dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

AstraZeneca lässt Pfizer erneut abblitzen

London/New York (dpa) - Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca lässt den Rivalen Pfizer trotz seiner höheren Milliarden-Offerte erneut abblitzen. Der Verwaltungsrat habe darin übereingestimmt, dass der neue Übernahmeversuch nicht ausreichend sei und das Angebot das Potenzial von AstraZeneca unterbewerte, teilte der Konzern am Freitag in London mit. Den Aktionären wurde empfohlen, still zu halten. Pfizer hatte zuvor den Druck auf das Management von AstraZeneca durch ein nochmals aufgestocktes Angebot erhöht. Der Hersteller der Potenzpille Viagra bot 50 Pfund je AstraZeneca-Aktie oder insgesamt 63 Milliarden Pfund (rund 106 Mrd US-Dollar/77 Mrd Euro). Das sind etwa 7 Milliarden Dollar mehr als bei der letzten Offerte. An der Börse wird bereits über eine weitere Erhöhung auf 55 Pfund spekuliert.

Bericht: Pharmakonzern Bayer vor Milliardenzukauf

London/Frankfurt/Main (dpa) - Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer steht nach Informationen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg kurz vor einem Milliardenzukauf. Der Leverkusener Konzern führe exklusive Verhandlungen über einen Kauf der Sparte für rezeptfreie Medikamente des US-Konzerns Merck & Co, hieß es unter Berufung auf mit der Sache vertraute Kreise. Sprecher beider Unternehmen wollten dazu keinen Kommentar abgeben.Bayer bereite sich auf einen Kaufpreis von 14 Milliarden US-Dollar (rund 10 Milliarden Euro) vor, berichtete Bloomberg unter Berufung auf die Kreise weiter. Im Prinzip seien sich die Konzerne einig, arbeiteten aber weiterhin an Details und hätten noch keine formelle Übereinkunft getroffen, hieß es.

Prokon-Anleger verlieren mindestens 40 Prozent ihres Kapitals

Hamburg (dpa) - Die Anleger des insolventen Windenergie-Unternehmens Prokon werden mindestens 40 Prozent ihres Kapitals verlieren, vielleicht aber auch 70 Prozent. Nach vorläufiger Einschätzung sei mit einer Insolvenzquote von 30 bis 60 Prozent zu rechnen, teilte Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin am Freitag in Hamburg. „Wegen des frühen Verfahrensstadiums und der schwierigen Bewertbarkeit vieler Vermögensgegenstände kann die Quote nicht genauer vorhergesagt werden“, erklärte Penzlin. Klar sei aber auch, dass weder ein Totalverlust der Anlage noch eine volle Rückzahlung zu erwarten seien. Einem Vermögen von rund einer Milliarde Euro stünden Verbindlichkeiten von rund 1,5 Milliarden Euro gegenüber. Das Amtsgericht Itzehoe hatte am Vortag das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Prokon Regenerative Energien GmbH eröffnet, weil das Unternehmen überschuldet und zahlungsunfähig ist.

Arbeitslosigkeit in Euro-Ländern bleibt hoch

Luxemburg (dpa) - Die Arbeitslosigkeit im Euroraum verharrt auf hohem Niveau. Die Arbeitslosenquote lag im März wie im Vormonat unverändert bei 11,8 Prozent, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Gegenüber Februar ging die Zahl der Arbeitslosen leicht um 22 000 zurück. Insgesamt 18,913 Millionen Menschen waren in den Euro-Ländern ohne Arbeit. Eurostat korrigierte nachträglich die Quote für Februar auf 11,8 Prozent, 0,1 Punkte weniger als zunächst angenommen. Seit Dezember 2013 liegt der Wert konstant bei 11,8 Prozent. Auch die Jugendarbeitslosigkeit im Euroraum mit 18 Ländern bleibt hoch. Mit 23,7 Prozent ist konstant fast jeder Vierte unter 25 Jahren im Euroraum ohne Arbeit. An der Aussagekraft des Werts bestehen allerdings Zweifel, weil einige Länder auch Jugendliche in der Fortbildung als arbeitslos zählen.

BASF hält trotz Umsatz- und Ergebnisrückgangs an Prognose fest

Mannheim/Ludwigshafen (dpa) - Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hält trotz eines Dämpfers beim Start in das Geschäftsjahr 2014 an seiner Jahresprognose fest. In den ersten drei Monaten schrumpfte der Umsatz unter anderem wegen gesunkener Erlöse in der Öl- und Gassparte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um 3,3 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro zurück. Auch wegen Verkäufen von Beteiligungen an Öl- und Gasfeldern in der Nordsee blieb unter dem Strich ein Gewinn von 1,47 Milliarden Euro - 2,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Dax profitiert nur kurz von US-Arbeitsmarktbericht

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Freitag nur kurz von positiven US-Arbeitsmarktdaten profitiert. Nach einem Sprung auf ein Tageshoch von 9627 Punkten drehte der deutsche Leitindex schnell wieder ab. Zuletzt lag er mit 0,47 Prozent im Minus bei 9558 Punkten. Der MDax verbesserte sich derweil um 0,09 Prozent auf 16 096 Punkte, während der TecDax um 0,04 Prozent auf 1228 Punkte zulegte. Der EuroStoxx 50 verlor 0,51 Prozent. Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,28 Prozent am Mittwoch auf 1,23 Prozent. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3862 (Mittwoch: 1,3850) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7214 (0,7220) Euro.