dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Edeka-Tengelmann-Deal: Auch Monopolkommission gegen Fusion

Bonn/Berlin (dpa) - Erneuter Rückschlag für Edeka: Nach dem Bundeskartellamt hat sich auch die Monopolkommission gegen die Pläne des größten deutschen Lebensmittelhändlers zur Übernahme der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann ausgesprochen. In einem am Montag veröffentlichten Sondergutachten empfahlen die Wettbewerbsexperten Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), den beiden Konzernen die für den Zusammenschluss nötige Minister-Erlaubnis zu verweigern. Die von den Unternehmen in Aussicht gestellten Vorteile für das Gemeinwohl könnten die durch die Fusion zu erwartenden Wettbewerbsbeschränkungen nicht aufwiegen, urteilte die Kommission. Mit der Minister-Erlaubnis wollen die Supermarktketten das bestehende Veto des Bundeskartellamts gegen den Zusammenschluss aushebeln.

Commerzbank nimmt Fahrt auf - Dividende wird wahrscheinlicher

Frankfurt/Main (dpa) - Die Commerzbank kämpft sich zunehmend aus ihrer langen Krise und stellt den Aktionären die erste Dividende seit 2007 in Aussicht. Nach einem Gewinnsprung - sowohl im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr 2015 - legte der teilverstaatlichte Dax-Konzern Millionen für eine Ausschüttung an die Anteilseigner zurück. Konzernchef Martin Blessing sprach am Montag von einem „erfolgreichen Turnaround der Bank“. Der 52-Jährige, der die deutsche Nummer zwei seit Mitte Mai 2008 führt, darf sich nun berechtigte Hoffnung auf eine Vertragsverlängerung machen. Im zweiten Quartal konnte das Institut seinen Überschuss auf 280 (Vorjahreszeitraum: 100) Millionen Euro fast verdreifachen. Am Ende des erste Halbjahres stand ein Gewinn von 646 (300) Millionen Euro.

Allianz-Konsortium kauft Tank & Rast

München (dpa) - Ein Konsortium von Allianz, Münchener Rückversicherung und Investoren aus Kanada und Abu Dhabi kauft die deutsche Autobahn-Raststättenkette Tank & Rast. Das Konsortium habe 100 Prozent der Anteile von den beiden bisherigen Eigentümern, zwei Finanzinvestoren, übernommen, teilten die Käufer am Montag gemeinsam mit. Welcher Kaufpreis bezahlt wurde und ob jeder der vier Partner den selben Anteil hält, wurde nicht mitgeteilt. Tank & Rast betreibt rund 350 Tankstellen und 390 Raststätten. Die neuen Eigentümer sind nach eigenen Angaben an einem langfristigen, stabilen Investment interessiert.

Nokia verkauft Kartendienst Here an deutsche Autokonzerne

Espoo/Berlin (dpa) - Daimler, Audi und BMW rüsten sich für die Ära selbstfahrender Autos mit dem Kauf eines eigenen Kartendienstes. Sie übernehmen für 2,8 Milliarden Euro die Sparte Here von Nokia. Die drei Partner bekämen jeweils gleiche Anteile, keiner von ihnen strebe eine Mehrheit an, teilten die Autokonzerne und der finnische Telekom-Ausrüster am Montag mit. Es ist eine beispiellose Kooperation für die drei rivalisierenden Premium-Hersteller. Der Dienst war von Nokia speziell auf hochpräzise Straßenkarten für autonom fahrende Autos ausgerichtet worden und entwickelte auch eine Plattform für die Unterhaltungsanlagen in Fahrzeugen aller Klassen. Here werde eine „Schlüsselrolle bei der digitalen Revolution der Mobilität“ spielen, erklärte BMW-Chef Harald Krüger. Daimler-Chef Dieter Zetsche bezeichnete hochpräzise digitale Karten als einen entscheidenden Baustein für die Mobilität der Zukunft.

Gute Wirtschaftsstimmung treibt Dax nach oben

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich am Montag deutlich ins Plus gearbeitet. Nach einem durchwachsenen Start halfen dem deutschen Leitindex letztlich vor allem gute Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Eurozone auf die Beine. Der Dax gewann bis zum Nachmittag 1,17 Prozent auf 11 441,28 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Nachmittag um 1,90 Prozent auf 21 158,07 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 1,72 Prozent auf 1800,92 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte zugleich um 0,95 Prozent zu. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,51 Prozent am Freitag auf 0,49 Prozent. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0951 (Freitag: 1,0967) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9132 (0,9118) Euro.