dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Gute Verkäufe und starkes Finanzgeschäft treiben BMW-Gewinn
München (dpa) - BMW hat mit einem kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg im dritten Quartal überrascht. Neben den guten Verkaufszahlen in Europa und Amerika trug das starke Kredit- und Leasinggeschäft dazu bei. Vorstandschef Harald Krüger sagte am Dienstag in München, der Konzern liege auf Kurs zu einem weiteren Rekordjahr: „Im Oktober hat sich die positive Absatzentwicklung fortgesetzt.“ Auch die Nachfrage nach Dieselautos sei unverändert groß. Der Konzernumsatz stieg von Juli bis September um 14 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern legte um 13 Prozent zu, der Überschuss schoss um 20,5 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro hoch.
Studie: Kaum Fortschritte im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit
Nürnberg (dpa) - Im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland sind nach Erkenntnissen von Forschern seit 2010 kaum Fortschritte erzielt worden. Jobsucher, die seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit sind, hätten damit wenig vom Job-Boom der vergangenen Jahre profitiert, geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sei zuletzt 2009 stärker gesunken; seitdem verharre sie bei gut einer Million, berichteten die Nürnberger Arbeitsmarktforscher. 2014 waren im Schnitt 1,08 Millionen länger als ein Jahr ohne Job. Manche suchen seit Jahren vergeblich eine Arbeit.
Uneffektive Mietpreisbremse? - Mehrheit der Städte fehlt Mietspiegel
Berlin/Karlsruhe (dpa) - Knapper Wohnraum führt in der Regel zu steigenden Mieten. Um Mieter zu entlasten, sollten verschiedene Gesetze eigentlich Abhilfe schaffen - doch ein Bericht weckt jetzt neue Zweifel an der Effektivität der umstrittenen Mietpreisbremse. Drei Viertel aller Städte mit diesem Instrument haben demnach überhaupt gar keinen Mietspiegel als nötige Datenbasis. Das zeigt eine Analyse, die die „Süddeutsche Zeitung“ am Dienstag veröffentlichte. In den betreffenden 177 Kommunen fehle damit die Grundlage, um das Gesetz gegen sprunghafte Mieterhöhungen bei Neuvermietungen effektiv in die Tat umsetzen zu können.
Amazon eröffnet Buchladen in Seattle
Seattle (dpa) - Mit dem Online-Verkauf von Büchern hat Amazon Buchhändler in vielen Ländern das Fürchten gelehrt - jetzt eröffnet der Konzern erstmals einen eigenen Laden mit gedruckter Literatur. Das Geschäft in der Amazon-Heimatstadt Seattle soll ab Dienstag sieben Tage in der Woche geöffnet sein. „Tausende“ Titel seien vorrätig, man könne auch Online-Bestellungen für Millionen weiterer Bücher aufgeben, erklärte der weltgrößte Online-Händler. Amazon wolle die Vorteile des Online-Einkaufs und des stationären Handels verbinden, hieß es. Neben jedem ausgestellten Buch werden Kärtchen mit der Amazon-Bewertung platziert, die Preise im Laden und im Internet sollen gleich sein.
Chemie-Industrie senkt Umsatzprognose nach schwachem Quartal
Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem schwachen Sommerquartal glaubt die deutsche Chemieindustrie in diesem Jahr nicht mehr an ein Umsatzwachstum. „Die Chemikalienpreise sinken voraussichtlich um 2,5 Prozent, so dass der Branchenumsatz bei rund 191 Milliarden Euro stagniert“, teilte der Verband der Chemischen Industrie am Dienstag in Frankfurt mit. Bisher hatte der VCI ein kleines Umsatzplus von einem Prozent auf 192,7 Milliarden Euro vorhergesagt. Hingegen geht der Verband weiter von einem Plus der deutschen Chemie- und Pharmaproduktion von 1,5 Prozent in diesem Jahr aus. Ein Grund für die schwindende Zuversicht ist der Dämpfer in den Sommermonaten. Von Juli bis September sank die Chemieproduktion in Deutschland im Vergleich zum Vorquartal um 1,4 Prozent, der Umsatz um 2,5 Prozent.
Milliarden für Entwickler von Smartphone-Spiel „Candy Crush“
Santa Monica (dpa) - Die Firma hinter dem populären Smartphone-Spiel „Candy Crush“ wird in einem 5,9 Milliarden Dollar schweren Deal vom Branchen-Schwergewicht Activision Blizzard geschluckt. King Digital Entertainment aus London solle nach der Übernahme weiterhin unabhängig agieren, erklärte der bisherige Chef Riccardo Zacconi, der weiter an der Spitze bleiben solle. Mit dem Geschäft kommen neue und alte Geschäftsmodelle der Branche zusammen. Activision Blizzard verkauft teure Konsolen-Spiele wie „Call of Duty“ oder „Skylanders“, aber auch Abos für das Online-Game „World of Warcraft“. King Digital ist einer der erfolgreichsten Anbieter von Smartphone-Spielen, die kostenlos angeboten werden. Die Nutzer werden aber animiert, für virtuelle Güter oder zusätzliche Lösungsversuche Geld zu bezahlen.
Standard Chartered will 15 000 Stellen streichen
London (dpa) - Die angeschlagene britische Großbank Standard Chartered greift wegen der Branchenkrise wie viele andere Institute zum Rotstift. Um die Kosten in den Griff zu bekommen, sollen in den kommenden Jahren 15 000 Stellen gestrichen werden. Dies teilte die Bank am Dienstag in London mit. Das wären gut 17 Prozent der zuletzt rund 88 500 Mitarbeiter. Die lange Zeit erfolgsverwöhnte Bank, die stark in Afrika und Asien vertreten ist, war im dritten Quartal überraschend in die roten Zahlen gerutscht.
VW-Skandal drückt auf die Stimmung im Dax =
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag seinen Schwung verloren. Kursverluste bei Volkswagen angesichts der drohenden Ausweitung des Dieselskandals belasteten die Autowerte und drückten auf die Stimmung. Das zum Greifen nahe Zweieinhalb-Monatshoch im Dax bei 11 000 Punkten rückte wieder außer Reichweite. Der Dax verlor am Nachmittag 0,30 Prozent auf 10 917,99 Punkte. Der MDax fiel mit 0,36 Prozent ins Minus auf 21 214,76 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax bröckelte um 0,23 Prozent auf 1818,37 Punkte ab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,25 Prozent tiefer. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,40 (Montag: 0,41) Prozent. Der Euro bröckelte ab: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0976 (1,1032) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9111 (0,9065) Euro.