dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Deutsche Exporteure wieder auf Kurs: Ausfuhren ziehen kräftig an
Wiesbaden (dpa) - Nach einem Rückschlag zu Jahresbeginn haben die deutschen Exporteure im Februar wieder mehr Waren in alle Welt geliefert. Die Ausfuhren kletterten gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,9 Prozent auf 95,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Importe stiegen weniger schnell um 0,8 Prozent auf 76,5 Milliarden Euro. Bankvolkswirte hatten zwar mit einem Anstieg der Ausfuhren gerechnet, allerdings nur um 1,0 Prozent. Zum Jahresauftakt hatte es noch einen Dämpfer für die deutsche Exportwirtschaft gegeben: Die Ausfuhren waren um 2,1 Prozent gesunken.
Mini-Zinsen: Sparer verlieren Milliarden, Staat gewinnt
Frankfurt/Main/Kiel (dpa) - Die Null-Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) kostet deutsche Privathaushalte laut einer Studie Milliarden. Der deutsche Staat kann sich über kräftige Einsparungen freuen. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse des genossenschaftlichen Zentralinstituts DZ Bank sind deutschen Sparern in den vergangenen fünf Jahren Zinseinkünfte in Höhe von 190 Milliarden Euro durch die Lappen gegangen. Den Zinsverlusten stünden zwar auch Einsparungen infolge geringerer Kreditzinsen im Wert von 78 Milliarden Euro gegenüber. So können nicht nur Immobilien so günstig finanziert werden wie nie. Unter dem Strich bleibe aber ein erheblicher Verlust von durchschnittlich 1366 Euro pro Bundesbürger.
Streit um Mindestlohn-Gesetz - Änderungen bei Arbeitszeit-Regeln?
Berlin (dpa) - Rund 100 Tage nach dem Start des Mindestlohns in Deutschland spitzt sich der Streit um das Gesetz zu. Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) erteilte Forderungen nach Änderungen am Donnerstag eine Absage. Aus der Wirtschaft kamen nachdrückliche Aufforderungen zur Nachbesserung. Der Parlamentskreises Mittelstand der Unions-Fraktion forderte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, „die Ministerin zu Entbürokratisierungsmaßnahmen anzuweisen“. An diesem Freitag vor 100 Tagen wurde die Lohnuntergrenze von 8,50 Euro eingeführt. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer kritisierte die Pflichten zur Aufzeichnung der Arbeitszeit.
Flugausfälle und Verspätungen wegen Fluglotsen-Streiks in Frankreich
Paris/Frankfurt (dpa) - Der zweite Tag des Fluglotsenstreiks in Frankreich hat am Donnerstag wieder zahlreiche Reisende in Deutschland getroffen. Am Frankfurter Flughafen mussten 13 Flüge gestrichen werden, wie der Flughafenbetreiber Fraport mitteilte. Am Münchner Flughafen wurden zwölf Landungen und neun Starts von und nach Frankreich abgesagt. In Stuttgart wurden je zwei Flüge von und nach Paris sowie je einer von und nach Lyon abgesagt. Die französische Aufsichtsbehörde für die zivile Luftfahrt hatte die Fluglinien vorab aufgefordert, die Hälfte ihrer Verbindungen zu streichen. Mit dem Arbeitskampf will die Fluglotsen-Gewerkschaft SNCTA Verhandlungen über Arbeitsbedingungen durchsetzen.
Anlagenbauer Voith baut am Stammsitz weniger Stellen ab als erwartet
Heidenheim (dpa) - Trotz des kriselnden Geschäfts in der Papierbranche fällt der Personalabbau beim Anlagen- und Maschinenbauer Voith am Stammsitz Heidenheim kleiner aus als erwartet. Insgesamt sollen etwa 300 statt wie angekündigt 700 Stellen wegfallen, wie Geschäftsführung und Betriebsrat am Donnerstag auf einer Betriebsversammlung mitteilten. Auch die großen Papiermaschinen sollen am Stammsitz weiterhin gebaut werden. Das Familienunternehmen mit rund 39 000 Mitarbeitern wird schon länger durch die Digitalisierung und der damit verbundenen Flaute beim Geschäft mit Papiermaschinen belastet.
Anleger honorieren gute Wirtschaftsdaten
Frankfurt/Main (dpa) - Gestützt von positiven Konjunkturdaten hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag an Boden gewonnen. Der Dax stieg am Nachmittag um 0,47 Prozent auf 12 092,02 Punkte, nachdem er am Vortag schwächer geschlossen hatte. Der MDax der mittelgroßen Konzerne rückte um 1,17 Prozent auf 21 321,58 Zähler vor. Für den Technologiewerteindex TecDax ging es um 1,25 Prozent auf 1645,61 Punkte nach oben. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann 0,56 Prozent. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,14 Prozent am Vortag auf 0,13 Prozent. Der Rentenindex Rex gewann 0,05 Prozent auf 140,86 Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,18 Prozent auf 159,39 Punkte vor. Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gefallen: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0774 (Mittwoch: 1,0862) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9282 (0,9206) Euro.