dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Trotz Russlandkrise: Deutsche Exporteure feiern Rekordjahr

Wiesbaden (dpa) - Deutschlands Exporteure feiern ein Rekordjahr. Trotz der Krise in Russland und der Ukraine haben die Unternehmen 2014 so viele Waren in alle Welt geliefert wie noch nie zuvor. Insgesamt wurden Produkte im Wert von 1133,6 Milliarden Euro ausgeführt und damit 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. „Dies ist ein respektables Ergebnis für die Exporteure nach einem wirklich nicht einfachen Jahr“, sagte der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Anton F. Börner. Experten sind sich einig, dass die Exporteure auch 2015 auf Rekordkurs bleiben - nicht zuletzt, weil deutsche Produkte durch den schwachen Euro auf dem Weltmarkt günstiger werden.

Rekordanstieg für deutsche Reallöhne

Wiesbaden (dpa) - Die Reallöhne der deutschen Arbeitnehmer sind im vergangenen Jahr so stark gestiegen wie noch nie seit der Wirtschaftskrise 2008. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes vom Montag führte vor allem die geringe Preissteigerung zu einer Reallohnsteigerung von 1,6 Prozent. Die nominalen Löhne waren mit 2,4 Prozent etwas schwächer geklettert als im langjährigen Mittel (2,5 Prozent). Die geringe Inflation von knapp 0,9 Prozent (Fünfjahresschnitt: 1,5 Prozent) führte aber dazu, dass überdurchschnittlich viel übrig blieb. Im Jahr zuvor hatte es wegen gestrichener Sonderzahlungen einen leichten Rückgang der Reallöhne von 0,1 Prozent gegeben.

OECD: Folgen der Finanzkrise treffen besonders Einkommensschwache

Istanbul (dpa) - Die Finanzkrise hat in Industrie- und Schwellenländern besonders einkommensschwache Haushalte getroffen und deren soziale Not weiter verschärft. Zu diesem Ergebnis kommt der Jahresbericht „Das Wachstum fördern“, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Montag in Istanbul zu Beginn des G20-Finanzministertreffens vorstellte. Junge Menschen müssten die größten Einkommenseinbußen hinnehmen und seien einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt. „Zu den politischen Herausforderungen gehören in nächster Zeit eine dauerhaft hohe Arbeitslosigkeit, eine Verlangsamung der Produktivität, ein hohes Staatsdefizit und eine hohe Staatsverschuldung“, hieß es in dem Bericht. Der Finanzsektor bleibe anfällig.

Lage am griechischen Finanzmarkt verdüstert sich

Athen (dpa) - Die Stimmung am griechischen Finanzmarkt hat sich zu Wochenbeginn deutlich eingetrübt. Der Börsen-Leitindex Athex Composite sackte zeitweise um mehr als 5 Prozent ab. Auch griechische Staatsanleihen blieben wegen des ungewissen Fortgangs der Krise in dem Land unter Druck. Die Anleihekurse fielen zurück, im Gegenzug stiegen die Renditen, die Anleger als Risikoausgleich fordern. Zehnjährige Staatsanleihen rentierten zeitweise mit 10,42 Prozent. Das waren 0,65 Punkte mehr als am Freitag. Die Rendite fünfjähriger Staatstitel stieg noch kräftiger um gut 2 Prozentpunkte auf 15,7 Prozent. Renditen in diesen Höhen gelten als nicht mehr tragbar für Staaten und spiegeln den Vertrauensverlust der Anleger wider. Zum Vergleich: Die Rendite deutscher zehnjähriger Staatsanleihen lag am Montag im Handelsverlauf lediglich bei 0,33 Prozent.

Chaotische Zustände wegen Warnstreik am Hamburger Flughafen

Hamburg (dpa) - Ein Warnstreik des Sicherheitspersonals hat vor allem am Flughafen Hamburg für chaotische Zustände gesorgt. Die Abfertigung brach zusammen, zeitweise warteten mehr als 5000 Menschen vor den Türen. Daraufhin sicherten Polizisten vorübergehend die Zugänge. „Der neueste Stand ist katastrophal. Wir haben unsere Kapazitätsgrenze überschritten“, sagte eine Flughafensprecherin. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Sicherheitsleute einen Mindestlohn von 9,20 Euro pro Stunde. Die Wartezeit für Reisende betrage mehr als vier Stunden, sagte die Airportsprecherin. Nur wenige Sicherheitschecks waren geöffnet. Bereits am Morgen wurde ein Viertel aller Verbindungen gestrichen. Von dem ganztägigen Warnstreik könnten nach Angaben des Flughafens rund 40 000 Passagiere betroffen sein.

Schweizer Bankenaufsicht führte Verfahren gegen HSBC-Tochter

Zürich (dpa) - Die Schweizer Filiale der britischen Großbank HSBC ist wegen Geldwäsche-Verdachts in den vergangenen Jahren im Visier der Schweizer Bankenaufsicht (Finma) gewesen. Drei umfassende Verfahren zur Geldwäsche und zur IT-Sicherheit seien inzwischen abgeschlossen, erklärte ein Finma-Sprecher am Montag. Aktuell gebe es keinen Anlass mehr zu einem Verdacht. „In der Bank hat ein grundlegender strategischer und organisatorischer Wandel stattgefunden. Das Geschäftsgebaren der HSBC hat sich klar verändert“, sagte der Finma-Sprecher weiter. Die HSBC, größte Bank Europas, hatte am Montag de facto eingeräumt, in der Vergangenheit in ihrer Schweizer Filiale Kunden bei der Steuerflucht geholfen zu haben.

Hamburger Hafen übertrumpft die Konkurrenz mit Rekordumschlag

Hamburg (dpa) - Der Hamburger Hafen hat im vergangenen Jahr so viele Güter umgeschlagen wie noch nie. Mit 145,7 Millionen Tonnen wurde ein Wachstum von 4,8 Prozent erreicht und der bisherige Umschlagrekord aus dem Jahr 2008 übertroffen. Das teilte die Marketing-Gesellschaft des Hafens am Montag in der Hansestadt mit. Der Containerumschlag legte um 5,1 Prozent auf 9,73 Millionen Standardcontainer (TEU) zu und blieb damit knapp unter seinen Rekordwerten von 2007 und 2008. Wesentlicher Treiber für das Wachstum war der Warenaustausch mit China, dem mit Abstand größten Handelspartner des Hamburger Hafens. Er erhöhte sich um 9,8 Prozent auf knapp drei Millionen TEU.

Anleger machen Kasse nach Rekordlauf im Dax

Frankfurt/Main (dpa) - Die Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt scheint erst einmal vorbei. Die unklare Lage in Griechenland bremste den Dax am Montag kräftig aus. Viele Anleger machten nach dem guten Lauf in den vergangenen Wochen auch Kasse. Der Dax gab bis zum Nachmittag um 2,02 Prozent auf 10 627,02 Punkte nach. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 2,12 Prozent nach unten auf 18 588,94 Punkte. Der Technologie-Index TecDax gab um 1,96 Prozent auf 1477,42 Punkte nach. Der Euro wertete wieder ab: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs auf 1,1275 (Freitag: 1,1447) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8869 (0,8736) Euro.