls mit einem leichten Anstieg der Exporte in die Vereinigten Staaten.

Airbus hat Probleme mit Transportflugzeug A400M

Berlin (dpa) - Der Flugzeugbauer Airbus hat Probleme mit seinem Truppentransporter A400M. Zu den Mängeln am Propeller-Getriebe gehörten hoher Materialverschleiß und mangelnde Hitzebeständigkeit, berichtete die „Bild“-Zeitung (Freitag). Eine Airbus-Sprecherin in Madrid, dem Sitz der Airbus-Verteidigungssparte, bestätigte die Angaben „grundsätzlich“ und betonte zugleich, es gebe keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Flugzeuge. Das Bundesverteidigungsministerium reagierte wenig begeistert. Für das Problem mit der Hitzebeständigkeit habe man bereits eine Lösung gefunden, so die Airbus-Sprecherin. Beim zweiten Problem gehe es darum, dass sich in einem Teil von Propellern im Getriebe Metallpartikel lösen und ins Ölsystem gelangen könnten. Man arbeite an einer Lösung. „Das Problem kann bei den regelmäßigen Inspektionen der Maschinen behoben werden“, so die Sprecherin.

Hotel-Fusion: Plötzliche Wende im Starwood-Poker - Chinesen geben auf

Stamford (dpa) - Der Weg für den Zusammenschluss zum globalen Branchenführer ist frei: Der US-Hotelriese Marriott kommt bei der Übernahme des Rivalen Starwood nun doch zum Zug, nachdem der chinesische Investor Anbang sein 14 Milliarden Dollar schweres Angebot unerwartet zurückgezogen hat. „Wir sind begeistert, Teil des größten Hotelunternehmens der Welt zu werden“, verkündete Starwood-Chef Thomas Mangas in der Nacht auf Freitag. Bekannte Marken wie Ritz-Carlton, Westin oder Sheraton sollen durch die Hochzeit unter dem Dach eines Branchenschwergewichts mit mehr als 5500 Hotels und über einer Million Betten vereint werden. Marriott rechnet damit, ab dem ersten Jahr nach der Fusion, mindestens 200 Millionen Dollar jährliche Kosten einsparen zu können.

Optimismus in Japans Industrie sinkt deutlich

Tokio (dpa) - Der anziehende Yen und die Sorgen um Chinas Wirtschaft haben die Stimmung in Japans Großindustrie auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren sinken lassen. Der von der Zentralbank in einer Tankan genannten Quartalsumfrage ermittelte Stimmungsindex für die Großindustrie sackte im März auf plus 6 nach plus 12 drei Monate zuvor, wie die Bank von Japan am Freitag bekanntgab. Ein positiver Index bedeutet zwar, dass die Optimisten in der Mehrheit sind. Es ist jedoch das erste Mal seit Juni 2013, dass der Index unter plus 10 liegt. Ökonomen hatten mit einem geringeren Rückgang gerechnet. Der Tankan ist eine Mischung aus Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht. Die Börse in Tokio reagierte mit deutlichen Abschlägen. Der Nikkei-Index stürzte um 3,55 Prozent auf 16 164,16 Punkte.

Dax bleibt wegen starkem Euro unter Druck

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Freitag angesichts eines weiterhin starken Eurokurses bis zum Nachmittag weiter gefallen. Zuletzt sank der deutsche Leitindex um 2,52 Prozent auf 9714,38 Punkte. So kann eine stärkerer Euro zur Belastung für Unternehmen in der Eurozone werden, da er ihre Exportaussichten trübt. Auch ein ordentlicher Arbeitsmarktbericht aus den USA ließ die jüngsten Gewinne des Euro nur etwas schmelzen. Für den Index der mittelgroßen Werte MDax ging es um 1,83 Prozent auf 20 023,47 Punkte nach unten und der Technologiewerte-Index TecDax gab um 0,84 Prozent auf 1612,32 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor gut zweieinhalb Prozent. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,05 Prozent am Vortag auf 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 142,12 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,03 Prozent auf 163,57 Punkte. Der Kurs des Euro pendelte nach dem US-Arbeitsmarktbericht um die Marke von 1,14 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1432 (Donnerstag: 1,1385) US-Dollar festgesetzt.