dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Heftige Kritik an Volkswirte-Appell in der Eurokrise
Berlin (dpa) - Die öffentliche Kritik von rund 170 Volkswirten an den Beschlüssen des EU-Gipfels zur Eurokrise ist bei Politikern und Kollegen auf teils heftige Ablehnung gestoßen. Nach Kanzlerin Angela Merkel wies auch Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) die Vorwürfe der Ökonomen um den Chef des Münchner ifo Instituts, Hans-Werner Sinn, entschieden zurück. Die Fachleute hatten in einem offenen Brief davor gewarnt, dass die geplante Bankenunion neue Haftungsrisiken unter anderem für die deutschen Steuerzahler schaffe. Schäuble nannte diese Argumentation eine Verwirrung der Öffentlichkeit. Aus dem Rettungsschirm für Staaten sei mit Sicherheit nicht ein Rettungsschirm für Banken geworden. Auch aus der Opposition kam scharfe Kritik an dem Appell.
Smartphone-Geschäft auf Rekordkurs
Seoul (dpa) - Der Smartphone-Boom spült weiter kräftig Geld in die Kassen des südkoreanischen Technologiekonzerns Samsung. Der inzwischen weltgrößte Handy-Hersteller und Marktführer bei Speicherchips und LCD-Fernsehern rehnet für das zweite Vierteljahr 2012 mit dem höchsten operativen Quartalsgewinn der Firmengeschichte. Wie Samsung in seinem Ergebnisausblick für die Monate April bis Juni am Freitag mitteilte, erhöhte sich der aus der normalen Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Gewinn im Jahresvergleich um 79 Prozent auf etwa 6,7 Billionen Won (rund 4,7 Milliarden Euro).
Finanzinvestor KKR will Küchengerätehersteller WMF kaufen
Geislingen/London (dpa) - Besitzerwechsel beim Besteck- und Kochgeschirrhersteller WMF: Der Konzern soll in die Hände des US-Finanzinvestors KKR gehen. Die Finedining Capital GmbH, eine von der KKR beratene Holdinggesellschaft, wolle ein Übernahmeangebot für sämtliche WMF-Anteile abgeben, teilte KKR am Freitag in London mit. Mit dem WMF-Hauptaktionär, der Schweizer Beteiligungsgesellschaft Capvis, ist sich KKR den Angaben zufolge schon handelseinig. Allerdings steht noch die Zustimmung der Kartellbehörden aus. WMF zählt zu den großen Herstellern von Kochgeschirr, Besteck und gewerblichen Kaffeevollautomaten.
Airbus fällt bei Auslieferungen hinter Boeing zurück
Toulouse (dpa) - Der Flugzeugbauer Airbus ist im ersten Halbjahr bei den Auslieferungen hinter seinen Erzrivalen Boeing zurückgefallen. Von Januar bis Juni landeten 279 Verkehrsflugzeuge bei den Kunden, wie die wichtigste Tochter des europäischen EADS-Konzerns am Freitag in Toulouse mitteilte. Der US-Flugzeugbauer Boeing kam in der ersten Jahreshälfte auf 287 Maschinen. Zugleich sammelte Airbus netto Aufträge für 230 Flugzeuge ein. Nachdem das Unternehmen bei seinem neuen Hoffnungsträger, dem Langstreckenjet A350, bereits 13 Abbestellungen kassiert hatte, schlugen nun unter anderem noch Stornierungen für acht A330-Frachtmaschinen negativ zu Buche.
BMW erreicht Rekordabsatz
München (dpa) - BMW hat im ersten Halbjahr einen Rekordabsatz erzielt. Die Auslieferungen stiegen um acht Prozent auf mehr als 900 000 Fahrzeuge. Vertriebsvorstand Ian Robertson sagte am Freitag in München, auch im Juni habe BMW eine Bestmarke erreicht, mit einem Zuwachs der Verkäufe um vier Prozent. Damit liege der Konzern voll auf Kurs, auch im Gesamtjahr eine neue Bestmarke bei den Auslieferungen zu erzielen. „In den nächsten Monaten werden wir neue Fahrzeugmodelle auf den Markt bringen, die in der zweiten Geschäftsjahreshälfte für weitere Wachstumsimpulse sorgen“, sagte der BMW-Vorstand.
Deutsche Aktien weiten Verluste nach US-Arbeitsmarktdaten aus
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nach dem US-Arbeitsmarktbericht weiter an Boden verloren. Der Dax lag zuletzt 1,00 Prozent im Minus bei 6470 Punkten. Zuvor hatte sich der Leitindex - geprägt von der Vorsicht vieler Anleger, die sich vor den Arbeitsmarktzahlen nicht positionieren wollten - über weite Strecken seitwärts im Minus bewegt. Der MDax verlor 0,90 Prozent auf 10 510 Punkte und der TecDax sank um 0,85 Prozent auf 764 Punkte. Analog zum Dax fiel auch der Euro nach den Daten und notierte zuletzt bei 1,2340 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2377 (Donnerstag: 1,2426) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8080 (0,8048) Euro