dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Handelskonzern Metro will sich aufspalten

Düsseldorf (dpa) - Der Handelskonzern Metro steht vor der Aufspaltung. Die beiden wichtigsten Geschäftsbereiche des Handelsriesen - das Großhandelsgeschäft und die Elektroniksparte Media Saturn - sollen nach den Plänen von Konzernchef Olaf Koch künftig als selbstständige börsennotierte Unternehmen geführt werden. Die Aufspaltung sei „der logische nächste Schritt in der Transformation der Metro-Gruppe“, sagte Koch am Mittwoch. Stimmen Vorstand und Aufsichtsrat der Metro den Plänen nach weiterer Prüfung zu, soll die Aufspaltung bis Mitte 2017 umgesetzt werden. Die Großaktionäre Haniel, Schmidt-Ruthenbeck und Beisheim unterstützen das Vorhaben, wie der Konzern mitteilte. Aber auch die anderen Aktionäre werden auf einer Hauptversammlung die Gelegenheit bekommen, über den Schritt abzustimmen. An der Börse schnellte die Metro-Aktie nach Bekanntgabe der Pläne um rund neun Prozent in die Höhe.

Foxconn und Sharp einigen sich auf Übernahme

Tokio/Taipeh (dpa) - Der Apple-Auftragsfertiger Foxconn übernimmt den angeschlagenen japanischen Elektronik-Konzern Sharp. Der Vorstand von Sharp beschloss am Mittwoch, einem reduzierten Übernahmeangebot der Taiwanesen zuzustimmen. Auch der Vorstand von Foxconn habe sich für den Deal entschieden, berichteten japanische Medien. Sharp hatte der Übernahme in einem ersten Anlauf bereits vor Wochen zugestimmt. Doch wenige Stunden danach hatte Foxconn auf die Bremse getreten und auf neu entdeckte finanzielle Risiken verwiesen. Angesichts der sich verschlechternden Bilanz und hohen Verbindlichkeitsrückstellungen der Japaner reduzierte Foxconn sein anfängliches Angebot um rund 100 Milliarden Yen auf nun 388,8 Milliarden Yen (3 Mrd Euro), hieß es.

Bundesbank-Vorstand fürchtet Minuszinsen für Privatkunden

Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bundesbank befürchtet, dass Finanzinstitute die Belastungen durch die Niedrigzinsen an Privatkunden weitergeben werden. „Wir sehen, dass viele Institute ihre Gebühren bereits erhöht haben oder über solche Erhöhungen nachdenken“, sagte der für Banken- und Finanzaufsicht zuständige Vorstand Andreas Dombret „Spiegel-Online“. Das könne Bargeldabhebungen betreffen, Scheckkartenausstellungen oder andere Dienstleistungen. Auch Negativzinsen auf Konten von Privatkunden hält Dombret für möglich. „Die Banken und Sparkassen, mit denen ich spreche, wollen eigentlich alles tun, um das zu vermeiden“, sagte der Notenbanker. „Aber je länger das gegenwärtige Zinsumfeld Bestand hat, desto höher steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass man die Negativzinsen vielleicht doch weitergeben muss.

Studie: Dax-Chefs verdienen weniger

Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands Topmanager haben einer Studie zufolge im vergangenen Jahr erstmals seit dem Krisenjahr 2008 deutlich weniger verdient. Die Direktvergütung der Dax-Chefs sank im Schnitt um 9 Prozent auf knapp 5 Millionen Euro, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung der Beratungsunternehmens hkp hervorgeht. Vor allem die langfristigen Boni gingen nach unten. Spitzenreiter war Daimler-Chef Dieter Zetsche, der nach einem Rekordjahr auf 9,7 Millionen Euro kam. Nach einer Studie des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson stieg die Direktvergütung der Dax-Lenker, die das ganze Jahr im Amt waren, dagegen um vier Prozent auf durchschnittlich 5,1 Millionen Euro. In beiden Studien ist Daimler-Chef Zetsche der Topverdiener. VW ist in den Studien jeweils nicht enthalten. Der Autokonzern hatte die Veröffentlichung des Geschäftsberichts wegen der Abgasaffäre auf 28. April verschoben.

Asiatische Entwicklungsbank senkt Wachstumsprognose für China

Peking (dpa) - Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) rechnet mit einer weiteren Abkühlung der chinesischen Wirtschaft. In seinem am Mittwoch vorgelegten Entwicklungsbericht für Asien geht das Institut davon aus, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft nach den USA 2016 voraussichtlich noch um 6,5 Prozent zulegen wird. Im Dezember war die ADB noch von einem Wirtschaftswachstum in China von 6,7 Prozent für das laufende Jahr ausgegangen. Für 2017 erwarten die Ökonomen ein Wachstum von 6,3 Prozent. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaft der Volksrepublik mit 6,9 Prozent so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr gewachsen.

ElringKlinger denkt über eigene E-Auto-Batterien nach

Stuttgart (dpa) - Der Autozulieferer ElringKlinger prüft einen Ausbau seines Geschäfts mit E-Auto-Batterien. „Wir wollen eine eigene Batterie bauen“, sagte Firmenchef Stefan Wolf am Mittwoch in Stuttgart. Noch sei alles offen - in drei bis fünf Jahren könnte man aber soweit sein. Derzeit sei ElringKlinger auf der Suche nach einem Zellhersteller im asiatischen Raum, mit dessen Hilfe der Zulieferer künftig komplette Batteriesysteme anbieten wolle. Damit fährt der Zulieferer einen ähnlichen Kurs wie die Autoindustrie. ElringKlinger liefert bislang Verbindungselemente für Batteriezellen an Autohersteller. 2015 stieg der Umsatz des Zulieferers um 13,7 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Der Überschuss lag bei 91,6 Millionen Euro, 13,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Dax überwindet 10 000-Punkte-Marke dank US-Geldpolitik

Frankfurt/Main (dpa) - Beruhigende Worte der US-Notenbankchefin zur Geldpolitik haben dem Dax am Mittwoch wieder über die Marke von 10 000 Punkte geholfen. Der deutsche Leitindex rückte bis zum Nachmittag um 1,55 Prozent auf 10 041,36 Punkte vor. Allerdings pendelt das Börsenbarometer bereits seit rund zwei Wochen um die psychologisch wichtige Marke und konnte diese bisher nicht nachhaltig hinter sich lassen. Der Kurs des Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1324 (Dienstag: 1,1194) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8831 (0,8933) Euro.