dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Milliarden-Fusion: Fedex will TNT Express übernehmen
Memphis/Amsterdam (dpa) - Zwei Konkurrenten der Deutschen Post wollen sich zusammenschließen: Der US-Paketdienst Fedex will seinen niederländischen Wettbewerber TNT Express schlucken. Wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten, werden acht Euro je TNT-Aktie geboten. Damit wird TNT Express mit 4,4 Milliarden Euro bewertet. Das TNT-Management empfiehlt seinen Aktionären die Annahme der Offerte. Die Transaktion soll im ersten Halbjahr 2016 abgeschlossen werden. Wichtigster Rivale in Europa ist die Deutsche Post, deren Tochter DHL Express mit rasch zu übermittelnden internationalen Sendungen seit Jahren gutes Geld verdient.
Busunternehmer: Bahn muss keine Angst vorm Fernbus haben
Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn wird durch die wachsende Konkurrenz durch Fernbusse keinen Schaden nehmen - meinen zumindest die Busunternehmer. „Die Bahn muss keine Angst vor dem Fernbus haben“, sagte Christiane Leonard, die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer. „Er wird ihr auf Dauer nicht gefährlich.“ Nach Prognosen steige die Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr von 2013 bis 2018 von rund 130 auf 170 Millionen. Daran dürfte die Bahn mit dann mehr als 140 Millionen Fahrgästen den größten Anteil halten.
Gazprom will Anteile an Energieversorger VNG verkaufen
Moskau (dpa) - Der russische Staatskonzern Gazprom will seine Anteile an dem ostdeutschen Energieversorger VNG abstoßen. Die Russen halten an dem Leipziger Gas-Unternehmen 10,52 Prozent der Anteile. Gazprom begründete die Entscheidung am Montag mit fehlenden Einflussmöglichkeiten bei der Leitung von VNG, wie die Staatsagentur Ria Nowosti in Moskau meldete. Zuvor war die Wintershall Holding aus Kassel, mit der Gazprom eng zusammenarbeitet, aus dem Unternehmen ausgestiegen. Russland lieferte im vergangenen Jahr rund 6,3 Milliarden Kubikmeter Gas an VNG - von insgesamt 35,3 Milliarden Kubikmetern Gas, die das Unternehmen verkaufte.
Ex-Manager von Krauss-Maffei Wegmann in Untersuchungshaft
München (dpa) - Ein ehemaliger Manager des Panzerherstellers Krauss-Maffei Wegmann sitzt in Untersuchungshaft. Es bestehe der Verdacht der Steuerhinterziehung bei einem Rüstungsgeschäft mit Griechenland, erklärte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch am Dienstag in München. Davor hatten bereits „Süddeutsche Zeitung“ und „Spiegel“ darüber berichtet. Der Mann befinde sich bereits seit Mitte Januar in Untersuchungshaft, sagte Steinkraus-Koch. Zur Höhe der möglicherweise hinterzogenen Steuern äußerte er sich mit Verweis auf das Steuergeheimnis zunächst nicht.
Brüssel nimmt Bankenhilfe in Südeuropa ins Visier
London/Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission nimmt die Bankenhilfe-Praxis in Südeuropa unter die Lupe. Derzeit würden Briefe an Spanien, Italien, Portugal und Griechenland mit der Bitte um Informationen versendet, sagte eine Sprecherin der EU-Behörde am Dienstag in Brüssel und bestätigte damit einen Bericht der „Financial Times“ (FT). Dabei gehe es um die Frage, ob die vier Länder ihren Banken unzulässige staatliche Beihilfen gewähren. Denn die Staaten erlaubten es den Instituten noch, Steuergutschriften in ihrer Bilanz als Eigenkapital anzurechnen. Die Prüfung wird laut EU-Kommission wegen des komplexen Themas „einige Zeit“ dauern. Erst danach wollen Europas Wettbewerbshüter entscheiden, ob sie eine formale Untersuchung starten.
Studie: Deutschland rangiert bei Online-Handel in der Spitzengruppe
Düsseldorf (dpa) - Deutschland gehört nach einer Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney zu den fünf wachstumsstärksten Märkten für E-Commerce. Vor Deutschland rangieren beim Thema Online-Handel in dem am Dienstag veröffentlichten „Global Retail E-Commerce Index“ der Unternehmensberatung nur die USA, China, Großbritannien und Japan. Deutschland verbesserte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz und überholte Südkorea. Der Online-Handel setzte der Studie zufolge 2014 weltweit seinen Wachstumskurs fort. Der globale Onlineumsatz sei um 20 Prozent auf mehr als 800 Milliarden US-Dollar (737 Milliarden Euro) gestiegen, berichteten die Handelsexperten.
Deutscher Aktienmarkt kommt gestärkt aus der Osterpause
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt ist dank der Hoffnung auf weiterhin billiges Notenbank-Geld mit Gewinnen aus der Osterpause zurückgekehrt. Der Dax näherte sich am Dienstagnachmittag seinem Rekordhoch von Mitte März bei 12 219 Punkten und gewann zuletzt 1,31 Prozent auf 12 124,10 Zähler. Für den MDax der mittelgroßen Konzerne ging es um 0,74 Prozent auf 21 012,87 Punkte nach oben. Der Technologiewerte-Index TecDax legte im gleichen Maße zu auf 1627,11 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um 1,51 Prozent vor. Der Euro erholte sich etwas: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0847 (Donnerstag: 1,0830) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9219 (0,9234) Euro.