dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Maue Exportaussichten dämpfen Konsumklima in Deutschland

Nürnberg (dpa) - Nach einem erfreulichen Start ins Jahr bekommt die Verbraucherstimmung einen Dämpfer. Sowohl die Einkommenserwartungen als auch die Kauflust der Menschen seien etwas gesunken, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK am Donnerstag in Nürnberg mit. Die Studie basiert auf monatlich 2000 Interviews mit Verbrauchern. Die jüngsten Terroranschläge in Brüssel seien noch nicht in die Befragung eingeflossen, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Beim Konsumklimaindex prognostiziert das Institut für den April 9,4 Punkte - nach 9,5 Zählern im März. Die Erwartungen der Verbraucher an die Entwicklung der Konjunktur hat sich den Angaben zufolge vor allem wegen der Nachfrageschwäche für deutsche Produkte in einigen wichtigen Absatzmärkten eingetrübt.

Modehersteller Steilmann ist zahlungsunfähig - Aktie bricht ein

Bergkamen (dpa) - Schwarzer Tag für Steilmann: Nur knapp fünf Monate nach dem Börsengang ist der Modekonzern aus dem Ruhrgebiet zahlungsunfähig. Das Bekleidungsunternehmen, zu dem unter anderem die Adler-Modemärkte gehören, kündigte am Mittwochabend in Bergkamen an, einen Insolvenzantrag zu stellen. An der Börse brach der Wert der Steilmann-Aktie am Donnerstag um mehr als 80 Prozent ein. Aktionärsvertreter wollen nun prüfen, ob die Pleite ein Fall für den Staatsanwalt ist. Das Steilmann-Management hatte am Mittwochabend die Notbremse gezogen, nachdem Sanierungsverhandlungen keinen Erfolg gehabt hatten.

Gewerkschaften und Handwerk sehen Tarifbindung nach Urteil gestärkt

Frankfurt/Berlin (dpa) - Handwerker haben künftig bessere Aussichten, nach Tarif bezahlt zu werden. Gewerkschaften und der Zentralverband des Handwerks (ZDH) begrüßten am Donnerstag ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig, das den Innungen verboten hat, einzelne Mitglieder auf deren Wunsch aus der Tarifbindung zu entlassen. Derartige OT-Mitgliedschaften (ohne Tarif) sind zwar bei Arbeitgeberverbänden der Industrie, nicht aber im Handwerk erlaubt. Das DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell sprach von einem „wichtigen Signal für die Tarifbindung im Handwerk“. Nach Einschätzung des Zentralverbands des Handwerks ist die Mehrzahl der Betriebe tarifgebunden. Genaue Zahlen liegen allerdings nicht vor.

Passat-Rückruf verzögert sich - Prüfungen gehen nach Ostern weiter

Wolfsburg (dpa) - Der Start der ersten großen Diesel-Rückrufwelle bei Volkswagen verzögert sich weiter. „Die Gespräche und Messungen werden nach Ostern fortgesetzt“, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. VW wartet bereits seit knapp vier Wochen auf die Freigabe des Rückrufs durch das zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Die Aktion umfasst in Deutschland neben rund 160 000 VW Passat auch knapp 90 000 Fahrzeuge von Audi und Skoda. Das KBA wollte dies zunächst nicht kommentieren. Mitte Februar hatte VW mitgeteilt, dass die Rückrufwelle Ende des Monats starten sollte. Um den betroffenen Autos die neue Software aufspielen zu können, ist aber eine Freigabe des KBA in Flensburg nötig. Trotz zahlreicher Nachprüfungen verweigert die Behörde diese seit Wochen.

Premier versichert: China kann stabiles Wachstum gewährleisten

Bo'ao (dpa) - Chinas Ministerpräsident Li Keqiang ist Sorgen vor einem stärkeren Rückgang des chinesischen Wirtschaftswachstums entgegengetreten. Sollte das Wachstum aus einem „angemessenen Rahmen“ abrutschen, werde seine Regierung energische Maßnahmen ergreifen, versicherte der Premier am Donnerstag in einer Rede beim jährlichen Regionalforum in Bo'ao auf der südchinesischen Insel Hainan. Seine Regierung habe genug Instrumente an der Hand, um ein stabiles Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu gewährleisten. Die Wirtschaft sei gut ins neue Jahr gestartet, betonte Li Keqiang. Für 2016 hat seine Regierung ein Ziel von 6,5 bis 7 Prozent vorgegeben, nachdem die chinesische Wirtschaft im Vorjahr um 6,9 Prozent gewachsen war.

Baubranche startet mit Auftragsplus ins Jahr 2016

Wiesbaden (dpa) - Die starke Nachfrage und der milde Winter haben die Bauwirtschaft in Deutschland zum Jahresbeginn angetrieben. Der Auftragseingang stieg im Januar um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Binnen Jahresfrist gingen preisbereinigt 12,6 Prozent mehr Bestellungen ein. Der Bauindustrieverband sprach von einem schwungvollen Start ins Jahr 2016. Der Optimismus der Unternehmen sei groß. Demnach erwarten 94 Prozent der vom Ifo-Institut für den jüngsten Geschäftsklimaindex befragten Bauunternehmen in den kommenden sechs Monaten eine bessere oder gleichbleibende Geschäftslage - so viele wie nie zuvor.

Bisheriger Risikovorstand soll neuer NordLB-Chef werden

Hannover (dpa) - Bei Deutschlands drittgrößter Landesbank, der NordLB, gilt Risikovorstand Thomas Bürkle für die Nachfolge von Vorstandschef Gunter Dunkel als gesetzt. Bürkle soll zunächst dem Nominierungsausschuss und voraussichtlich danach dem Aufsichtsrat vorgeschlagen werden, wie das niedersächsische Finanzministerium am Donnerstag in Hannover erklärte. Über entsprechende Pläne berichtete auch das „Handelsblatt“, das Kapitalmarktvorstand Hinrich Holm als Kandidaten für Bürkles Stellvertreter nennt. Die Entscheidung liegt beim Aufsichtsrat, der am Tag vor der Bilanzveröffentlichung am 7. April tagen soll. Dunkel will seinen Vertrag nicht mehr verlängern.

Stark fallende Ölpreise drücken Dax unter 9900 Punkte

Frankfurt/Main (dpa) - Deutlich gefallene Ölpreise haben den Dax am Donnerstag vor dem langen Osterwochenende unter die Marke von 9900 Punkten gedrückt. Zuletzt verlor der deutsche Leitindex 1,55 Prozent auf 9867,76 Zähler. Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Donnerstagnachmittag um 1,58 Prozent auf 19 936,15 Punkte. Beim Technologiewerte-Index TecDax gab es Verluste von 1,13 Prozent auf 1597,89 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 1,82 Prozent auf 2987,14 Punkte nach. Der Kurs des Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1154 (Mittwoch: 1,1171) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8965 (0,8952) Euro.