dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

IfW hebt Prognose 2016 an - Flüchtlinge erst langsam in Arbeit

Kiel (dpa) - Flüchtlinge werden nach Einschätzung des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) nur zögerlich und in geringer Zahl am deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen. Die Kieler Ökonomen erwarten zwar 2015 bis 2017 in Deutschland insgesamt rund 2,7 Millionen Flüchtlinge. Durch ihren Zuzug wird nach den IfW-Berechnungen die Zahl der potenziellen Erwerbspersonen im Jahresdurchschnitt 2017 aber nur um rund 470 000 höher sein als ohne Flüchtlingsmigration. Tatsächlich einen Arbeitsplatz dürften aber nur zwei Prozent der Flüchtlinge finden, prognostiziert das Institut. Unter dem Strich wären das das 2017 kumuliert rund 94 000 Erwerbstätige. Die Wachstumsprognose 2016 für Deutschland hat das Institut von 2,1 Prozent auf 2,2 Prozent angehoben.

Verhärtete Positionen bei WTO-Konferenz - Doha-Runde droht Scheitern

Nairobi (dpa) - Verhärtete Positionen des Westens und großer Schwellenländer wie China und Indien überschatten die 10. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation WTO. Sie beginnt an diesem Dienstag in Kenias Hauptstadt Nairobi. Ein noch im Sommer erhoffter Durchbruch zum Abschluss der Doha-Entwicklungsrunde sei in Nairobi nicht mehr möglich, erklärten Handelsexperten übereinstimmend. Die sogenannte Doha-Runde war 2001 mit dem Ziel gestartet worden, Ungleichheiten in WTO-Abkommen zu korrigieren und Entwicklungsländer zu fördern.

Verschwundener Fosun-Chef Guo Guangchang wieder aufgetaucht

Peking (dpa) - Der vergangene Woche verschwundene Milliardär Guo Guangchang ist wieder aufgetaucht. Wie chinesische Medien berichteten, nahm der Unternehmer, der wegen seiner erfolgreichen Investitionen als Warren Buffett Chinas gilt, am Montag in einem Shanghaier Hotel an einer Versammlung seines Konzerns Fosun teil.
Zuvor hatte Fosun mitgeteilt, dass Guo Guangchang seit seinem mysteriösen Verschwinden vor vier Tagen der Polizei in Shanghai bei Ermittlungen geholfen habe. Es handele sich in erster Linie um eine „private Angelegenheit“ des Firmengründers. Dies bedeute nicht, dass es bei Fosun Probleme gibt.

Fraport übernimmt griechische Flughäfen - Vertrag unterzeichnet

Frankfurt/Athen (dpa) - Der deutsche Flughafenbetreiber Fraport ist der Übernahme von 14 Regionalflughäfen im EU-Krisenstaat Griechenland einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Mit dem griechischen Privatisierungsfonds sei ein Konzessionsvertrag über 40 Jahre abgeschlossen worden, teilte das Unternehmen am Montag in Frankfurt mit. Gemeinsam mit dem griechischen Partner Copelouzos Group will der MDax-Konzern die Flughäfen im Laufe des nächsten Jahres übernehmen. Die Übergabe ist für den Herbst geplant. Zuvor muss noch das griechische Parlament der umstrittenen Privatisierung zustimmen.

Studie: Chinas Automarkt soll 2016 deutlicher zulegen

Frankfurt/Main (dpa) - Für deutsche Autobauer deutet sich auf dem zuletzt schwächelnden chinesischen Automarkt eine Entwarnung an. Die Branchenexperten der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) rechnen nach der Delle im Sommer für das kommende Jahr wegen der Steuergeschenke der chinesischen Regierung mit einem kräftigeren Absatzplus von 7,7 Prozent, wie es in einer Mitteilung vom Montag heißt. In diesem Jahr werde das Wachstum mit rund 5,2 Prozent deutlich niedriger ausfallen. „Die Sorge, die Lage in China könne sich dauerhaft eintrüben, ist aus unserer Sicht unbegründet“, sagte Felix Kuhnert, bei PwC für das europäische Autogeschäft zuständig. Die chinesische Regierung hat den Absatz von kleineren Fahrzeugen mit weniger als 1,6 Liter Hubraum über Steuererleichterungen angekurbelt.

Claas trotzt mit kleinem Umsatzplus weltweitem Trend

Düsseldorf (dpa) - Gegen den weltweiten Trend vermeldet der Landtechnikhersteller Claas ein kleines Umsatzplus. Während der Gesamtmarkt beim Geschäft mit Mähdreschern und Traktoren seit 2013 um 30 Prozent geschrumpft ist, steigerte das Familienunternehmen aus Harsewinkel seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2014/2015 um 0,4 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro, teilte Claas-Chef Lothar Kriszun am Montag in Düsseldorf mit. Unterm Strich verbuchte das Unternehmen auch wegen höherer Steuern ein Minus von 6,5 Prozent auf 105,7 Millionen Euro.

Ölpreis-Verfall macht Dax-Erholung zunichte

Frankfurt/Main (dpa) - Der Erholungsversuch des Dax ist am Montag erst einmal gescheitert. Die Freude über gute chinesische Konjunkturdaten hielt nicht lange an, da weiter sinkende Ölpreise erneut die Stimmung trübten. Der deutsche Leitindex stand am Nachmittag 0,54 Prozent tiefer bei 10 284,53 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 0,28 Prozent auf 10 140,93 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax büßte 0,54 Prozent auf 1757,06 Punkte ein. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,33 Prozent auf 3192,49 Punkte nach unten. Der Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0983 (Freitag: 1,0950) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9105 (0,9132) Euro.