dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Strompreise 2016 weitgehend stabil

Düsseldorf/Berlin (dpa) - Beim Blick auf die nächsten Stromrechnungen dürften viele deutsche Verbraucher zum Start ins neue Jahr erst einmal durchatmen: Für die meisten Haushalte sollen die Preise zunächst stabil bleiben. „Wir rechnen mit keinen großen oder dramatischen Veränderungen“, sagt Ingmar Streese vom Bundesverband der Verbraucherzentralen. Tatsächlich hat sich die Mehrzahl der rund 800 Versorger an der Preisfront ein Stillhalten verordnet - vorerst.
So registrierte das Vergleichsportal Verivox zum Januar 2016 bisher nur 140 Anbieter, die ihre Tarife zum Jahresbeginn im Schnitt um 2,8 Prozent anheben wollen. Bei weiteren knapp 50 Versorgern sinken sie sogar. Auch die Branchengrößen Eon und RWE, die im Zuge der Energiewende mitten im größten Konzernumbau ihrer Geschichte stecken, deuteten an, die Strompreise für die Endverbraucher zunächst einmal nicht anzutasten.

Branchen-Bündnis will 400 000 Wohnungen jährlich

Berlin (dpa) - Die Wohnungs- und Immobilienbranche will die Politik angesichts der angespannten Mietmärkte in Großstädten und steigender Flüchtlingszahlen stärker in die Pflicht nehmen. Ein breites Bündnis aus 29 Verbänden und Organisationen - darunter auch der Deutsche Mieterbund und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt - fordert eine „Wohnungsbau-Offensive“. In den kommenden Jahren müssten pro Jahr 400 000 Wohnungen neu gebaut werden, heißt es in einem Papier der Bau- und Immobilienwirtschaft, das die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau am Dienstag in Berlin veröffentlichte.
Gerade in Großstädten und Ballungszentren habe sich das schon bestehende Wohnungsdefizit in diesem Jahr noch einmal enorm vergrößert, hieß es. Der Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland stelle den Wohnungsmarkt vor eine zusätzliche Herausforderung.

„Handelsblatt“: Bahn will Ausstieg aus Stromvertrag mit Eon

Düsseldorf/Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn will nach einem Bericht des „Handelsblatts“ aus einem langfristigen Stromliefervertrag mit dem Energiekonzern Eon aussteigen. Hintergrund sei der im Handel stark gesunkene Strompreis, berichtete die Zeitung am Dienstag. Der 2007 geschlossene Vertrag sichert der Bahn rund 400 Megawatt Leistung für den Zugverkehr im Ruhrgebiet. Der Strom sollte ursprünglich von 2011 an aus dem Steinkohlekraftwerk Datteln 4 kommen. Dieses ist aber wegen fehlender Genehmigungen bis heute nicht fertig gebaut. Ohne den Großkunden Bahn steht die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks infrage.
Die Rahmenbedingungen hätten sich inzwischen so radikal verschlechtert, dass die Bahn die mit Eon 2007 vereinbarten Preise nicht mehr akzeptieren wolle, heißt es laut „Handelsblatt“ in Unternehmenskreisen. Die Deutsche Bahn wollte diese Darstellung weder bestätigen noch dementieren.

US-Konzerne dominieren Weltwirtschaft - VW fliegt aus den Top 100

Stuttgart/Frankfurt (dpa) - Konzerne aus den USA dominieren die Weltbörsen wie schon lange nicht mehr. Gemessen an der Marktkapitalisierung kommen die zehn wertvollsten Unternehmen der Welt sämtlich aus den USA, wie Auswertungen der Beratungsgesellschaft EY und des „Handelsblatts“ (Dienstag) ergeben haben. An der Spitze finden sich die IT-Riesen Apple, die Google-Mutter Alphabet und Microsoft. Erst auf Platz elf des Rankings erscheint mit der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) die erste nicht-amerikanische Firma. Mit einem Marktwert von rund 96 Milliarden Euro ist der Chemie-Konzern Bayer auf Platz 66 zum Jahresende das teuerste deutsche Unternehmen, während die Industrie-Ikone Volkswagen auch in der Folge des Abgas-Skandals aus den Top 100 rutschte.

Viele Griechen können Kfz-Steuer nicht mehr bezahlen

Athen (dpa) - Tausende Griechen haben in den letzten Wochen ihre Autos abgemeldet, weil sie die Kfz-Steuer nicht mehr bezahlen können. In den Steuerämtern des Landes bildeten sich am Dienstag lange Warteschlangen, wie das staatliche Fernsehen berichtete. Nach Berichten der griechischen Presse wurden in den vergangenen drei Wochen fast 70 000 Autos abgemeldet. Wie ein Beamter des Steueramtes der Deutschen Presse-Agentur sagte, geht das Finanzministerium davon aus, dass es bis Donnerstag mehr als 100 000 Fahrzeuge sein werden.
Wegen der harten Sparmaßnahmen ist das Einkommen der Griechen nach Schätzungen von Gewerkschaftsverbänden seit Ausbruch der schweren Finanzkrise vor sechs Jahren um mehr als 30 Prozent gefallen. Zudem ist jeder Vierte ohne Job. Die Griechen versuchen deswegen zu sparen.

Dax-Anleger geben sich zuversichtlich vorm Jahreswechsel

Frankfurt/Main (dpa) - Kurz vor Jahresschluss haben die Optimisten am deutschen Aktienmarkt das Zepter in die Hand genommen. Der Dax baute nach einem freundlichen Start seine Tagesgewinne aus und zog am frühen Dienstagnachmittag um 1,83 Prozent auf 10 848,37 Punkte an. Damit steht der Leitindex inzwischen höher als am Donnerstag vorletzter Woche, als er nach der lang erwarteten Zinswende in den USA Gas gegeben hatte. Der MDax stieg um 1,44 Prozent auf 20 887,36 Punkte. Der Kurs des Euro gab nach: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0952 (Montag: 1,0962) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9131 (0,9122) Euro.