dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

BMW hält Konkurrenz auf Abstand

München (dpa) - Im Rennen um die Spitze der Oberklasse hält BMW die Konkurrenz weiter auf Abstand. Der Autobauer verbuchte im zweiten Quartal einen überraschend deutlichen Gewinnsprung und erzielte damit erneut Bestwerte. Die Münchner verkauften mehr Autos als in sonst einem zweiten Quartal, erstmals knackte der Branchenprimus der Oberklasse die Marke von einer Million verkaufter Autos in einem Halbjahr. Unter dem Strich kletterte der Gewinn zwischen April und Juni um stattliche 27 Prozent auf fast 1,8 Milliarden Euro. In den kommenden Monaten wird das aber nicht einfach so weitergehen. Dieses Tempo könne der Konzern nicht halten, mahnte Finanzchef Friedrich Eichiner am Dienstag in München. Denn im zweiten Halbjahr müsse der weltgrößte Oberklassehersteller mehr investieren sowie höhere Kosten für Forschung und Entwicklung schultern.

Ägypten plant milliardenschweren Ausbau des Suez-Kanals

Ismailia (dpa) - Ägypten will in einem Mammutprojekt seinen Suezkanal erweitern. Geplant ist der Bau eines zweiten, kleineren Kanals parallel zur bereits existierenden Schiffsroute. Die neue Achse soll mit einer Länge von 72 Kilometern den 163 Kilometer langen Hauptkanal entlasten. Das teilte ein Mitglied der Suez-Kanal-Behörde am Dienstag in der Hafenstadt Ismailia mit. Der Bau solle nach Schätzungen vier Milliarden US-Dollar (knapp drei Milliarden Euro) kosten. Zur Vorstellung des Projektes war auch der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi anwesend. Bereits am Dienstagvormittag hatten die ägyptischen Medien die Reise des Staatsoberhauptes in das am Kanal gelegene Ismailia angekündigt - er hatte eine „Überraschung“ angekündigt - und über ein mögliches Bauprojekt spekuliert.

Flugsicherung: Höhere Gebühren wegen Pensionslasten unvermeidbar

Langen (dpa) - Die Deutsche Flugsicherung hält höhere Fluggebühren für unvermeidbar. Wesentlicher Grund sind Pensionsverpflichtungen des bundeseigenen Unternehmens, die zunehmend nicht mehr durch Zinseinnahmen gedeckt seien, erläuterte der Vorsitzende der DFS-Geschäftsführung, Klaus-Dieter Scheurle, am Dienstag in Langen bei Frankfurt. Der steigende Einsatz von Eigenmitteln führe in den kommenden Jahren zu zusätzlichen Kostenbelastungen von 20 Prozent. Für den Passagier mache die geplante Gebührenerhöhung nur etwa 80 Cent pro Flug aus, sagte Scheurle. Da zudem weniger Flüge über Deutschland stattfinden als bei der Gebührenplanung angenommen, sollen sich die auf weniger Flieger zu verteilenden Kosten nach DFS-Vorstellung um etwa 30 Prozent im Vergleich zum derzeitigen Niveau erhöhen.

Bilfinger will Kochs strategischen Kurs fortsetzen

Mannheim/Frankfurt (dpa) - Der Aufsichtsrat des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger will auch nach dem Abgang von Vorstandschef Roland Koch an dessen strategischem Kurs festhalten. „Die von Herrn Koch initiierten strategischen Initiativen sind alle richtig, wurden vom Aufsichtsrat voll mitgetragen“, sagte der Chef des Kontrollgremiums, Bernhard Walter, am Dienstag in Frankfurt am Main. „Die Umstrukturierung des Konzerns, die bedauerlicherweise zum Stellenabbau führt, wird fortgesetzt, uneingeschränkt.“ Nach der zweiten Gewinnwarnung innerhalb kurzer Zeit hatte Koch am Montagabend seinen Rücktritt von der Bilfinger-Spitze angekündigt. Am Dienstag ging die Bilfinger-Aktie an der Börse auf Talfahrt, zwischenzeitlich mit einem Minus von mehr als zwölf Prozent.

Axel Springer wächst dank Internet - Pläne für Expansion

Berlin (dpa) - Der Medienkonzern Axel Springer will sein Digitalgeschäft im Ausland weiter ausbauen. Die Finanzspielräume seien komfortabel genug, um im englischsprachigen Raum auch in digitalen Journalismus zu investieren, sagte Vorstandschef Mathias Döpfner am Dienstag. Konkrete Pläne dafür gebe es aber noch nicht. Für das erste Halbjahr weist der Konzern einen Gesamterlös von rund 1,4 Milliarden Euro aus - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung von 6,2 Prozent. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 10,6 Prozent auf rund 266 Millionen Euro, teilte Axel Springer am Dienstag mit. Auf Wachstumskurs hält den Konzern dabei vor allem sein Digitalgeschäft, zu dem unter anderem Preisportale, Stellen- und Immobilienanzeigen gehören.

US-Geschäft hält Toyota auf Rekordkurs

Tokio (dpa) - Das brummende Geschäft in den USA hat Toyota einen Gewinnsprung beschert. Auf dem zweitgrößten Automarkt der Welt verkauften die Japaner mehr teure SUV-Modelle und fuhren in ganz Nordamerika im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni fast 50 Prozent mehr Gewinn ein als vor einem Jahr. Dadurch konnte Toyota auch den Rückgang auf dem Heimatmarkt ausgleichen und beim Konzernüberschuss zulegen - obwohl Experten eigentlich einen Rückgang erwartet hatten. Unter dem Strich blieben 588 Milliarden Yen (4,3 Mrd Euro) und damit fünf Prozent mehr Gewinn als vor einem Jahr, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. In Nordamerika rechnet der weltgrößte Autobauer nun auch für das im April begonnene Geschäftsjahr 2014/15 mit höheren Verkaufszahlen.

Deutsche Post legt dank Expressgeschäft Gewinnsprung hin

Bonn (dpa) - Die Deutsche Post hält trotz einer schwachen Entwicklung im Frachtgeschäft Kurs auf ihren geplanten Jahresgewinn. Im zweiten Quartal verdiente der Dax-Konzern unter dem Strich 461 Millionen Euro und damit neun Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie er am Dienstag mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um sechs Prozent auf 654 Millionen Euro zu. Besonders das Expressgeschäft von DHL verdiente deutlich mehr. Der Konzernumsatz wuchs um 0,7 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr peilt Vorstandschef Frank Appel ein Ebit von 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro an. Im laufenden Jahr muss eine überraschend gute Entwicklung im Brief-, Paket- und Online-Geschäft die Schwäche im Frachtgeschäft abfedern.

Portugiesische Bank BES belastet Credit Agricole schwer

Paris (dpa) - Die Probleme bei der portugiesischenBank Banco Espirito Santo (BES) haben die Credit Agricoleim zweiten Quartal fast in die roten Zahlen gedrückt. Der Gewinn sei um 98 Prozent auf 17 Millionen Euro gefallen, teilte die französische Großbank am Dienstag in Paris mit. Dabei drückte die 15-prozentige Beteiligung an der BES mit 708 Millionen Euro auf das Ergebnis. Die Credit Agricole schrieb den Wert der BES-Aktien dabei komplett ab - zudem belastete der Milliardenverlust bei der portugiesischen Bank das Ergebnis an sich. Die BES hatte im ersten Halbjahr wegen einer Reihe hausgemachter Probleme einen Verlust von 3,6 Milliarden Euro verbucht und musste am Wochenende deswegen vom Staat aufgefangen werden.

Dax nach Talfahrt stabilisiert - plus 0,37 Prozent

Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Aktienindex hat sich am Dienstag nach längerer Talfahrt stabilisiert. Der Dax stieg um 0,37 Prozent auf 9188 Punkte. Zum Wochenauftakt hatte er auf dem niedrigsten Stand seit Mitte März geschlossen. Der MDax sank hingegen um 0,03 Prozent auf 15 507 Punkte, während der TecDax 0,35 Prozent auf 1181 Punkte gewann. Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,95 auf 0,96 Prozent. Der Kurs des Euro sank. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3382 (Montag: 1,3422) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7473 (0,7451) Euro.