dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Vertrag für Weltbild-Übernahme ist unterzeichnet

Augsburg/Düsseldorf (dpa) - Die Mehrheitsübernahme des insolventen Weltbild-Konzerns durch den Düsseldorfer Investor Droege ist unter Dach und Fach. Der notarielle Kaufvertrag sei abgeschlossen worden, wie Weltbild-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am Montag mitteilte. Der Vertrag wurde demnach am Samstag unterzeichnet, am Montag wurden in Augsburg die Weltbild-Mitarbeiter informiert. Der Übernahme müssen nun noch das Kartellamt sowie der Weltbild-Gläubigerausschuss zustimmen. Die Sanierung der Verlagsgruppe mit den etwa 2100 Beschäftigten am Unternehmenssitz in Augsburg und in den bundesweit verteilten Buchhandlungen erfolgt als Joint Venture. Die Droege International Group AG übernimmt die Führung bei Weltbild, Geiwitz bleibt als Vertreter der Gläubiger zunächst Minderheitsgesellschafter. Auto-Nachfrage in Deutschland zieht kräftig an

Flensburg/Berlin (dpa) - Der Automarkt in Deutschland hat sich im Juli deutlich belebt. Privatkunden und Firmen meldeten 270 249 neue Personenwagen an, das waren 6,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Montag in Flensburg mitteilte. In den ersten sieben Monaten betrug der Zuwachs 3,0 Prozent. Dieser sei „vor allem auf das lebhafte Geschäft der gewerblichen Zulassungen zurückzuführen“, sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann. Die privaten Neuzulassungen blieben noch hinter den Erwartungen zurück. Im Juli wurden Fahrzeuge der Oberklasse (plus 27,9 Prozent) und Geländewagen (plus 22,7 Prozent) häufiger gekauft. Förderung von Elektroautos kommt ins Rollen

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will die Privilegierung von Elektroautos zügig auf den Weg bringen. Der Entwurf für ein entsprechendes Elektromobilitätsgesetz ist bereits seit einigen Tagen in der Abstimmung zwischen den einzelnen Ressorts. Das Gesetz solle noch im Sommer das Kabinett passieren und zum 1. Februar 2015 in Kraft treten, teilte das Verkehrsministerium am Montag mit und bestätigte damit einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Der gemeinsame Gesetzentwurf von Verkehrs- und Umweltministerium räumt den Kommunen unter anderem das Recht ein, kostenlose Parkplätze für E-Autos zu reservieren und ihnen die Nutzung von Busspuren zu erlauben. Eine finanzielle Förderung des Staates für den Kauf solcher Fahrzeuge ist hingegen nicht vorgesehen.

Meyer Werft steigt bei finnischer Kreuzfahrtwerft ein

Papenburg (dpa) - Die Meyer Werft aus dem niedersächsischen Papenburg steigt bei der finnischen STX-Werft in Turku ein. Wie das Unternehmen und das finnische Wirtschaftsministerium am Montag mitteilten, übernimmt die Werft einen Anteil von 70 Prozent und betreibt das operative Geschäft. Die restlichen Anteile werden vom finnischen Staat übernommen. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Der bisherige Eigentümer der STX-Werft in Turku, der koreanische STX-Konzern, gilt als finanziell angeschlagen. Einziger Auftraggeber der finnischen Werft ist derzeit die Hamburger Reederei Tui Cruises. In Turku arbeiten laut Meyer Werft rund 1300 Menschen am TUI-Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 4“. Wie Tui Cruises am Montag bekannt gab, sollen zwei weitere Schiffe dieser Klasse an dem finnischen Werftstandort gebaut werden. Weniger Mini-Jobs und befristete Verträge am deutschen Arbeitsmarkt Wiesbaden (dpa) - Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es einen Trend zu weniger Mini-Jobs und befristeter Beschäftigung. 2013 sank die Zahl der sogenannten atypisch Beschäftigten das zweite Mal in Folge, wie aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervorgeht. Im vergangenen Jahr hatten demnach 7,8 Millionen Menschen befristete Arbeitsverträge, einen Mini- oder Teilzeitjob mit weniger als 20 Wochenstunden oder eine Anstellung als Leiharbeiter. Das waren 85 000 weniger als 2012. Gleichzeitig stieg die Zahl der geregelten Normal-Arbeitsverhältnisse inklusive der Teilzeitkräfte mit mehr als 20 Wochenstunden um 373 000 auf 24,6 Millionen Menschen. Zunächst hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ über die Entwicklung berichtet. EU-Kommission billigt Rettungsplan für portugiesische Krisenbank

Brüssel/Lissabon (dpa) - Die EU-Kommission hat den Rettungsplan für Portugals Krisenbank BES (Banco Espírito Santo) genehmigt. Die staatliche Hilfe und die Gründung einer „Bad Bank“ für faule Kredite entsprächen den europäischen Regeln, teilte die Behörde am Montag nach einer Prüfung des Falls in Brüssel mit. Es sei gewährleistet, dass der Wettbewerb in Europa so wenig wie möglich verzerrt werde. Sparer und andere Kunden würden geschützt. Der Schritt stelle das Vertrauen in die Stabilität des Finanzsektors wieder her und gewährleiste, dass das Geschäft weitergehen könne. Die pleitebedrohte BES bekommt eine Finanzspritze von 4,9 Milliarden Euro und kann ihre faulen Geschäfte auslagern. Bundesregierung stoppt Rüstungsgeschäft mit Russland

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung hat ein Rüstungsgeschäft von Rheinmetall mit Russland endgültig gestoppt. Eine von der schwarz-gelben Vorgängerregierung erteilte Genehmigung für den Bau eines Gefechtsübungszentrums sei widerrufen worden, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Montag und bestätigte damit einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“. Im März hatte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) das Geschäft als Reaktion auf die Krim-Krise bereits vorläufig gestoppt. Hintergrund für den nun erteilten Widerruf sind die von der EU verhängten Sanktionen gegen Russland. Deutschland geht laut Bericht mit dem Widerruf der Ausfuhrgenehmigung noch über die EU-Sanktionen hinaus. Dax mit Stabilisierungsversuch nach Kursrutsch

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem Kursrutsch der Vorwoche hat der Dax am Montag einen Stabilisierungsversuch unternommen. Sehr überzeugend fiel dieser allerdings nicht aus: Der deutsche Leitindex schwankte um seinen Schlusskurs vom Freitag und notierte am Nachmittag 0,04 Prozent tiefer bei 9206,78 Punkten. Der MDax fiel um 0,44 Prozent auf 15 546,87 Punkte. Der TecDax verlor 0,54 Prozent auf 1181,79 Punkte. Am deutschen Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,98 Prozent auf 0,95 Prozent. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3422 (Freitag: 1,3395) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7451 (0,7466) Euro.