dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Deutsche-Bank-Co-Chef Fitschen muss im Fall Kirch vor Gericht
München/Frankfurt (dpa) - Der Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, und vier frühere Spitzenmanager des Frankfurter Geldhauses müssen sich in einem Betrugsprozess vor dem Landgericht München verantworten. Das Landgericht München habe die Anklage wegen versuchten Betrugs im Kirch-Prozess gegen Fitschen und weitere Ex-Manager der Bank in vollem Umfang zugelassen, sagte eine Gerichtssprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur in München. Der Prozess soll Ende April beginnen. Fitschen hatte 2011 im Kirch-Prozess ausgesagt und dabei nach Auffassung der Staatsanwaltschaft Angaben gemacht, die in sich nicht schlüssig gewesen seien. Vor Gericht verantworten müssen sich zudem Fitschens Vorgänger Josef Ackermann und Rolf Breuer, sowie der ehemalige Aufsichtsratschef der Bank, Clemens Börsig, und ein weiterer Ex-Vorstand des größten deutschen Geldhauses.
Arbeitslosigkeit im Euro-Raum geht langsam weiter zurück
Luxemburg (dpa) - Die Arbeitslosigkeit in den Euro-Ländern ist auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren gesunken. Die Quote lag im Januar zwar immer noch bei 11,2 Prozent. Allerdings war dieser Wert zuletzt im April 2012 erreicht worden, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Im Vormonat Dezember waren es 11,3 Prozent, im Januar 2014 hatte die Quote noch bei 11,8 Prozent gelegen. Insgesamt waren in den heute 19 Staaten mit der Gemeinschaftswährung im Januar dieses Jahres 18,059 Millionen Frauen und Männer ohne Job. Den geringsten Arbeitslosenanteil verzeichnete Deutschland mit 4,7 Prozent, gefolgt von Österreich (4,8 Prozent). Die höchsten Quoten meldeten erneut Griechenland mit 25,8 Prozent (jüngste Zahlen vom November) und Spanien mit 23,4 Prozent.
Österreich dreht Bad Bank der Hypo Alpe Adria den Geldhahn zu
Wien (dpa) - Den Gläubigern der einstigen österreichischen Staatsbank Hypo Alpe Adria droht ein milliardenschwerer Schuldenschnitt. Die Bad Bank der Hypo, die Heta Asset Resolutions, wird nach Angaben des Finanzministeriums nun unter der Regie der Finanzmarktaufsicht (FMA) abgewickelt. Es werde dabei kein weiteres Steuergeld fließen. Bei der Heta, die faule Kredite und fragliche Vermögenswerte im Buchwert von 18 Milliarden Euro abwickeln sollte, war bei jüngsten Prüfungen ein Finanzloch von bis zu 7,6 Milliarden Euro aufgetaucht. Alle Schuldenzahlungen wurden seit Sonntagabend bis zum 31. Mai 2016 eingestellt. Darunter fallen auch 800 Millionen Euro an die BayernLB als ehemalige Bankeigentümerin. Der Schritt gilt nicht als Konkurs. Vielmehr werde das seit Januar geltende Bankensanierungs- und Abwicklungsgesetz angewendet, betonte das Ministerium.
Gemächlicher Jahresstart für Maschinenbauer - Inlandsgeschäft schwach
Frankfurt/Main (dpa) - Die Bestellbücher der deutschen Maschinenbauer haben sich zum Jahresstart wieder etwas gefüllt. Der Auftragseingang lag im Januar um drei Prozent über dem Niveau des Vorjahres, wie der Branchenverband VDMA am Montag in Frankfurt mitteilte. Dabei stieg das Auslandsgeschäft um vier Prozent, während die Order aus dem Inland um ein Prozent nachgaben. Grund für den Auftragszuwachs sei allein das ungewöhnlich starke Großanlagengeschäft mit den Euro-Partnerländern gewesen, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers: „Die Inlandsbestellungen verharrten dagegen in der Seitwärtsbewegung. Die Initialzündung lässt weiter auf sich warten.“
Verbraucherpreise in den Euroländern fallen weniger stark
Luxemburg (dpa) - Die Verbraucherpreise in den Euroländern fallen weniger stark als zuvor. Die jährliche Inflationsrate betrug im Februar minus 0,3 Prozent. Das war deutlich weniger als im Januar mit minus 0,6 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag in einer ersten Schätzung in Luxemburg mitteilte. Der Ölpreisverfall hatte die Teuerungsrate in den Euro-Ländern zuletzt stark gedrückt. Zwar fielen auch im Februar die Energiepreise immer noch, aber schwächer als zuvor. Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak sowie Dienstleistungen waren im Februar teurer als im Vorjahresmonat.
RWE schließt Dea-Verkauf ab - Konzernchef: „Meilenstein“
Essen (dpa) - Der hoch verschuldete Energiekonzern RWE hat den Verkauf seiner Öl- und Gasfördertochter Dea an den russischen Oligarchen Michail Fridman am Montag abgeschlossen. Der Preis liege auf Basis aktueller Währungskurse bei rund 5,1 Milliarden Euro und damit leicht höher als bei der Verkaufsvereinbarung Mitte Januar zunächst angepeilt, teilte RWE am Montag in Essen mit. Konzernchef Peter Terium sprach von einem „Meilenstein“ für das Unternehmen. RWE hat mehr als 30 Milliarden Euro Schulden. Der Erlös aus dem Dea-Verkauf soll im wesentlichen in deren Tilgung fließen. RWE Dea fördert in Europa sowie in Nordafrika Öl und Gas. Das Unternehmen gilt als Ertragsperle: Bei 2,1 Milliarden Euro Umsatz lag das Betriebsergebnis 2013 bei 524 Millionen Euro.
KfW: Niedrigzinsen und Zuwanderung treiben Wohnungsbau an
Frankfurt/Main (dpa) - Die niedrigen Zinsen und die hohe Zuwanderung befeuern den Wohnungsbau in Deutschland. Im vergangenen Jahr stiegen die Investitionen in den Wohnungsneubau und -bestand um 3,7 Prozent, wie die staatseigene Förderbank KfW am Montag in Frankfurt berichtete. Die Zahl der fertiggestellten neuen Wohnungen erreichte mit rund 250 000 einen Zehn-Jahres-Rekord. 2015 dürfte dieser Höchstwert sogar nochmals übertroffen werden: Die KfW rechnet nach ihrem aktuellen „Investbarometer“ mit der Fertigstellung von etwa 260 000 neuen Wohnungen. Das Wachstum der Wohnungsbau-Investitionen werde zwar etwas gebremst. Es wird der Analyse zufolge aber immer noch ein Plus von 2,5 Prozent erreichen.
China senkt Zinsen und Wachstumsziel
Peking (dpa) - Trotz Lockerung der Geldpolitik rechnet Chinas Regierung mit einer weiteren Abschwächung der Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft. Ministerpräsident Li Keqiang werde sein Wachstumsziel für dieses Jahr auf nur noch „etwa sieben Prozent“ herunterschrauben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Peking am Sonntag aus dem Umfeld des Premiers. Im Vorjahr war China mit 7,4 Prozent schon so langsam wie seit 24 Jahren nicht mehr gewachsen. Um zu verhindern, dass sich das Wachstum noch weiter abbremst, drehte die Zentralbank erneut den Geldhahn auf. Zum zweiten Mal in drei Monaten wurde am Samstag der Leitzins gesenkt. Der Ausleihungssatz fiel um 0,25 Prozentpunkte auf 5,35 Prozent. Der Einlagensatz wurde um 0,25 Punkte auf 2,50 Prozent verringert. Die Notenbanker begründeten den Schritt mit den Risiken für die Wirtschaft.
Sicherheitsfirmen warnen vor Sicherheitslücken in beliebten Apps
Barcelona (dpa) - Sicherheitsfirmen warnen vor Schwachstellen in beliebten Smartphone-Apps. Die Lücken bieten ein Einfallstor für Hacker, die so unter Umständen Daten von Nutzern abgreifen könnten. Die Sicherheitsfirma FireEye untersuchte sieben Millionen Apps für Android- und Apple-Geräte und fand bei einem Drittel davon Schwachstellen. „18 Prozent dieser angreifbaren Apps verwalten persönliche Informationen ihrer Nutzer, wie Finanzdaten, Gesprächsverläufe oder Daten zum Kaufverhalten“, teilte FireEye am Montag mit. Teilweise würden Android-Apps gezielt dafür entworfen, Bankdaten zu stehlen. FireEye warnte vor Angriffen auf Unternehmen mittels gefälschter und unsicherer Apps.
Dax rutscht von Rekordniveau ab - Anleger machen Kasse
Frankfurt/Main (dpa) - Dem deutschen Aktienmarkt ist nach seinem Rekordlauf am Montag zunächst die Puste ausgegangen. Der Dax hatte am Morgen bei 11 455 Punkten zwar noch einen Rekord erreicht. Zuletzt rutschte der Leitindex bei ruhigem Geschäft aber mit 0,23 Prozent ins Minus auf 11 374,93 Punkte. Das Barometer des deutschen Mittelstands, der MDax, setzte seinen Rekordlauf zunächst bis auf 20 278 Punkte fort. Er stand zuletzt noch 0,10 Prozent höher bei 20 111,16 Punkte. Der TecDax trat mit minus 0,02 Prozent bei 1581,49 Punkten auf der Stelle. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 bröckelte ebenfalls ins Minus mit einem drittel Prozent auf 3586,66 Punkte. Die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere stieg auf 0,27 (Freitag: 0,26) Prozent. Der Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1227 ( 1,1240) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,8907 (0,8897) Euro.