dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Jeder Europäer soll Recht auf ein Bankkonto bekommen
Straßburg/Brüssel (dpa) - Jeder Bürger in der EU soll das Recht auf ein Girokonto bekommen. Das Europaparlament stimmte am Donnerstag in Straßburg für ein entsprechendes Gesetz. Damit will das Parlament die Rechte von Bankkunden stärken. Rund 25 Millionen Europäer über 15 Jahren können nach EU-Angaben kein Konto eröffnen, obwohl sie es möchten. Grund dafür ist etwa, dass sie obdachlos sind oder finanzielle Schwierigkeiten haben. In Deutschland haben nach Schätzungen nur etwa ein Prozent der Verbraucher kein Konto bei der Bank. Zudem will die EU es allen Verbrauchern erleichtern, die Konditionen von Girokonten zu vergleichen und die Bank zu wechseln.
Metro sieht sich trotz roter Zahlen im Aufwind
Köln (dpa) - Deutschlands größter Handelskonzern Metro will den Aktionären erstmals in seiner Geschichte die Dividende streichen. Grund dafür ist die Bilanz des auf neun Monate verkürzten (Rumpf-)Geschäftsjahres 2013: Ende September wies der Handelsriese unter dem Strich einen Verlust von 71 Millionen Euro aus (Vorjahr: minus 14 Millionen Euro). Die Zahlen sind allerdings nur begrenzt aussagekräftig. Denn der Konzern verdient traditionell einen Großteil seines Gewinns im Weihnachtsquartal, das in diesem Jahr in der Bilanz fehlt.
Verbraucherzentralen kritisieren Beratung für Geldanlagen
Berlin (dpa) - Vielen Bank- und Versicherungskunden werden laut einer Untersuchung der Verbraucherzentralen nicht die bestmöglichen Geldanlagen empfohlen. „Finanzberater sind heute in Wirklichkeit keine Berater, sondern schlicht Verkäufer“, sagte die Finanzexpertin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Dorothea Mohn, am Donnerstag in Berlin. In einer Stichprobe von 298 Fällen aus Verbraucherberatungen seien bei schon laufenden Finanzprodukten 42 Prozent nicht bedarfsgerecht gewesen, bei neu angebotenen Verträgen 87 Prozent. Oft habe dies an unnötig hohen Kosten gelegen. Beratung müsse vom Verkauf getrennt werden, fordern die Verbraucherschützer.
Hans-Böckler-Stiftung: Arbeitnehmer haben 2013 mehr in der Tasche
Düsseldorf (dpa) - Dank deutlicher Tarifsteigerungen haben die deutschen Arbeitnehmer 2013 nach Angaben der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung inflationsbereinigt mehr Geld verdient. Nach Berechnungen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Stiftung lag der reale Einkommenszuwachs der Tarifbeschäftigten im zu Ende gehenden Jahr bei rund einem Prozent. 2012 hatten die Reallöhne nach Berechnungen des WSI nur um 0,7 Prozent zugelegt, berichtete Tarifexperte Reinhard Bispinck am Donnerstag in Düsseldorf.
Chemie-Industrie wächst nur schwach - Dennoch wieder Umsatzrekord
Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Chemie-Industrie erzielt auch mit wenig Wachstum einen Umsatzrekord nach dem anderen. Nach der am Donnerstag veröffentlichten Prognose des Verbandes der Chemischen Industrie wird die Branche im kommenden Jahr 191 Milliarden Euro erlösen und damit erneut ein leichtes Wachstum von 1,5 Prozent erreichen. Getrieben wird das Geschäft voraussichtlich von der stabilen Inlandsnachfrage und dem wieder anziehenden Europageschäft. „Wir gehen davon aus, dass die Binnenkonjunktur etwas mehr Fahrt aufnimmt“, erklärte VCI-Präsident Karl-Ludwig Kley.
Autobauer PSA bestätigt Pläne für Kapitalerhöhung
Paris (dpa) - Der angeschlagene Autobauer PSA Peugeot Citroën hat erstmals Pläne für eine mögliche Kapitalerhöhung bestätigt. Gleichzeitig kündigten die Franzosen am Donnerstag eine weitere Milliarden-Abschreibung auf ihre Autosparte an. Die Zusammenarbeit mit der Opel-Mutter General Motors wird zudem zusammengestrichen. Sie bringt deutlich weniger Einsparungen als zunächst erhofft. Auf der Suche nach frischem Geld und Wachstumsmöglichkeiten außerhalb Europas prüft PSA Industrieprojekte mit verschiedenen Partnern sowie die Ausgabe neuer Aktien. Als konkreten Gesprächspartner bestätigte der VW-Konkurrent den zweitgrößten chinesischen Hersteller Dongfeng.
Deutsche Aktien leiden unter Unsicherheit um US-Geldpolitik
Frankfurt/Main (dpa) - Geldpolitische Sorgen in den USA haben am Donnerstag auch den deutschen Aktienmarkt belastet. Der Dax sackte bis zum Nachmittag mit 0,37 Prozent ins Minus auf 9043 Punkte. Zeitweise sackte der Leitindex sogar etwas unter 9000 Punkte. Er fällt damit weiter von seinem zum Monatsanfang erreichten Rekordhoch bei 9424 Punkten zurück. Der MDax gab 0,59 Prozent auf 15 927 Punkte ab, der TecDax fiel um 1,03 Prozent auf 1119 Punkte. Der Eurokurs stieg. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,3775 (1,3767) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7260 (0,7263) Euro.