dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Pötsch neuer VW-Chefkontrolleur: „Werde meinen Beitrag leisten“
Wolfsburg (dpa) - Hans Dieter Pötsch ist neuer Chefaufseher des krisengebeutelten Volkswagen-Konzerns. Der Aufsichtsrat wählte den bisherigen Finanzvorstand von Europas größtem Autohersteller am Mittwoch wie erwartet zu seinem Vorsitzenden. Pötsch löst damit den seit Ende April übergangsweise amtierenden Berthold Huber ab. Der frühere IG-Metall-Chef hatte den Posten im Frühjahr vom zurückgetretenen VW-Patriarchen Ferdinand Piëch übernommen. „Es ist mir ein persönliches Anliegen, alles zu tun, damit die Vorgänge restlos aufgeklärt werden“, sagte Pötsch mit Blick auf den Skandal um manipulierte Abgaswerte bei weltweit rund elf Millionen Dieselfahrzeugen, der Volkswagen seit Mitte September erschüttert. „Ich bin mir dieser Verantwortung bewusst. Ich will und ich werde meinen Beitrag leisten.“ Er sehe es als seine „Kernaufgabe“ an, das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.
Bierbranche: SABMiller lässt AB Inbev abblitzen
London (dpa) - Dem Brauereikonzern SABMiller ist das milliardenschwere Übernahmeangebot des Konkurrenten AB Inbev nicht genug. Der Verwaltungsrat lehne die Offerte ab, teilte SABMiller am Mittwoch mit. Der Brauereikonzern werde mit dem Angebot deutlich unterbewertet. Damit stellt sich die Mehrheit der Verwaltungsratsmitglieder gegen die Vertreter von Großaktionär Altria, der die Offerte zuvor begrüßt hatte. AB Inbev bietet 42,15 britische Pfund je SABMiller-Aktie. Das entspricht einem Gesamtbetrag von 68,2 Milliarden Pfund (92 Mrd Euro). SABMiller hatte bereits zuvor zwei informelle Angebote von AB Inbev als zu niedrig abgelehnt.
Großrazzia in sieben Bundesländern gegen Schwarzarbeit
Frankfurt/Main (dpa) - Schlag gegen Schwarzarbeit in großem Stil: Etwa 1200 Beamte von Zoll und Polizei haben am frühen Mittwochmorgen in einer großangelegten Aktion 170 Objekte in sieben Bundesländern durchsucht. Sechs Männer im Alter von 26 bis 54 Jahren wurden in Hessen verhaftet, wie die Sonderkommission „Cumulus“ beim Hauptzollamt Frankfurt mitteilte. Schwerpunkt der Razzien waren Firmen am Frankfurter Flughafen sowie im Großraum Frankfurt. Den sechs Männern und weiteren 23 Beschuldigten wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Sie sollen über ein Firmengeflecht Dienstleistungen im Bereich Gepäckabfertigung und Fracht angeboten, die dabei eingesetzten Beschäftigten aber nicht oder nicht vorschriftsgemäß sozialversichert haben. Auch Lohn- und Umsatzsteuer sollen nicht ordnungsgemäß gezahlt worden sein. Den Schaden bezifferte der Zoll auf mindesten 17,6 Millionen Euro.gten wurden Luxusautos und erhebliche Mengen an Bargeld sichergestellt.
Japans Zentralbank bleibt trotz China-Flaute auf Kurs
Tokio (dpa) - Japans Notenbank sieht trotz durchwachsender Konjunkturdaten und des langsameren Wachstums in China weiterhin keinen Grund für eine zusätzliche Lockerung der Geldpolitik. Der drastische Ankauf von Staatsanleihen wird im bisherigen Umfang fortgesetzt, entschied die Bank von Japan (BoJ) am Mittwoch. In Marktkreisen wächst der Druck auf die Notenbank, die geldpolitischen Zügel angesichts der Flaute beim größten Handelspartner China sowie des geringen Preisanstiegs im Inland abermals zu lockern. Die BoJ ist dagegen der Ansicht, dass die Inflation ohne die deutlich gesunkenen Energiepreise steige. Japan befinde sich nicht mehr länger in einer deflationären Situation.
Imtech geht an Bremer Stiftung - Arbeiten am Flughafen gesichert
Hamburg (dpa) - Die Entscheidung über die Zukunft des insolventen Bautechnik-Konzerns Imtech ist gefallen. Eine Tochtergesellschaft der Gustav Zech Stiftung aus Bremen werde den Geschäftsbetrieb und das wesentliche Vermögen zu einem ungenannten Kaufpreis übernehmen, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Peter-Alexander Borchardt am Mittwoch in Hamburg mit. Der Verkauf werde nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens Anfang November vollzogen. Zusammen mit mehreren bereits verkauften Tochtergesellschaften und Geschäftsbereichen blieben 3000 von zuletzt 3600 Arbeitsplätzen erhalten.
Studie: Weniger Wachstum in China wäre für Deutschland zu verkraften
Düsseldorf (dpa) - Eine weitere Abschwächung des Wachstums in China wäre einer Studie zufolge für die deutsche Wirtschaft zu verkraften. Nach einer am Mittwoch vorgestellten Untersuchung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung würde eine wirtschaftliche Eintrübung im Reich der Mitte über das bisher prognostizierte Maß hinaus Deutschland in diesem Jahr maximal 0,2 und 2016 maximal 0,3 Prozentpunkte Wachstum kosten. Stabilisierend wirke sich neben der regen Nachfrage nach deutschen Waren aus den USA, Großbritannien und verschiedenen Euroländern vor allem die stabile Inlandsnachfrage aus.
Dax erobert 10000 Punkte wieder zurück
Frankfurt/Main (dpa) - Die anhaltend gute Laune an den internationalen Börsen hat auch den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch angetrieben. Der Dax konnte die 10 000-Punkte-Marke zurückerobern. Am Nachmittag stand das Barometer für die 30 wichtigsten deutschen Aktienwerte 1,13 Prozent höher bei 10 014,63 Punkten. Seit Montag hat der deutsche Leitindex damit fast 5 Prozent zugelegt auf ein Hoch seit Mitte September. Dabei hatte die Börsenwelt noch vor einer Woche düster ausgesehen - der Dax war bei 9325 Punkten auf ein Jahrestief gefallen, belastet vom VW-Skandal um manipulierte Abgastests. Der Euro legte zu: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1266 (1,1224) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8876 (0,8909) Euro.