dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
EZB-Präsident Draghi deutet Anleihekäufe an - Finanzmärkte euphorisch
London/Frankfurt (dpa) - EZB-Präsident Mario Draghi hat weitere Unterstützung für die Krisenstaaten der Eurozone signalisiert und die Finanzmärkte damit in Jubelstimmung versetzt. „Die EZB wird im Rahmen ihres Mandats alles Notwendige tun, um den Euro zu erhalten“, sagte der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag bei einer Rede in London. „Und glauben Sie mir - es wird ausreichen.“ Die Finanzmärkte reagierten regelrecht euphorisch auf die Äußerungen. Der Eurokurs schoss um mehr als 1,5 Cent in die Höhe und übersprang die Marke von 1,23 US-Dollar.
Verbraucherstimmung trotz Euro-Turbulenzen kaum getrübt
Nürnberg (dpa) - Die deutschen Verbraucher lassen sich trotz der Euro-Turbulenzen die Kauflaune nicht verderben. Viele Menschen rechneten in Zukunft zwar mit etwas geringeren Einkommen, seien aber weiterhin zu größeren Anschaffungen bereit, teilte das Marktforschungsunternehmens GfK am Donnerstag in Nürnberg mit. Allerdings seien viele Bundesbürger in Bezug auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung nicht mehr so optimistisch wie im Vorjahr, geht aus der GfK-Konsumklimastudie hervor. Der Konsumklimaindex stieg für August um 0,1 Punkte auf 5,9.
Volkswagen fährt gegen die Autokrise an
Wolfsburg (dpa) - Das starke Asien- und Amerika-Geschäft sichert Volkswagen trotz der schweren Krise auf Europas Automärkten weitere Zuwächse. Im ersten Halbjahr verdiente der Konzern damit unterm Strich mehr als 8,8 Milliarden Euro, fast 36 Prozent mehr als bis zur Jahresmitte 2011. Diese Zahlen gab VW am Donnerstag in Wolfsburg bekannt. Vorstandschef Martin Winterkorn sagte mit Blick auf die massiven Absatzprobleme vieler Autobauer in den west- und südeuropäischen Krisenländern, Volkswagen komme vor allem seine weltweite Aufstellung zugute.
Solarfirmen verklagen Konkurrenz aus China in Brüssel
Frankfurt/Mai/Brüssel (dpa) - Europäische Solarhersteller haben bei der Europäischen Kommission eine Antidumpingklage gegen die Konkurrenz aus China eingereicht. Die Beschwerde sei in dieser Woche in Brüssel abgegeben worden, sagte ein Sprecher der neuen Initiative EU ProSun am Donnerstag und bestätigte seine Aussagen aus dem „Handelsblatt“ (Donnerstag). Hinter dem Bündnis stehen 25 Firmen aus Deutschland, Italien, Spanien und anderen EU-Ländern, darunter Solarworld aus Bonn und Sovello aus Bitterfeld-Wolfen. Bereits am Vortag war durchgesickert, dass die Klage eingereicht worden war, es gab aber keine offizielle Bestätigung.
Bericht: Facebook plant eigenes Handy für Mitte 2013
New York (dpa) - Die Hinweise auf ein Facebook-Handy werden immer konkreter. Das weltgrößte Online-Netzwerk entwickle sein erstes eigenes Telefon zusammen mit dem Smartphone-Spezialisten HTC und wolle es Mitte 2013 auf dem Markt bringen, meldete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag. Ursprünglich sei die Markteinführung bereits Ende 2012 angepeilt gewesen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Der Termin sei jedoch unter Rücksicht auf andere HTC-Projekte verschoben worden. Zudem entwickle ein Team ehemaliger Apple-Programmierer eine neue Facebook-App für das iPhone.
China-Schwäche dämpft Optimismus beim Chemiekonzern BASF
Ludwigshafen (dpa) - Die Konjunkturschwäche in Europa und ein deutlicher Nachfragerückgang in China lassen den weltgrößten Chemiekonzern BASF vorsichtigere Töne anschlagen. Das konjunkturelle Klima sei rauer geworden, sagte Konzernchef Kurt Bock am Donnerstag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Ludwigshafen. Die BASF spüre die Auswirkungen der Schuldenkrise bei Absatz und Umsatz in Europa, zudem stottere der Wachstumsmotor in China. Dennoch hielt Bock an seiner Prognose fest, das Jahr 2012 mit Rekordwerten abzuschließen. Im zweiten Quartal sank der BASF-Gewinn um knapp 16 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um knapp sechs Prozent auf 19,5 Milliarden Euro.
Dax dreht dank Draghi und US-Daten deutlich ins Plus
Frankfurt/Main (dpa) - Dank klarer Worte von EZB-Chef Mario Draghi hat es der Dax am Donnerstag deutlich ins Plus geschafft. Am Nachmittag notierte der deutsche Leitindex 1,67 Prozent höher bei 6513 Punkten. Der MDax stieg am Donnerstag um 1,49 Prozent auf 10 632 Punkte, und für den TecDax ging es um 1,67 Prozent auf 769 Punkte hoch. Auch der Euro zog kräftig an. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2260 (Mittwoch: 1,2134) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8157 (0,8241) Euro. Die Renditen für spanische und italienische Staatsanleihen gaben merklich nach.