dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Griechenland droht Staatsbankrott - Märkte in heller Aufregung

Berlin/Athen/Madrid (dpa) - Den Gläubigern Griechenlands reißt der Geduldsfaden - ein Staatsbankrott wird wahrscheinlicher. Auch für Spanien wird angesichts weiter steigender Schuldzinsen die Lage prekärer. Die internationalen Finanzmärkte reagierten mit massiven Verkäufen. Der Euro fiel am Montag unter die Marke von 1,21 Dollar - so tief wie seit zwei Jahren nicht mehr. Im Sanierungsprogramm der Griechen klafft laut „Süddeutscher Zeitung“ erneut ein Loch in zweistelliger Milliardenhöhe. Die Geldgeber, allen voran Deutschland, sind dem Blatt zufolge aber nicht mehr bereit, der Regierung in Athen über die bisherigen Zusagen hinaus zu unterstützen.

Tarifrunde für Lokführer - GDL-Chef sieht Willen zur Einigung

Berlin (dpa) - Im Tarifkonflikt um mehr Geld für die Lokführer in Deutschland hält Gewerkschaftschef Claus Weselsky eine Einigung für möglich. Ob dies noch am Montag gelinge, könne er jedoch nicht vorhersagen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Die GDL fordert für die 21 500 Lokführer 7 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Bahn bot bislang eine Anhebung um 2,5 Prozent an sowie weitere 2 Prozent im Oktober 2013. Bei der zweiten Runde will sie ein verbessertes Angebot vorlegen.

Bundesbank: Deutsche Wirtschaft trotz Krise mit moderatem Wachstum

Frankfurt/Main (dpa) - Die Bundesbank rechnet trotz Euro- Schuldenkrise mit einem moderaten Wachstum der deutschen Wirtschaft im Frühjahr. „Zwar hat die Erzeugung der Industrie das Niveau des ersten Jahresviertels vermutlich nicht ganz gehalten, aber dies dürfte durch die lebhafte Baukonjunktur und die weiter aufwärtsgerichtete Entwicklung im Dienstleistungssektor mehr als ausgeglichen worden sein“, schreibt die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht Juli. Die deutschen Exporteure konnten ihre Lieferungen ausweiten, der private Konsum sei durch steigende Löhne und die bessere Lage auf dem Arbeitsmarkt angekurbelt worden.

Korruptionsprozess gegen früheren MAN-Nutzfahrzeugchef

München (dpa) - Der frühere MAN-Nutzfahrzeugchef Anton Weinman muss sich wegen Bestechung vor Gericht verantworten. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München will den Prozess gegen den früheren Konzernvorstand am 16. August eröffnen. Weinmann war nach Aufdeckung der Korruptionsaffäre 2009 zurückgetreten. MAN hatte für Lastwagen- und Busaufträge im Ausland Schmiergeld gezahlt. Dafür musste der Konzern eine Geldbuße von 150 Millionen Euro an die Justizkasse überweisen. Für den Prozess gegen Weinmann setzte das Gericht sechs Verhandlungstage bis 5. September an.

Studie: Trotz Facharbeitermangels viele Menschen im Job unterfordert

Stuttgart (dpa) - Trotz Facharbeitermangels sind nach einer Studie viele Menschen an Arbeitsplätzen eingesetzt, für die sie überqualifiziert sind. Fast jeder fünfte Arbeitnehmer (17,6 Prozent) mit Hochschulstudium oder abgeschlossener Berufsausbildung sei unterfordert, heißt es in einer von der IG Metall Baden-Württemberg in Auftrag gegebenen Untersuchung der Universität Stuttgart Hohenheim. „Da liegt ein Potenzial brach, mit dem ein großer Teil der Facharbeiterlücke geschlossen werden könnte“, sagte Baden-Württembergs IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann am Montag in Stuttgart.

Sommerschlussverkauf gestartet

Berlin (dpa) - Wer sich mit günstiger Sommerkleidung eindecken will, wird in diesen Tagen fündig. Passend zur Rückkehr des Sommers in vielen Teilen Deutschlands hat am Montag der Sommerschlussverkauf (SSV) begonnen. An der freiwilligen Aktion beteiligen sich nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) etwa drei Viertel aller Einzelhändler bundesweit. In den kommenden zwei Wochen hängen nicht nur Modegeschäfte das „Sale“-Schild ins Schaufenster. Auch Baumärkte oder Möbelhäuser gehen mit den Preisen runter. „Im Durchschnitt liegen die Rabatte bei 20 Prozent, Ausreißer nach oben wird es aber sicher auch geben“, sagte HDE-Geschäftsführer Kai Falk am Montag.

Verschärfte Schuldenkrise drückt Dax tief ins Minus

Frankfurt/Main (dpa) - Die erneute Verschärfung der Euro-Schuldenkrise hat den deutschen Aktienmarkt am Montag deutlich ins Minus gedrückt. Zuletzt büßte der Dax 3,20 Prozent auf 6418 Punkte aus und beschleunigte damit seine schwache Entwicklung vom Freitag. Der MDax gab am Montagnachmittag um 3,63 Prozent auf 10 415 Punkte nach und der TecDax verlor 3,07 Prozent auf 745 Punkte. Der Kurs des Euro fiel unter die Marke von 1,21 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2105 (Freitag: 1,2200) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8261 (0,8197) Euro.