dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

O2 will E-Plus kaufen - Mexikanischer Milliardär gibt grünes Licht

Den Haag (dpa) - Völlig überraschend hat der mexikanische Milliardär Carlos Slim dem Verkauf des deutschen Mobilfunkanbieters E-Plus an den Konkurrenten O2 zugestimmt. Nachdem das Angebot aufgestockt wurde, verpflichtet sich Slims Telekomkonzern America Movil, Großaktionär der E-Plus-Muttergesellschaft KPN, auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 2. Oktober für den Verkauf der deutschen Ertragsperle zu stimmen. Das teilte KPN, ein niederländischer Telefonkonzern, am Montag in Den Haag mit. Zuvor hatte sich America Movil noch gegen den Verkauf an Telefonica Deutschland (O2) gestemmt und plante, den Schritt durch eine vollständige Übernahme von KPN zu vereiteln.

„Cuxhavener Appell“ zur Offshore-Industrie fordert Planungssicherheit

Cuxhaven (dpa) - Die fünf norddeutschen Bundesländer fordern von der Bundesregierung schnelles Handeln zur Rettung von Investitionen und Arbeitsplätzen in der Offshore-Branche. Gemeinsam mit Unternehmen und der Gewerkschaft IG Metall unterschrieben sie am Montag den „Cuxhavener Appell“ zur Offshore-Industrie. Für die Projekte bis 2020 müsse Sicherheit über die Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz geschaffen werden, heißt es in dem Appell. Die Bundesregierung müsse endlich einen Koordinator einsetzen, der für die Energiewende Verantwortung übernehme.

Falsche Angaben: Daimler muss Werbung für S-Klasse stoppen

Stuttgart (dpa) - Doch nicht so umweltfreundlich: Der Autobauer Daimler muss wegen irreführender Angaben Werbeanzeigen für seine runderneuerte S-Klasse stoppen. Das Landgericht Stuttgart erließ eine einstweilige Verfügung, wie ein Sprecher am Montag auf dpa-Anfrage sagte. Demnach darf der Konzern künftig nicht mehr mit falschen Werten zu CO2-Ausstoß, Effizienzklassen und Spritverbrauch seines Flaggschiffs werben. Die Deutsche Umwelthilfe hatte entsprechende Anzeigen für die neue S-Klasse beim Gericht moniert.

Weidmann mahnt Politik zu gründlicher Haushalt-Sanierung

Berlin (dpa) - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat von der europäischen Politik eine gründliche Sanierung der Staatsfinanzen verlangt. Bei einer Konferenz der deutschen Auslandsbotschafter warnte Weidmann am Montag in Berlin davor, sich jetzt in der Krise mit „provisorischen Schönheitsreparaturen“ zu begnügen. Erneut sprach er sich gegen Ankaufprogramme für Staatsanleihen von Ländern mit schlechter Bonität aus. Auf diese Weise würden nur die Risiken unsolider Haushaltspolitik auf alle Euro-Länder umgeleitet.

Goldpreis steigt erstmals seit fast drei Monaten über 1400 Dollar

London (dpa) - Der Goldpreis ist am Montag erstmals seit Anfang Juni wieder über die Marke von 1400 US-Dollar gestiegen. Am frühen Morgen erreichte der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) in der Spitze 1406,01 Dollar. Das ist der höchste Stand seit dem 7. Juni. Experten erklärten die Kauflaune am Goldmarkt mit unerwartet schwachen Konjunkturdaten aus den USA. Im weiteren Handelsverlauf
rutschte der Goldpreis wieder etwas ab, und er stand zuletzt bei um die 1395 Dollar.

Syrien belastet Stimmung am Aktienmarkt

Frankfurt/Main (dpa) - Die Entwicklung in Syrien hat am Montag die Stimmung am deutschen Aktienmarkt leicht gedrückt. Der Dax gab um 0,16 Prozent auf 8403 Punkte nach. Für den MDax ging es um 0,54 Prozent auf 14 760 Punkte nach unten. Der TecDax hielt sich mit plus 0,08 Prozent auf 1042 Punkte auch dank des kräftigen Kursanstieg des Index-Schwergewichts Telefonica Deutschland besser. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone büßte 0,58 Prozent auf 2810 Punkte ein. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,62 Prozent am Freitag auf 1,60 Prozent. Der Bund Future rückte um 0,32 Prozent auf 140,05 Punkte vor. Der Kurs des Euro legte zu: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3361 (Freitag: 1,3355) Dollar fest.