dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Gesellschafter ringen um Ausweg aus Berliner Flughafendebakel
Berlin (dpa) - Der erneut geplatzte Starttermin für den Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg stürzt die Verantwortlichen in ein Desaster von unklarer Tragweite. Über einen neuen Zeitplan, Mehrkosten und Konsequenzen müssen nun Berlin, Brandenburg und der Bund als Gesellschafter beraten. Sicher scheint nur: Vor 2014 wird der Airport nicht eröffnen. „Die Lage um den Flughafen ist ernst“, sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Montag in Berlin. Er bekräftigte, dass Ressortchef Peter Ramsauer (CSU) kein Vertrauen mehr zu Flughafenchef Rainer Schwarz habe. Immer stärker unter Beschuss gerät auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der Vorsitzender des Flughafen-Aufsichtsrats ist. Eigentlich sollte der künftig drittgrößte deutsche Flughafen nach bereits drei Verschiebungen am 27. Oktober 2013 eröffnet werden.
Neuer Chef für Air Berlin: Prock-Schauer übernimmt Mehdorns Job
Berlin (dpa) - Air Berlin-Chef Hartmut Mehdorn ist überraschend zurückgetreten. Der bisherige Strategie-Vorstand Wolfgang Prock-Schauer soll nun die Sanierung der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft fortsetzen. Diese Aufgabe wurde am Montag zusätzlich erschwert - die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens, in den Air Berlin große Hoffnungen setzt, muss erneut verschoben werden. Der 70-Jährige Mehdorn, der als Übergangschef galt, bleibt Air Berlin als einfaches Verwaltungsratsmitglied erhalten, wie das Unternehmen mitteilte. Der 56-jährige Österreicher Prock-Schauer, der erst im Herbst von der früheren Lufthansa-Tochter British Midland (BMI) zu Air Berlin gekommen war, muss bei Air Berlin das nächste Sanierungsprogramm umsetzen.
Chinesischer Staatsfonds will offenbar bei Daimler einsteigen
Stuttgart/Peking (dpa) - Folgen auf die Scheichs die Chinesen? Nach dem Rückzug von Daimlers größtem Einzelinvestor aus Abu Dhabi könnte der Autobauer laut einem Bericht einen neuen Großaktionär in China gefunden haben. Wie die staatliche chinesische Zeitung „People's Daily“ am Montag unter Berufung auf Insider schrieb, will der Staatsfonds China Investment Cooperation (CIC) 4 bis 10 Prozent der Daimler-Anteile kaufen. Auf Basis des derzeitigen Daimler-Kurses wäre das ein Marktwert von etwa 1,8 bis 4,6 Milliarden Euro. Der Fonds habe den Bericht nicht kommentieren wollen, schreibt das Blatt. Eine Sprecherin des Dax-Konzerns sagte am Montag, dass Daimler wie üblich „Medienspekulationen“ nicht kommentiere. Zum Thema generell sagte sie: „Wir heißen immer neue Investoren willkommen, da wir an einer ausgewogenen Aktionärsstruktur interessiert sind.“
Rösler: Wirtschaft überwindet Schwächephase
Berlin (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) rechnet nur mit einer kurzen Schwächephase der deutschen Wirtschaft. Die Konjunkturflaute im abgelaufenen vierten Quartal sei eine kurzfristige Erscheinung, sagte Rösler am Montag in Berlin. 2012 sei das Wirtschaftswachstum mit rund 0,75 Prozent „robust“ ausgefallen. Im laufenden Jahr gebe es positive Signale. Die Fortschritte in der Euro-Staatsschuldenkrise zeigten Wirkung. So sei die Verunsicherung deutscher Firmen nur eine Momentaufnahme gewesen. „Investitionen wurden aufgeschoben, nicht aufgehoben“, sagte Rösler. Er stellt am 16. Januar die neue Wachstumsprognose der Regierung für 2013 vor. Zuletzt war von einem Korridor zwischen 0,5 und 0,7 Prozent die Rede.
3-Cent-Marken schnell weg - Nachschub ist da
Bonn (dpa) - Kurz nach der Portoerhöhung für den normalen Postbrief war die 3-Cent-Ergänzungsmarke in einigen Post-Filialen ausverkauft. „Grundsätzlich sollten genug Marken vorhanden gewesen sein, aber letzte Woche hatten wir einige Filialen, die keine Marken mehr vorrätig hatten“, sagte Post-Sprecher Dirk Klasen am Montag. Die Nachfrage sei größer gewesen, als in diesen Filialen erwartet. Die Deutsche Post habe insgesamt 450 Millionen 3-Cent-Marken produziert. Die Marken sollten inzwischen wieder überall verfügbar sein. Die Post legte die neue Marke auf, weil das Porto für den normalen Postbrief zu Jahresbeginn von 55 auf 58 Cent gestiegen war.
Audi verkauft 2012 in China erstmals mehr als 400 000 Autos
München (dpa) - Audi hat 2012 in China erstmals mehr als 400 000 Autos in einem Jahr verkauft. Damit bleibt die Volkswagen-Tochter im Reich der Mitte weiter die Nummer eins der Oberklassehersteller vor den Rivalen BMW und Mercedes. Insgesamt verkauften die Ingolstädter in China 405 838 Fahrzeuge, das ist ein Zuwachs von fast 30 Prozent, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Das Ziel, 2012 auch weltweit einen neuen Absatzrekord einzufahren, hatte Audi bereits im November erreicht und bis dahin gut 1,34 Millionen Autos abgesetzt, 30 000 mehr als 2011. Die kompletten Absatzzahlen inklusive Dezember will Audi - wie der Konkurrent BMW - an diesem Donnerstag bekanntgeben.
Unterhaltungselektronik wächst wieder dank Smartphone und Tablet
Las Vegas (dpa) - Tablets und Smartphones treiben die Unterhaltungselektronik-Branche voran. Dank der starken Nachfrage nach mobilen Geräten kehrt die Branche nach jüngsten Erhebungen in diesem Jahr wieder weltweit zu Wachstum zurück. Zum Start der CES in Las Vegas gab der US-Branchenverbrand CEA als Ausrichter der Messe allerdings recht verhaltene Prognosen aus. Das Geschäft werde vor allem von der Nachfrage in Wachstumsmärkten wie China oder Indien angetrieben. Deutschland werde in diesem Jahr allenfalls ein niedriges einstelliges Wachstum erreichen, sagte Steve Koenig, Chef-Analyst der Consumer Electronics Association, am Sonntag (Ortszeit).
Dax gibt nach
Frankfurt/Main (dpa) - Die meisten deutschen Standardwerte haben am Montag nachgegeben. Der Dax sank bis zum Nachmittag um 0,58 Prozent auf 7732 Punkte. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex noch an seinen kräftigen Jahresgewinn von knapp 30 Prozent angeknüpft und um weitere 2,15 Prozent zugelegt. Der MDax verlor 0,48 Prozent auf 12 185 Punkte. Der TecDax stieg hingegen um 0,26 Prozent auf 857 Punkte. Am Anleihemarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,25 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,03 Prozent auf 133,77 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,13 Prozent auf 143,07 Punkte. Der Kurs des Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3039 (Freitag: 1,3012) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7669 (0,7685) Euro.