dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Schwacher Frühjahrsaufschwung: Noch 3,02 Millionen Arbeitslose
Nürnberg (dpa) - Der ungewöhnlich lange Winter hat den Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt selbst im April noch gedämpft. Die Zahl der Erwerbslosen ging vor allem wegen der Witterung vergleichsweise wenig um 78 000 auf 3 020 000 zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg berichtete. Das sind 57 000 Jobsucher mehr als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum März um 0,2 Punkte auf 7,1 Prozent. „Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich insgesamt in guter Verfassung“, erläuterte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise. „Die aktuelle Entwicklung ist allerdings gedämpft.“
Kapitalerhöhung im Eiltempo: Börse bejubelt Deutsche Bank
Frankfurt/Main (dpa) - Mit einer Kapitalerhöhung im Eiltempo hat sich die Deutsche Bank Luft für Wachstum verschafft und macht ihren Aktionären Hoffnung auf höhere Dividenden. Am Dienstag meldete der Frankfurter Dax-Konzern bereits erfolgreichen Vollzug des am Montagabend überraschend angekündigten Schrittes. Durch Platzierung von 90 Millionen neuen Aktien wurden insgesamt 2,96 Milliarden Euro frisches Kapital bei institutionellen Anlegern eingesammelt, wie Deutschlands größtes Geldhaus mitteilte. Die Börse feierte die Kapitalerhöhung: Am Dienstag legte die Deutsche-Bank-Aktie in der ersten Handelsstunde zwischenzeitlich um fast 8 Prozent zu und war damit bester Wert im Deutschen Aktienindex.
Studie: Zu wenige junge Menschen sorgen fürs Alter vor
Berlin (dpa) - Junge Erwachsene in Deutschland sind einer Studie zufolge oft sparsam, aber nur eine Minderheit legt regelmäßig etwas fürs Alter beiseite. 55 Prozent der Befragten im Alter von 17 bis 27 Jahren sparen demnach regelmäßig Geld, 30 Prozent unregelmäßig. Für eine Altersvorsorge zusätzlich zur gesetzlichen Rente legen aber nur 38 Prozent kontinuierlich Geld zurück. Das Institut TNS Infratest hatte im Auftrag des Versorgungswerks Metallrente bundesweit 2500 junge Leute befragt.
Verbraucherstimmung steigt auf Fünf-Jahres-Hoch
Nürnberg (dpa) - Die Stimmung der deutschen Verbraucher ist so gut wie seit Jahren nicht mehr. Obwohl der konjunkturelle Gegenwind zunimmt, sind die Konsumenten aufgrund ihrer guten persönlichen Lage ausgesprochen optimistisch. Selbst die Eskalation der Schuldenkrise in Zypern habe die Konsumstimmung hierzulande nicht nachhaltig dämpfen können, teilte das Marktforschungsinstitut GfK am Dienstag in Nürnberg mit. „Offenbar sehen die Konsumenten angesichts stabiler Arbeitsmarktzahlen und Einkommenssteigerungen ihre eigene wirtschaftliche Situation sehr gelassen.“
Zyperns Parlament beginnt mit Beratungen über Hilfsprogramm
Nikosia (dpa) - Im zyprischen Parlament hat am Dienstag die Debatte über das Sparprogramm und das mit den Geldgebern vereinbarte Memorandum zur Rettung der Inselrepublik begonnen. Die wichtige Abstimmung über das Memorandum soll am späten Abend stattfinden, ein genauer Zeitpunkt war aber unklar. Zunächst billigte das Parlament am Vormittag eine Reihe von Sparmaßnahmen. 29 der 56 Abgeordneten stimmten dafür, 26 votierten dagegen, wie Parlamentspräsident Giannakis Omirou mitteilte. Darunter sind eine neue Grundbesitzsteuer und Kürzungen der Gehälter von Staatsbediensteten. Die Debatte wurde vom zyprischen Fernsehen (RIK2) übertragen.
Dax steigt dank Zinshoffnungen
Frankfurt/Main (dpa) - Die Hoffnungen auf eine Zinssenkung in der Eurozone haben den Dax auch am Dienstag angetrieben. Hinzu kam ein Kursprung bei den Aktien der Deutschen Bank. Der deutsche Leitindex kletterte um 0,69 Prozent auf 7928 Punkte. Damit deutete sich auf Monatssicht ein Gewinn von etwa anderthalb Prozent an. Für den MDax ging es zuletzt um 0,23 Prozent auf 13 430 Punkte nach oben. Der TecDax jedoch gab um 0,11 Prozent auf 924 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 bewegte sich bei einem Stand von 2719 Punkten kaum vom Fleck. Der Kurs des Euro sank: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3072 (Montag: 1,3113) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7650 (0,7626) Euro.