dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Positive Signale für Chinas Anleger

Shanghai (dpa) - Mit einem kräftigen Kurssprung haben Chinas Börsen ihre Erholung fortgesetzt. Die drastischen Stützungsmaßnahmen, die Aufsichtsbehörden und Zentralbank angestoßen hatten, zeigten damit am Freitag den zweiten Tag in Folge deutlich Wirkung. Der Markt in Shanghai ging mit einem Plus von 4,5 Prozent aus dem Handel. Auch der Index im Shenzhen und der ChiNext, in dem die Technologiewerte des Landes zusammengefasst sind, gewannen mehr als vier Prozent. Nachdem die Kurse in den vergangenen drei Wochen um mehr als ein Drittel abgestürzt waren, verzeichnete der Markt in Shanghai bereits am Vortag mit einem Plus von fast sechs Prozent den steilsten Anstieg seit sechs Jahren.

Weniger Datenklau am Geldautomaten

Frankfurt/Main (dpa) - Der Datenklau an Geldautomaten in Deutschland nimmt weiter ab. Im ersten Halbjahr 2015 manipulierten Kriminelle bundesweit 62 Geldautomaten, um Kartendaten und Geheimnummer (PIN) von Bankkunden auszuspähen. Der Bruttoschaden durch solche „Skimming“-Angriffe sank nach Branchenangaben auf das Rekordtief von 1,1 Millionen Euro. In den ersten sechs Monaten 2014 hatte die Branche noch 84 „Skimming“-Fälle bei Geldautomaten in Deutschland gezählt. Im Gesamtjahr 2014 waren es 145. „„Skimming“ und der Einsatz von Kartenfälschungen sind für die Betrüger nicht mehr lukrativ“, erklärt Margit Schneider von Euro Kartensysteme den seit Jahren rückläufigen Trend.

Bundesrat dringt auf 5000-Euro-Zuschuss für Elektroautos

Berlin (dpa) - Beim Kauf eines Elektroautos sollen Privatpersonen nach dem Willen des Bundesrats einen Zuschuss von 5000 Euro bekommen. Die Länderkammer forderte die Bundesregierung am Freitag in Berlin mehrheitlich auf, eine solche Umweltprämie zu prüfen. Zudem sollen Elektrofahrzeuge steuerlich stärker gefördert werden. Ein diesbezüglicher Gesetzentwurf aus Hessen wird in den Bundestag eingebracht. Er sieht unter anderem eine Sonderabschreibung für gewerblich genutzte Autos und die Förderung von Ladestationen im betrieblichen Bereich vor. Dies soll Unternehmen zu entsprechenden Investitionen bewegen. Mittelfristig soll so auch ein Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge geschaffen werden.

Mastercard drängt ins Geschäft mit Bankkarten in Deutschland

Berlin (dpa) - Mastercard will in Deutschland der weit verbreiteten Girokarte Konkurrenz machen. Der hierzulande vor allem als Kreditkarten-Anbieter bekannte US-Konzern führt dafür auch im deutschen Markt seine „Debit Card“ ein. Sie ist wie von typischen Zahlungskarten gewohnt an das Bankkonto des Kunden gekoppelt - ist aber international und auch bei Online-Einkäufen einsetzbar. Außerdem soll sie mit einem NFC-Chip zum kontaktlosen Bezahlen versehen und einfacher in Smartphone-Bezahldienste wie Apple Pay oder Android Pay integriert werden können. Bis Ende des Jahres solle die Debit-Karte zunächst bei einer großen Bank eingeführt werden, sagte Deutschlandchef Pawel Rychlinski der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Kreditinstitute sollen im kommenden Jahr folgen.

Böckler-Stiftung: Wenig Unternehmen erfüllen bereits die Frauenquote

Düsseldorf (dpa) - Nur gut ein Fünftel der von der geplanten Frauenquote betroffenen Unternehmen kann bereits genug weibliche Mitglieder im Kontrollgremium vorweisen. Von den zum Stichtag Mai 2015 erfassten 105 Firmen könnten derzeit nur 22 die künftig geforderte Quote von 30 Prozent erfüllen, teilte die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung am Freitag in Düsseldorf mit. Insgesamt fehlten damit in den Aufsichtsräten 171 Frauen. In jedem zweiten Unternehmen, das die Frauenquote bereits erfüllt, sei dies zudem ein Verdienst der Arbeitnehmervertreter. So erfüllten bereits 39 Arbeitnehmerbänke die Vorgaben der Frauenquote, so dass dadurch vielfach Lücken auf der Seite der Anteilseigner im Aufsichtsrat ausgeglichen würden.

Post plant an diesem Wochenende wieder Sonntagszustellung

Bonn (dpa) - Auch nach dem Ende des rund vierwöchigen Dauerstreiks will die Post an diesem Wochenende wieder Sendungen zustellen. Dies werde allerdings nur punktuell in einigem vom Streik besonders betroffenen Gebieten geschehen, teilte das Unternehmen am Freitag auf Anfrage mit. Nähere Angaben wollte eine Sprecherin nicht machen. Das Unternehmen werde sich dabei strikt an alle gesetzlichen Vorschriften halten, hieß es. Ausnahmen sehe das Arbeitszeitgesetz etwa beim Transport verderblicher Waren vor. Geplant sei unter anderem die Auslieferung von Lebensmittelpaketen sowie von Medikamenten- und Laborsendungen.

Mercedes-Mitarbeiter wollen Streikrecht vor Gericht erkämpfen

Bremen (dpa) - Eine Güteverhandlung über eine Massenklage gegen Abmahnungen von Mitarbeitern im Bremer Mercedes-Werk ist am Freitag vor dem Arbeitsgericht gescheitert. Im Dezember 2014 hatten 1200 Mitarbeiter während der Nachtschicht die Arbeit niedergelegt. Damit wollten sie gegen die Auslagerung von 140 Arbeitsplätzen in der Logistiksparte protestieren. Zuvor war es deswegen bereits zu drei anderen Arbeitsniederlegungen gekommen. Die IG Metall hatte die Aktionen nicht unterstützt. Die Werksleitung schickte über 760 Abmahnungen heraus. 33 Betroffene reichten dagegen Klage ein. Nach dem Scheitern der Güteverhandlung hat das Arbeitsgericht den 16. Februar 2016 als nächsten Kammertermin anberaumt. Ein Urteil noch am selben Tag gilt als wahrscheinlich.

Börse feiert mögliches Ende des Griechenland-Dramas und China

Frankfurt/Main (dpa) - Der zweite Tag mit kräftigen Kursgewinnen an Chinas Börsen und die Hoffnung auf ein gutes Ende des griechischen Schulden-Dramas haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag beflügelt. Der Dax kletterte gleich zum Handelsstart kräftig ins Plus und behauptete bis zum Nachmittag einen Kursgewinn von 2,44 Prozent auf 11 264,50 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte sprang wieder über die 20 000 Punkte-Marke um 2,02 Prozent nach oben auf 20 212,49 Punkte. Das Technologiewerte-Barometer TecDax legte sogar um 3,13 Prozent auf 1696,95 Punkte zu. Der Wert des Euro stieg weiter an: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1185 (1,1054) US-Dollar. Der Dollar kostete damit 0,8941 (0,9047) Euro.