dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Tsipras: Euro-Austritt wäre Gefahr für Europa
Nikosia/Brüssel (dpa) - Der neue griechische Regierungschef Alexis Tsipras sieht die Stabilität des Südosten Europas in Gefahr, wenn Griechenland oder Zypern sich vom Euro verabschieden würden. Ein Austritt Griechenlands oder Zyperns aus der Eurozone wäre ein schwerer Schlag für Europa und würde die Stabilität im östlichen Mittelmeer gefährden, erklärte Tsipras nach einem Treffen mit dem zyprischen Staatspräsidenten Nikos Anastasiades am Montag in Nikosia. Griechenlands „einziges und ausschließliches Ziel“ sei, die Verhandlungen mit seinen Partnern in der EU erfolgreich abzuschließen, versicherte Tsipras. Nikosia ist die erste Station des neuen linken Regierungschefs auf seiner „Roadshow“ durch Europa. Es folgen Rom, Paris und Brüssel. Berlin ist dabei nicht eingeplant.
Studie: Jedes dritte Auto deutscher Hersteller wird in China verkauft
Stuttgart (dpa) - Für die deutschen Autobauer dürfte der weltgrößte Pkw-Markt China laut Experten vermutlich schon in diesem Jahr zum wichtigsten Absatzmarkt aufsteigen - und so der EU den Rang ablaufen. 2014 verkauften BMW, Daimler und der VW-Konzern zusammen schon jeden dritten Wagen im Reich der Mitte, wie das Beratungsunternehmen EY in einer Analyse am Montag mitteilte. 2009 hatte der China-Anteil der deutschen Autobauer gerade einmal ein knappes Fünftel (18 Prozent) betragen. Die drei deutschen Hersteller schraubten ihren Marktanteil in China vergangenes Jahr auf 22,5 Prozent - ein Plus von 0,8 Punkten. Dabei entfällt der Löwenanteil (18,7 Prozent) auf die Volkswagen-Gruppe.
Starker Franken verdirbt Schweizer Unternehmen die Stimmung
Zürich (dpa) - Die Stimmung in der Schweizer Industrie hat sich nach der Aufgabe des Franken-Mindestkurses durch die Schweizerische Notenbank (SNB) drastisch verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe brach im Januar um 5,4 Punkte auf 48,2 Punkte ein. Ein Wert über 50 Punkte deutet auf Wachstum hin. Ein derartiger Einbruch innerhalb eines Monats ist äußerst selten. Die Rahmenbedingungen der Schweizer Unternehmen hatten sich im vergangenen Monat allerdings schlagartig geändert: Die SNB hatte ihren bisherigen Mindestkurs von 1,20 Franken zum Euro aufgegeben. Mit dem Mindestkurs hatte die Notenbank eine zu starke Aufwertung des Schweizer Franken verhindern wollen.
Bericht: Karstadt will jeden 10. Arbeitsplatz in Filialen streichen
Essen (dpa) - Der angeschlagene Warenhauskonzern Karstadt will nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ in seinen Filialen mehr als jeden zehnten Arbeitsplatz abbauen. Die Zahl der Vollzeitstellen solle bis 2016 um 1271 auf 8170 reduziert werden, berichtete die Zeitung (Montag) unter Berufung auf ein Zukunftskonzept des Unternehmens. Die Personalkosten sollten so um 64 Millionen auf 308 Millionen Euro gesenkt werden. Auch der „Nordbayerische Kurier“ hatte zuvor über Streichungspläne berichtet. Kritik an den Plänen kam von Verdi. Eine Gewerkschaftssprecherin sagte: „Für ein erfolgreiches Warenhaus, das diesen Namen noch verdient, braucht man ausreichend Personal auf der Fläche. Daran darf nicht gesägt werden.“ Sie forderte die Karstadt-Führung auf, zeitnah die Tarifverhandlungen wieder aufzunehmen.
EZB-Geldflut hält Dax im Aufwärtstrend
Frankfurt (dpa) - Der starke Trend aus dem Januar setzt sich fort: Der Dax ist am Montag mit Gewinnen in den neuen Monat gestartet. Der deutsche Leitindex stieg bis zum Nachmittag um 0,37 Prozent auf 10 732,95 Punkte. Das Rekordhoch vom vergangenen Dienstag ist damit weniger als 80 Punkte entfernt. Für den MDax ging es zum Wochenstart um 0,19 Prozent auf 18 630,30 Punkte hoch. Der TecDax hingegen sank um 0,61 Prozent auf 1487,41 Punkte. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, gab um 0,37 Prozent nach. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,28 Prozent am Freitag auf 0,24 Prozent. Der Kurs des Euro stieg. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1310 (Freitag: 1,1305) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8842 (0,8846) Euro.