dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Karstadt: Gewerkschaft wirft Berggruen Wortbruch vor

Düsseldorf (dpa) - Der überraschende Teilverkauf des Warenhauskonzerns Karstadt an die österreichische Signa-Gruppe sorgt für Alarmstimmung bei den Beschäftigten. „Diese Übertragung bedeutet faktisch die Zerschlagung des Unternehmens“, sagte der Karstadt-Aufsichtsrat und Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, Arno Peukes, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Investor Nicolas Berggruen habe sein Wort gebrochen, Karstadt als Ganzes zu erhalten. Handelsexperten begrüßten dagegen den Schritt.

Tarifabschluss für Zeitarbeiter: Mindestens 8,50 Euro ab 2016

Berlin (dpa) - Rund 800 000 Zeitarbeiter in Deutschland bekommen mehr Geld. Die Entgelte steigen zum 1. Januar 2014 um 3,8 Prozent im Westen und 4,8 Prozent im Osten, wie Arbeitgeber und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Dienstag in Berlin mitteilten. Für die unterste Entgeltgruppe bedeute das Stundenlöhne von mindestens 8,50 Euro im Westen. Im Osten sind es laut der Arbeitgeberseite 7,80 Euro, die Gewerkschaft geht von 7,86 Euro aus. Bis zum Jahr 2016 soll der Mindestlohn schrittweise auf 9,00 Euro im Westen und 8,50 Euro im Osten angehoben werden. Zumindest im Westen ist damit das Niveau des vom DGB geforderten gesetzlichen Mindestlohns erreicht.

Großbäcker rechnen nicht mit Preissenkungen

Gütersloh (dpa) - Die Großbäckereien in Deutschland rechnen trotz der guten Weizenernte nicht mit Preissenkungen für Verbraucher. Wenn der Weizenpreis sinken sollte, würde dieser Vorteil unmittelbar durch höhere Kosten für Energie oder Transport ausgeglichen, sagte die neue Präsidentin des Verbandes der Deutscher Großbäckereien, Ulrike Detmers, am Dienstag in Gütersloh. Im übrigen lege der Handel die Preise fest. Detmers, Gesellschafterin des Großbäckers Mestemacher, ist die erste Frau an der Spitze des 1905 gegründeten Verbandes. Die rund 100 Verbandsmitglieder repräsentieren über 60 Prozent des Branchenumsatzes von mehr als 18 Milliarden Euro.

Trendwende verschoben: Europas Automarkt tritt auf der Stelle

Brüssel/Berlin (dpa) - Rückschlag auf Europas Automarkt: Nachdem in der Europäischen Union im Juli noch fünf Prozent mehr Neuwagen zugelassen wurden als im Vorjahr, gingen die Neuzulassungen im August wieder um fünf Prozent zurück. Damit ist die erhoffte Trendwende am seit Jahren kriselnden Automarkt Europa erneut verschoben. Der deutsche Automobilverband VDA sieht immerhin die „Tendenz der Stabilisierung“. Als traditionell schwacher Monat habe der August nur wenig Einfluss auf das Gesamtjahr. Ähnlich hatten sich auch die Manager der deutschen Hersteller auf der Automesse IAA geäußert.

Deutsche Fluglotsen beteiligen sich an europaweiten Streiks

Frankfurt/Main (dpa) - Die deutschen Fluglotsen wollen sich an den für den 10. Oktober geplanten europaweiten Streiks gegen Flugsicherungspläne der EU beteiligen. Es werde in den deutschen Kontrollzentren zu begrenzten Arbeitsniederlegungen kommen, sagte der Chef der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF), Matthias Maas, am Dienstag in Frankfurt. Das genaue Ausmaß werde in den kommenden Wochen beschlossen. Die GdF schließt sich damit einer Aktion des europäischen Gewerkschaftsbündnisses ATCEUC an. Die Proteste wenden sich gegen EU-Pläne zur Regulierung der Flugsicherungen in Europa. Sie sollen ihre Gebühren senken und mehr Verkehr abwickeln. Die GdF sieht hingegen Sicherheits- und Kapazitätsprobleme.

ZEW-Konjunkturerwartungen auf höchsten Stand seit April 2010

Mannheim (dpa) - Die Stimmung deutscher Finanzexperten hat sich im September stark aufgehellt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen stiegen verglichen mit August um 7,6 Punkte auf 49,6 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Das ist der höchste Stand seit April 2010, also seit fast dreieinhalb Jahren. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 45,0 Punkte gerechnet. Die Beurteilung der aktuellen Lage hellte sich noch deutlicher um 12,3 Punkte auf 30,6 Zähler auf. Der Euro stieg nach den Daten auf sein Tageshoch, der deutsche Aktienmarkt dämmte seine Verluste ein.

Dax leicht im Minus - Warten auf Fed-Sitzung

Frankfurt/Main (dpa) - Vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der US-Notenbank Fed in dieser Woche hat der Dax am Dienstag etwas Boden verloren. In einem weitgehend ruhigen Handel konnten auch gute Konjunkturdaten die Laune der Anleger nicht spürbar heben. Nach dem Rekordhoch am Vortag notierte der deutsche Leitindex zuletzt mit minus 0,22 Prozent bei 8593 Punkten. Der MDax verlor mit 0,61 Prozent auf 14 912 Punkte etwas stärker. Der Kurs des Euro fiel leicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3356 (Montag: 1,3357) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7487 (0,7487) Euro.