dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Teillösung bei ThyssenKrupp in Sicht - Verhandlungen für US-Werk=

Essen (dpa) - Neuer Anlauf für eine Lösung beim Stahl- und Industriegüter-Riesen ThyssenKrupp: Im Ringen um den seit eineinhalb Jahren geplanten Verkauf der Übersee-Stahlwerke hat der Konzern nun zunächst „exklusive Verhandlungen“ für seinen Standort im US-Bundesstaat Alabama angekündigt. Teil der noch laufenden Gespräche sei auch der Abschluss eines langfristigen Liefervertrags für das ebenfalls zum Verkauf stehende brasilianische Problemwerk, wie das Unternehmen am Dienstagabend in Essen mitteilte.

ThyssenKrupp zahlt Bahn Schadenersatz wegen Schienenkartell =

Essen (dpa) - Der Industriekonzern ThyssenKrupp hat sich mit der Deutschen Bahn auf einen millionenschweren Schadenersatz wegen verbotener Preisabsprachen bei der Lieferung von Schienen verständigt. Die Bahn und ThyssenKrupp bestätigten am Mittwoch die grundsätzliche Einigung. Zur Höhe der Zahlung wollten sich die Unternehmen nicht äußern. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuvor über eine Summe in Höhe von 150 Millionen Euro berichtet. Die Bahn hatte vor rund einem Jahr Klage gegen ThyssenKrupp und andere am sogenannten Schienenkartell beteiligte Unternehmen erhoben.

EU-Kommission verklagt Deutschland wegen Post-Beihilfen =

Brüssel (dpa) - Im Dauerstreit um staatliche Beihilfen für die Deutsche Post bringt die EU-Kommission Deutschland vor den Europäischen Gerichtshof. Die Bundesregierung habe nur einen Teil des von Brüssel veranschlagten Geldes von der Post zurückgefordert, erklärte die Behörde am Mittwoch. Eine genaue Summe nannte sie nicht. Für das einstige Staatsunternehmen Deutsche Post gelten Sonderregelungen. Sie sollen der Post helfen, die Pensionszahlungen an ehemalige Mitarbeiter zu stemmen. Der Staat überwies dafür nicht nur Geld, er erlaubte auch einen Anstieg der gesetzlich geregelten Briefpreise. Nach Ansicht der EU-Kommission fielen diese Entschädigungen für die Deutsche Post zu großzügig aus.

Rossmann verdreifacht Filialzahl in nur zehn Jahren - 3000. Geschäft=

Burgwedel (dpa) - Die Drogeriemarktkette Rossmann hat die Zahl ihrer Filialen in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. Nachdem der Branchenriese 2004 in Frankfurt am Main sein 1000. Geschäft eröffnet hatte, startet Ende November in Hannover die 3000. Filiale ihren Betrieb. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch an seinem Sitz im niedersächsischen Burgwedel mit. Mit dem 3000. Laden schließt sich für Rossmann in Hannover ein Kreis, denn dort hatte Firmengründer Dirk Roßmann 1972 mit seinem ersten Geschäft begonnen. Für die ersten 100 Drogeriemärkte in Norddeutschland hatte er noch zehn Jahre gebraucht. Allein dieses Jahr kamen 230 Verkaufsstellen neu hinzu.

JPMorgan büßt mit Rekordsumme für Hypotheken-Deals =

New York/Washington (dpa) - Ein weiteres Stück Finanzkrise ist aufgearbeitet: JPMorgan Chase büßt mit 13 Milliarden Dollar (9,6 Mrd Euro) für fragwürdige Hypotheken-Deals. Die führende US-Bank einigte sich nach wochenlangem Tauziehen mit dem US-Justizministerium und anderen staatlichen Stellen auf die Summe. Es ist der größte Vergleich mit einem einzelnen Unternehmen in der amerikanischen Geschichte. „Das in dieser Untersuchung zutage geförderte Verhalten hat fraglos dabei geholfen, die Saat des Niedergangs im Hypotheken-Markt zu säen“, erklärte Justizminister Eric Holder am Dienstag in Washington. Nach seinen Angaben räumt JPMorgan im Zuge des Vergleichs „ernsthafte Falschdarstellungen“ ein.

Bundesbank warnt: Zu wenig Unternehmen stellen Zahlungen auf Sepa um=

Frankfurt/Main (dpa) - 72 Tage vor dem Start sind deutsche Unternehmen aus Sicht der Bundesbank noch immer unzureichend auf das europäische Zahlungssystem Sepa vorbereitet. „Bei Sepa muss nun der Endspurt beginnen, denn am 1. Februar 2014 ... müssen die Zahlungen der Wirtschaftsunternehmen im Sepa-Format erfolgen“, sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele am Mittwoch bei der „Euro Finance Week“ in Frankfurt. Wer sich nicht vorbereite, gehe erhebliche Risiken für die Abwicklung von Zahlungen ein. Das könne zu kurzfristigen Liquiditätsengpässen führen, warnte Thiele. So könnten Zahlungen von Gehältern und anderen Leistungen nicht mehr rechtzeitig abgewickelt werden, wenn die Zahlungsdaten nicht im Sepa-Format bei der Bank eingereicht werden.

Fed-Chef: Lockere Geldpolitik „so lange wie nötig“ betreiben =

Washington (dpa) - Die US-Notenbank will nach Worten ihres scheidenden Vorsitzenden Ben Bernanke „so lange wie nötig“ an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhalten. Die Wirtschaft habe während der Rezession bereits bemerkenswerte Fortschritte gemacht, sagte Bernanke am Dienstag (Ortszeit) laut Redetext. „Wir sind noch längst nicht da, wo wir sein wollen“, so der 59-Jährige. Es könne deshalb noch einige Zeit dauern, bis der Offenmarktausschuss FOMC die Geldpolitik der Notenbank wieder in normale Bahnen lenke. Derzeit kauft die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) langfristige Staatsanleihen und mit Hypotheken besicherte Wertpapiere im Wert von monatlich 85 Milliarden US-Dollar (61,7 Mrd Euro).

HDE-Präsident rechnet mit boomendem Weihnachtsgeschäft =

Berlin (dpa) - Das Weihnachtsgeschäft wird in diesem Jahr nach Einschätzung von HDE-Präsident Josef Sanktjohanser erstmals die Marke von 80 Milliarden Euro überschreiten. Hintergrund seien steigende Löhne, eine gute Beschäftigungslage und eine niedrige Inflation, sagte der Chef des Handelsverbands Deutschland (HDE) der Tageszeitung „Die Welt“ (Mittwochausgabe). In den Läden lasse sich eine zunehmende Hektik bei Preisnachlässen feststellen. „Nie gab es mehr Schlussverkäufe als heute“, sagte Sanktjohanser. Grund dafür seien die immer neuen Möglichkeiten des Online-Shoppings. Schließlich versuchten sich die neuen Anbieter zuerst über den Preis zu etablieren. „Es gibt nahezu täglich neue Konkurrenten - unabhängig davon, wie viele dieser Geschäftsideen sich am Ende tatsächlich rechnen.“

BMW und chinesischer Partner stellen Elektroauto Zinoro vor =

Guangzhou (dpa) - Der Münchner Autobauer BMW und sein chinesischer Partner Brilliance haben am Mittwoch ein gemeinsam entworfenes Elektroauto vorgestellt. Unter der neuen chinesischen Marke Zinoro zielt der Wagen auf der Basis des BMW X1 vor allem auf den chinesischen Markt. Bei der mit Spannung erwarteten Premiere anlässlich der Automesse im südchinesischen Guangzhou (Kanton) verkündete der Chef des Joint Ventures, Olaf Kastner, überraschend, dass das Oberklassefahrzeug vorerst nicht verkauft, sondern nur im Leasing und Mietgeschäft eingesetzt werden soll.

Dax bewegt sich kaum von der Stelle =

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich am Mittwoch kaum von der Stelle gerührt. Zwischenzeitliche Verluste machte der deutsche Leitindex nach US-Konjunkturdaten wett - zuletzt stand er 0,01 Prozent höher bei 9164 Punkten. Für den MDax ging es am Mittwoch um 0,12 Prozent auf 16 188 Punkte bergab, während der TecDax 0,93 Prozent auf 1136 Punkte verlor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,14 Prozent auf 3045 Punkte. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,38 Prozent am Vortag auf 1,42 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3527 (Dienstag: 1,3502) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7393 (0,7406) Euro.