dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Ford baut Fiesta weiter in Köln - Zugeständnisse der Belegschaft

Köln (dpa) - Die rund 24 000 Beschäftigten der Ford-Werke in Köln und Saarlouis können aufatmen: Der amerikanische Autohersteller baut weiter auf den Produktionsstandort Deutschland. Auch die nächste Generation des Kleinwagens Fiesta werde in Europa ausschließlich in Köln hergestellt, teilte der Geschäftsführer der Ford-Werke GmbH, Bernhard Mattes, am Dienstag in Köln mit. Gleichzeitig verlängerte der Autobauer die Beschäftigungsgarantie für die Mitarbeiter der Ford-Werke GmbH um fünf Jahre bis Ende 2021. Ford beendete damit Befürchtungen, die Produktion des Kleinwagens könne nach Rumänien oder in ein anderes Billiglohnland verlagert werden.

Mieterbund warnt vor Verzögerung bei geplanten Mieter-Entlastungen

Berlin (dpa) - Der Deutsche Mieterbund warnt davor, geplante Entlastungen für Mieter auf die lange Bank zu schieben. „Eine Verzögerung würde natürlich eindeutig zulasten bestimmter Mieterhaushalte gehen“, sagte Verbandspräsident Franz-Georg Rips am Dienstag in Berlin. Kurz vor der parlamentarischen Sommerpause befürchtet der Mieterbund, dass Teile der schwarz-roten Koalition versuchen könnten, längst vereinbarte Projekte wie „Mietpreisbremse“ und Änderungen im Maklerrecht aufzuweichen. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) teilte auf dpa-Anfrage mit, alles dafür zu tun, dass beide Projekte „so schnell wie möglich in Kraft treten können“.

Bundesregierung erwartet mehr Klarheit bei Online-Käufen

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung erwartet mehr Rechtssicherheit für Verbraucher durch neue Regeln beim Kauf im Internet und außerhalb von Ladenräumen. Es werde für alle Beteiligten klarer, dass es sich bei solchen Geschäften um Verträge handele, sagte der Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, Gerd Billen, der Nachrichtenagentur dpa. Darin müssten etwa der Gesamtpreis, die genaue Leistung und Widerrufsmöglichkeiten eindeutig beschrieben werden. „Das wird für manche Firmen möglicherweise mehr Arbeit bringen, aber vor allem mehr Rechtssicherheit und mehr Rechtsklarheit für alle“, betonte Billen.

Dax-Konzerne tun sich bei Frauenförderung schwer

Berlin (dpa) - Die Dax-Konzerne sind von ihren selbst gesteckten Zielen für mehr Frauen in Spitzenpositionen trotz kleiner Fortschritte immer noch weit entfernt. Das geht aus einem Bericht der 30 Dax-Unternehmen zur Umsetzung ihrer Selbstverpflichtungen hervor, der am Dienstag vom Arbeitgeberverband BDA veröffentlicht wurde. 2011 hatten sich die Konzerne jeweils eigene Zielmarken gesetzt. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) zeigte sich wenig überrascht über die Zwischenergebnisse. Die Politik habe mehr als ein Jahrzehnt auf freiwillige Vereinbarungen mit der Wirtschaft gesetzt. „Der Versuch ist gescheitert“, kritisierte Schwesig.

Ausbildung: Bertelsmann-Stiftung beklagt fehlende Inklusion

Gütersloh (dpa) - Gemeinsames Lernen von Behinderten und Nichtbehinderten in der Berufsausbildung spielt in der deutschen Wirtschaft kaum eine Rolle. Von jährlich 50 000 Schulabgängern mit speziellem Förderbedarf finden nach einer repräsentativen Studie der Bertelsmann-Stiftung nur rund 3500 einen Ausbildungsplatz. Während die Inklusion in der Schulpolitik ein zentrales Thema ist, finde sie in der Berufsausbildung kaum statt, klagt die Stiftung in der am Dienstag vorgestellten Untersuchung. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) forderte in der „Welt“ (Dienstag) ein stärkeres Bemühen um behinderte Menschen im Berufsleben.

Erneut weniger Unternehmenspleiten in Deutschland

Wiesbaden (dpa) - Deutschlands Unternehmen haben sich im ersten Quartal des Jahres stabiler gezeigt. Erneut eröffneten die Amtsgerichte weniger Insolvenzverfahren als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt traten 6156 Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter an. Das waren 6,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Monatsvergleich März betrug der Rückgang sogar 11,2 Prozent. Damit setzte sich eine Entwicklung fort, die Anfang 2010 begonnen hatte: Seit vier Jahren liegen die Quartalszahlen der Insolvenzen unter dem jeweiligen Vorjahreswert. Diesmal erhöhte sich aber der mögliche Schaden.

Milder Winter bringt Handwerk mehr Geschäft und Jobs

Wiesbaden (dpa) - Der milde Winter hat im ersten Quartal die Geschäfte der deutschen Handwerker belebt. Vor allem am Bau konnten die Betriebe ihre Arbeiten besser fortsetzen als vor einem Jahr und schafften so ein Umsatzplus von 26,7 Prozent. Insgesamt lagen die Erlöse der zulassungspflichtigen Handwerksbetriebe 8,3 Prozent über dem Vergleichsquartal 2013, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Fast alle Bereiche konnten an dem kräftigen Aufschwung teilnehmen, der zum Teil aber auch auf die sehr schwachen Vorgaben aus dem sehr kalten Vorjahresquartal zurückzuführen ist.

Deutscher Aktienmarkt setzt Rekordserie fort

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag weitere Rekordmarken gesetzt. Die Kursaufschläge blieben zwar angesichts der dünnen Nachrichtenlage moderat. Der Dax kletterte aber im Verlauf auf einen neuen Höchststand von 10 033 Punkten, der MDax legte die Latte auf 17 203 Punkte weiter nach oben. Zuletzt stand der deutsche Leitindex noch mit 0,13 Prozent im Plus bei 10 022 Zählern, der Index mittelgroßer Werte kletterte 0,14 Prozent höher auf 17 171 Zähler. Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,10 (Vortag: 1,09) Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3547 (Montag: 1,3608) Dollar fest.