dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Prokon-Gläubigerversammlung: Etappensieg für Insolvenzverwalter

Hamburg (dpa) - Niederlage für Ex-Prokon-Chef Carsten Rodbertus: Bei einer der größten Gläubigerversammlungen der deutschen Wirtschaftsgeschichte wurde rund 15 000 Genussrechtsinhabern der Windenergie-Firma ihr Stimmrecht versagt. Sie hatten es zuvor per Vollmacht an eine von Rodbertus unterstützte Arbeitsgemeinschaft übertragen. Diese Vollmachten seien ungültig, teilte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) am Dienstag aus der Versammlung mit. Auch Anleger-Anwälte bestätigten dies. Das Gericht wollte sich erst nach Ende der Veranstaltung in Hamburg äußern. Das Gläubigertreffen dauerte am Nachmittag an.

Datenklau an Geldautomaten auf Rekordtief

Frankfurt/Main (dpa) - Die Zahl der Betrugsfälle an Geldautomaten in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2014 auf ein Rekordtief gesunken. Nach dpa-Informationen manipulierten Kriminelle bundesweit 84 Automaten, um Kartendaten und Geheimnummern (PIN) von Bankkunden auszuspähen. Von Januar bis Ende Juni 2013 waren es noch in 251. Der Schaden durch solche „Skimming“-Angriffe an Geldautomaten summierte sich im ersten Halbjahr des laufenden Jahres auf rund 1,4 Millionen Euro. Er lag damit um fast 84 Prozent unter den knapp 8,4 Millionen Euro des Vorjahreszeitraums.

Gespräche über Abschluss des BayernLB-Prozesses - Deal denkbar

München (dpa) - Der Strafprozess gegen die ehemaligen Vorstände der BayernLB wegen des Fehlkaufs der österreichischen Krisenbank Hypo Group Alpe Adria (HGAA) geht nach monatelangen Verhandlungen in die entscheidende Phase. An diesem Mittwoch sollen Gespräche zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigern über einen raschen Abschluss beginnen, hieß es am Dienstag bei Verfahrensbeteiligten. Denkbar ist unter anderem eine Absprache über das Strafmaß - ein sogenannter Deal - oder auch die Einstellung des Verfahrens. Sechs Ex-Vorstände müssen sich in dem Prozess seit Januar wegen Untreue verantworten, weil sie die HGAA im Jahr 2007 trotz offensichtlicher Risiken gekauft und damit hohen Schaden angerichtet haben sollen. Die Angeklagten fühlen sich zu Unrecht verfolgt und hatten ihre Unschuld beteuert.

Umfrage: Deutsche Banken bei EZB-Tests europaweit am optimistischsten

Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands Banken machen sich nach Einschätzung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young im europäischen Vergleich die wenigsten Sorgen über ihr Abschneiden bei den laufenden EZB-Tests. In einer EY-Umfrage berichteten vier Prozent der deutschen Institute über Pläne, sich im Anschluss an Bilanzcheck und Stresstest frisches Kapital zu besorgen. Zwei Prozent gaben an, sie würden vielleicht eine solche Maßnahme ergreifen. Diese insgesamt sechs Prozent seien europaweit der beste Wert, erklärten die Wirtschaftsprüfer am Dienstag.

Credit Suisse wegen US-Strafe mit höchstem Verlust seit Krise

Zürich (dpa) - Die Rekordstrafe im Steuerstreit mit den USA hat die Credit Suisse im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Minus von 700 Millionen Franken (576 Mio Euro), wie die Schweizer Großbank am Dienstag mitteilte. Das ist der höchste Verlust seit der Finanzkrise 2008. Vor einem Jahr hatte die Bank noch 1,05 Milliarden Franken verdient.

Dax lässt Ukraine-Schock teilweise hinter sich

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat nach drei Verlusttagen in Folge am Dienstag einen Erholungskurs eingeschlagen. Der erste Schock über die Eskalation der Konflikte in der Ukraine und dem Gazastreifen scheine überwunden, sagte Analyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets. Am frühen Nachmittag stand der deutsche Leitindex 0,97 Prozent höher bei 9705 Punkten. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,96 Prozent am Montag auf 0,97 Prozent. Der Kurs des Euro fiel unter die Marke von 1,35 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3481 (Montag: 1,3518) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7418 (0,7398) Euro.