dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Europas Automarkt: Erholungskurs auf extrem niedrigem Niveau
Brüssel/Berlin (dpa) - Die Menschen im krisengeplagten Europa kaufen wieder mehr Autos: Im September wurden in der Europäischen Union 1,16 Millionen Neuwagen zugelassen, das sind 5,4 Prozent als vor einem Jahr, teilte der Branchenverband Acea am Mittwoch in Brüssel mit. Vor allem Eurokrisenländer wie Spanien, Irland oder Portugal überraschten mit kräftigen Zuwächsen. Ein Grund zum Jubeln ist das aber noch nicht: Von Januar bis September ist der Autoabsatz mit 3,9 Prozent im Minus. Und: Nach dem miserablen Vorjahresmonat war der September 2013 der zweitschwächste seit Beginn der Erhebungen 2003.
Studie: Kabelnetzbetreiber gewinnen deutlich
Köln/Berlin (dpa) - Die Kabelnetzanbieter sind nach einer Studie weiterhin die Wachstumstreiber auf dem deutschen Telekom-Markt. Sie werden 2013 beim Umsatz um mehr als 9 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro hinzugewinnen und damit ihren Marktanteil im Festnetz- und Breitbandmarkt auf knapp 14 Prozent steigern, heißt es in der Untersuchung, die der Branchenverband VATM am Mittwoch in Berlin vorstellte. In der Studie werden die gesamten Erlöse in der Telekom-Branche für 2013 auf 59,6 Milliarden Euro beziffert. Das wäre ein Minus von rund 1 Prozent. Im Mobilfunk dagegen verzeichnen die Anbieter ein Plus von 1,2 Prozent auf 25,1 Milliarden Euro.
Schwaben schlucken Chinesen: Trumpf stärkt sich in wichtigem Markt
Ditzingen (dpa) - Zuletzt verleibten sich Chinesen mit Vorliebe deutsche Unternehmen ein - nun dreht ein schwäbischer Maschinenbauer den Spieß um: Das Familienunternehmen Trumpf kauft einen chinesischen Werkzeugmaschinenhersteller. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Ditzingen mitteilte, hat Trumpf eine Mehrheitsbeteiligung von 72 Prozent an Jiangsu Jinfangyuan CNC Machine Company Ltd. (JFY) erworben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Trumpf will seine Stellung in China nach eigenen Angaben weiter ausbauen.
Intel tritt bei Quartalszahlen auf der Stelle
Santa Clara (dpa) - Der schwache PC-Markt macht dem weltgrößten Chiphersteller Intel weiterhin zu schaffen. Im dritten Quartal stagnierten Umsatz und Gewinn auf Vorjahresniveau. Während das Geschäft mit Chips für Rechenzentren zulegte, sanken die Erlöse im PC-Bereich erneut. Angesichts des schwierigen Marktumfeldes sei das Quartal aber zufriedenstellend verlaufen, sagte der neue Konzernchef Brian Krzanich. Der Quartalsumsatz legte im Jahresvergleich um gut 0,2 Prozent auf 13,48 Milliarden Dollar (9,96 Mrd Euro) zu. Beim Gewinn gab es ein Minus von 0,7 Prozent auf 2,95 Milliarden Dollar.
Daimler-Betriebsräte ziehen wegen Bezahlung von Kollegen vor Gericht
Stuttgart (dpa) - Daimler-Betriebsräte haben sich am Mittwoch vor dem Stuttgarter Arbeitsgericht über die Bezahlung ihrer Kollegen beschwert. Mehrere Arbeitnehmervertreter kritisierten, der Autobauer zahle einigen Kollegen zu viel. Das Unternehmen halte sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben, sagte Klägeranwalt Ulrich Fischer. So richte sich die Vergütung beispielsweise nach den Funktionen des Betriebsratsmitglieds innerhalb des Gremiums. „Alle Betriebsratsmitglieder müssen gleich behandelt werden“, sagte Fischer und äußerte die Befürchtung, dass Daimler durch Einfluss auf die Arbeit des Betriebsrats nehmen könnte. (Az.: 29 Bv 26/13)
EU-Kommission macht neuen Vorschlag für Luftverkehrs-Klimaabgaben
Brüssel (dpa) - Airlines sollen nach dem Willen der EU-Kommission ab dem kommenden Jahr für alle Flüge über Europa Klimaabgaben zahlen. Das hat die Brüsseler Behörde am Mittwoch vorgeschlagen. Derzeit werden solche Abgaben nur für innereuropäische Flüge verlangt. Ab 2014 würden sie dann auch für den europäischen Teil internationaler Verbindungen fällig, die den Luftraum der 28 EU-Staaten sowie Islands und Norwegens queren. EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard reagiert damit auf die Ankündigung der internationalen Luftfahrtorganisation ICAO, sich für das Jahr 2020 auf ein globales System zu einigen. Der Vorschlag braucht die Zustimmung des Europaparlaments und der EU-Staaten.
US-Haushaltsstreit drückt auf die Stimmung
Frankfurt/Main (dpa) - Die sich zuspitzende Lage im US-Etatstreit hat am Mittwoch wieder auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt gedrückt. An den Börsen steige die Nervosität, da die Zeit für einen Kompromiss langsam knapp werde, sagten Börsianer. Der Dax pendelte bis zum Nachmittag weiter in einem engen Korridor um seinen Vortagesschluss und stand zuletzt mit 0,09 Prozent im Minus bei 8796 Punkten. Deutlicher ging es am Mittwoch für den MDax abwärts, der Mittelwerteindex fiel zuletzt um 0,63 Prozent auf 15 325 Zähler. Für den TecDax ging es um 0,85 Prozent auf 1089,86 Punkte nach unten. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3561 (Dienstag: 1,3493) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7374 (0,7411) Euro.